Netflix wagt sich an den Weltbestseller von Patrick Süskind, beweist aber nicht gerade ein feines Näschen

Sie hat ihren Spürsinn verloren: Eine junge Kommissarin (Emilia Schüle) muss nicht nur einen Mörder finden sondern auch wieder riechen lernen. (Bild: Netflix)
Sie hat ihren Spürsinn verloren: Eine junge Kommissarin (Emilia Schüle) muss nicht nur einen Mörder finden sondern auch wieder riechen lernen. (Bild: Netflix)

Netflix sucht frei nach Patrick Süskind den perfekten Duft, hat bei "Der Parfumeur" aber den Spürsinn verloren.

Eine junge Kommissarin (Emilia Schüle), die nichts mehr riechen kann. Eine Serie von Femiziden, bei denen die Opfer verstümmelt werden. Und ein Parfumeur, der so charmant wie unbeholfen ist. - Netflix will mit "Der Parfumeur" (Streamingstart am 21. September) das Universum von Patrick Süskind weiter ausarbeiten.

Angelegt als Crime-Drama, das sich frei an den Motiven von Süskinds Bestsellers "Das Parfum" orientiert, ist "Der Parfumeur" nach Tom Tykwers Kinofilm (2006) und der ZDF-Serie "Perfume" (2018) die dritte Verfilmung des Romans. Angesiedelt im Hier und Jetzt will Regisseur und Co-Autor Nils Willbrandt wissen, ob ein Duft die Welt verändern kann und löst bei der Suche nach der Antwort zeitliche und räumliche Strukturen auf.

Düster, aber nicht packend

Zunächst einmal: Es sieht angemessen düster aus, was Willbrandt da inszeniert, so als würden tausend Gerüche durch die Bilder wabern. Allerdings duften sie kaum: Sunny ( Schüle) und Dorian (Ludwig Simon) liefern sich zwar ein durchaus interessantes Duell um die Sinne.

Wirklich packend wird es aber nicht, wenn die Polizistin mit dem Mörder, den sie sucht, zusammenarbeitet. Dafür bleibt der reichlich verschwurbelte Film zu sehr auf Sicherheitsabstand zu den Abgründen, die er eigentlich erkunden will.