"Nadel im Heuhaufen": Seltenes Bob-Dylan-Album für 150.000 Dollar versteigert

Ein seltenes Exemplar von Bob Dylans zweitem Album wurde für 150.000 Dollar versteigert. (Bild: 2012 Christopher Polk / Getty Images for VH1)
Ein seltenes Exemplar von Bob Dylans zweitem Album wurde für 150.000 Dollar versteigert. (Bild: 2012 Christopher Polk / Getty Images for VH1)

Ein seltenes Exemplar von Bob Dylans zweitem Studioalbum, "The Freewheelin' Bob Dylan", wurde am Wochenende für 150.000 US-Dollar versteigert. Die Platte enthält vier Songs, die kurz vor der endgültigen Veröffentlichung des Albums durch andere ersetzt worden waren.

Es ist so etwas wie der "Heilige Gral" für Plattensammler: Ein Originalexemplar von Bob Dylans zweitem Album, "The Freewheelin' Bob Dylan", wurde am Wochenende für 150.000 US-Dollar bei Heritage Auctions versteigert. Das Endgebot übersteigt den anfänglichen Schätzpreis von 60.000 Dollar deutlich.

Das Besondere an diesem "Freewhelin'"-Exemplar: Die versteigerte Stereo-Pressung enthält vier Songs, die vor der offiziellen Veröffentlichung des Albums im Mai 1963 noch ersetzt worden waren. Es handelt sich dabei um die Titel "Rocks And Gravel", "Let Me Die In My Footsteps", "Gamblin' Willie's Dead Man's Hand" und "Talkin' John Birch Blues". Die Titel sind auch auf den Etiketten der Schallplatte abgedruckt. Auf dem Umschlag werden jedoch schon die Songs aufgeführt, die die ursprünglichen letztlich ersetzten: "Masters Of War", "A Hard Rain's A-Gonna Fall", "Bob Dylan's Dream" und "Talkin' World War III Blues".

Der Direktor von Heritage Auctions, Garry Shrum, freut sich über das sehr spezielle Objekt: "Bob Dylan ist nicht nur als musikalische Ikone seiner Generation bekannt, sondern auch als ein außergewöhnlich privater Mensch", heißt es in seiner Erklärung: "Exemplare dieses Albums sind äußerst schwer zu finden, denn bevor es veröffentlicht wurde, wurde es verändert und vier Songs entfernt. Ein Exemplar mit den ursprünglichen Liedern zu finden, ist so etwas wie ein Heiliger Gral unter den Musiksammlern dieser Ära." Er fährt fort: "Ich war so erstaunt, als ich das hier in unserem Büro sah. In all den Jahren, in denen ich auf Plattenkongresse gegangen bin und Plattenläden besitze, ist das wie der Fund einer Nadel im Heuhaufen."

"Blowin' in the Wind" für 1,7 Millionen Euro versteigert

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Musikstück von Bob Dylan für viel Geld verkauft wird: Anfang Juli etwa wurde eine neue Aufnahme von "Blowin' in the Wind" für 1,5 Millionen Pfund (rund 1,75 Millionen Euro) beim Londoner Auktionshaus Christie's versteigert. Es handelt sich dabei um das sogenannte Ionic-Original-Disc-Format, ein von dem Produzenten T Bone Burnett entwickeltes analoges Aufnahmeverfahren, dessen Ergebnis in etwa einer Kombination aus Vinyl-Schallplatte und CD entspricht. Bob Dylan hatte seinen fast 60 Jahre alten Hit im vergangenen Jahr neu eingespielt.

Heritage Auctions versteigerte am Wochenende weitere musikalische Sammlerstücke, darunter eine TCB-Sonnenbrille von Elvis Presley und ein von Elton John und Bernie Taupin signiertes Jeans-Outfit.