Nato-Treffen: Stoltenberg ruft zu weiterer Militärhilfe für Ukraine auf

Vor dem Nato-Außenministertreffen in Prag hat Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Alliierten zu fortgesetzter Militärhilfe für die Ukraine aufgerufen. (Michal Cizek)
Vor dem Nato-Außenministertreffen in Prag hat Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Alliierten zu fortgesetzter Militärhilfe für die Ukraine aufgerufen. (Michal Cizek)

Vor dem Nato-Außenministertreffen in Prag hat Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Alliierten zu fortgesetzter Militärhilfe für die Ukraine aufgerufen. "Die Ukraine kann sich immer noch durchsetzen - aber nur, wenn sie von den Nato-Verbündeten weiterhin robust unterstützt wird", sagte Stoltenberg am Donnerstag bei einem Auftritt mit dem tschechischen Regierungschef Petr Fiala.

Fiala bekräftigte, dass die Ukraine "in den kommenden Tagen" die ersten Lieferungen von Artilleriemunition erhalten soll, die Tschechien mit einem internationalen Bündnis von 15 Ländern auf dem Weltmarkt eingekauft hatte. Stoltenberg nannte dies eine "sehr gute Nachricht". Auch US-Außenminister Antony Blinken lobte die Initiative.

Nach Angaben des tschechischen Regierungsbeauftragten Tomas Kopecny soll die Ukraine noch im Juni "zwischen 50.000 und 100.000" Geschosse erhalten. Nach seinen Angaben sind insgesamt fast 1,7 Milliarden Euro zusammengekommen, mit denen in der ersten Phase 500.000 Geschosse vom Nato-Kaliber 155 Millimeter beschafft werden sollen. An der Initiative ist auch Deutschland beteiligt.

Die Außenministerinnen und -minister der 32 Mitgliedsländer kommen am Abend auf der Prager Burg zu einem informellen Abendessen zusammen. Die eigentlichen Beratungen sind für Freitag geplant.

Im Mittelpunkt steht die Vorbereitung des Nato-Gipfels im Juli in Washington. In der US-Hauptstadt wolle die Allianz die Unterstützung für die Ukraine "auf eine solidere Grundlage stellen", sagte Stoltenberg - "unter anderem durch eine stärkere Rolle der Nato bei der Koordinierung der Sicherheitshilfe".

Bisher organisieren die USA in der sogenannten Ramstein-Gruppe die Militärhilfe der Verbündeten. Mit dem Übertragen dieser Rolle auf die Nato sollen die Hilfen unabhängig von politischen Entwicklungen in den USA gemacht werden. Dies gilt laut Diplomaten insbesondere im Fall eines Wahlsiegs von Ex-Präsident Donald Trump im November.

lob/ju