Nasa lichtet seltsame Wolkenformationen ab

Quallen oder UFOs? Der Himmel über Florida gibt manchen Menschen Rätsel auf

Ein Satellit der Nasa hat diese Lochwolken über dem Golf von Mexiko dokumentiert. (Foto: Nasa Earth Observatory)
Ein Satellit der Nasa hat diese Lochwolken über dem Golf von Mexiko dokumentiert. (Foto: Nasa Earth Observatory)

Vom Weltraum aus hat ein Satellit der Nasa Fotos von Wolken gemacht, die wirklich sonderbar aussehen. Hoch über der Westküste von Florida fanden sich Ende Januar sogenannte Hole-Punch-Clouds, zu Deutsch Lochwolken, für die man nicht viel Fantasie braucht, um in ihnen große Quallen zu erblicken. Etwas nüchterner betrachtet erscheinen die Wolken von der Erde aus, als befände sich ein großes kreisrundes Loch in den Wolken, in dessen Mitte zarte Wolkenstreifen zu sehen sind, erklärte die Nasa in einer Mitteilung.

Wie faszinierend die seltenen Lochwolken tatsächlich aussahen, zeigt auch ein auf X gepostetes Video eines Fischers, das er am 31. Januar vor Key West aufgenommen hatte. "Ich habe noch nie solche Wolken gesehen", schrieb der Mann, der schon wegen seines Berufes viel auf dem Meer unterwegs ist, und fragte, ob ihm jemand bei der Lösung dieses Rätsels helfen könne: "Weiß jemand, wie sie sich bilden?"

Flugzeuge im (Wolken-) Bauch

Während viele User völlig ratlos waren, machten manche Spekulationen sogar UFOs als wahrscheinliche Verursacher aus. Doch die Nasa lieferte zusätzlich zu den Fotos auch gleich eine fundierte Erklärung mit. Die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft stützte sich auf eine Untersuchung der University Corporation for Atmospheric Research (UCAR), die die spektakulären Wolkenformationen schon vor Jahren genauer unter die Lupe genommen hat.

Demnach entstehen die quallenförmigen Wolken aus Altocumulus-Wolken, die von Flugzeugen durchflogen werden. Und je nachdem, wie sie das tun, sehen dann auch die Wolken aus. Bei einem steilen Winkel beim Durchflug bilden sich kleine Hohlräume in den Wolken, bei einem flachen Winkel langgezogene Lochwolken.

Flugzeuge lassen ansonsten flüssige Tropfen gefrieren

Dazu muss man wissen, dass Altocumulus-Wolken, die auch als Schäfchenwolken bezeichnet werden, aus winzigen Wassertropfen bestehen. Eine Besonderheit der Tropfen: Sie bleiben auch bei Minustemperaturen flüssig, sofern sie keine Verunreinigungen wie Staub oder Pollen enthalten. Denn solche Partikel braucht es, damit sich um sie herum Eiskristalle bilden.

Genau das verändert sich aber, wenn Flugzeuge im Spiel sind. Rund um das Flugzeug kühlt sich die Luft so viel weiter ab, dass die flüssigen Wassertropfen schließlich doch gefrieren. Ab einer gewissen Menge an gefrorenen Kristallen fallen diese aufgrund ihrer Schwere vom Himmel. Was dann bleibt, ist ein Loch, wobei die zarten Wolkenstreifen in dessen Mitte durch weitere zur Erde fallende Eiskristalle entstehen.