Neppe-Aus? "Finde es ein bisschen schade ..."

Deutschland war noch auf dem Weg zum WM-Titel 2014, da trat Michael Reschke seinen Dienst als Technischer Direktor an der Säbener Straße an. Mit im Schlepptau hatte der inzwischen 66-Jährige einen Chefscout, der zeitgleich beim FC Bayern anheuerte: Marco Neppe.

Im Zuge diverser Medienberichte, die eine baldige Trennung vom inzwischen selbst zum Technischen Direktor aufgestiegenen Neppe und dem deutschen Rekordmeister offenlegten, sprach dessen Ex-Förderer Reschke im Sky-Interview über den bevorstehenden Abgang seines Erben.

„Ich finde es ein bisschen schade. Ich finde auch, Einiges in der Transferperiode hätte man vielleicht auch optimaler machen können - Marco Neppe vielleicht ein bisschen mehr integrieren in die Entscheidungsprozesse“, sagte der Ex-Funktionär, der inzwischen bei der Berateragentur „ICM Stellar“ tätig ist.

Gerade im Hinblick auf die neu besetzten Positionen in der Chefetage der Münchner – Neppe war ein enger Vertrauter des geschassten Hasan Salihamdzic – könne Reschke den Prozess dennoch nachvollziehen: „Gerade dadurch, dass Max Eberl jetzt noch dazu kommt und Christoph Freund und Eberl eigentlich einen eigenen Neustart haben wollen, ist das eine Entwicklung, die kann im Profifußball passieren.“

Letztlich überließe er allerdings seinem ehemaligen Arbeitgeber die Verantwortung: „Das sind Dinge, die muss Bayern München intern entscheiden.“

Kimmich zu PSG? Reschke bezieht Stellung

Ebenso nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Gerüchte wurden um Sechser Joshua Kimmich gestreut. Der einstige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft war in der Vergangenheit immer wieder mit Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht worden.

Der Wahrheitsgehalt der Spekulationen bleibt weiterhin offen, Reschke jedoch bezog klar Stellung: „Ich bin ich mir ganz sicher, dass Paris kein Thema war für ihn. Dass Paris Interesse hatte ja. Das ist nicht der einzige große Klub, der an Joshua interessiert ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er auch nur ansatzweise an einen Wechsel gedacht hat.“

Als möglichen Grund führte Reschke den familiären Bezug nach Oberbayern an: „Er ist jetzt wieder Vater geworden – und die emotionale Verbindung von Joshua zu Bayern München ist schon sehr eng. Das ist schon eine Herzensangelegenheit.“

Damit wolle er dennoch nicht ausschließen, dass sich Kimmich irgendwann für einen anderen Klub entschiede und seine Karriere nicht bei den Bayern beende: „Das hat Bastian Schweinsteiger auch später mal gemacht, das hat David Alaba gemacht, das hat Robert Lewandowski jetzt noch gemacht - irgendwann ist der Punkt, wo man vielleicht nach zehn Jahren Bayern München nochmal was anderes machen möchte. Das finde ich auch völlig legitim.“

Kandidaten gäbe es beileibe zur Genüge: „Man hört ja, dass Barcelona möglichweise Interesse hat. Und in der Premier League - das kann ich Ihnen versichern - ohne, dass ich da jetzt zu viele Hintergrundinformationen preisgeben kann und darf, gibt es definitiv Interesse an Joshua. Und zwar nicht bei den Klubs ab Platz 6 runter, sondern in der Region aufwärts“, so Reschke.

Wie ernst das Thema jedoch aktuell wirklich ist, weiß nur die Chefetage der Bayern. Marco Neppe gehört dieser bald wohl nicht mehr an.