Neu im Kino: “Song of Names“: Der Schmerz in den Klängen

Nach über 35 Jahren der erste Faustschlag: Martin Simmonds (Tim Roth) hat seinen Kindheitsfreund Dovid Eli Rapoport (Clive Owen) aufgespürt. „Dovidl“ ließ Martin und seine Familie im Stich: Zum eigens für ihn ausgerichtetem Solo-Konzert im Royal Opera House erschien er nicht. Bis zum Schluss hält der Film „The Song of Names“ von François Girard („Die rote Violine”) mit dem Grund für Dovidls plötzliches Verschwinden zurück. Martin ist um die 50, als er ihm auf die Spur kommt.

In Rückblenden wird die Geschichte der Jungen erzählt, die im London der späten 30er Jahre beginnt. Ein Warschauer Jude gibt seinen virtuosen Sohn in eine britische Familie. Bei dem Musikverleger Simmonds soll das Geigen-Genie gefördert und geschützt werden, denn der Vater ahnt die Bedrohung durch die Nazis. Das Talent bewahrt den Jungen vor dem Ghetto.

„The Song of Names“: Der Trailer zum Film

Martin und Dovidl wachsen gemeinsam im Krieg auf. Dovidl wird von der Familie gefördert, musikalisch und in seinem Glauben. Irgendwann erhält er keine Briefe mehr aus Warschau. Von den Konzentrationslagern hat noch niemand gehört. Dovidls Hoffnung, die Familie möge noch am Leben sein, bleibt leise bestehen. Mit Martin als Zeugen schwört er seinem Gott ab. Wenig später verschwindet er, nach einer schicksalhaften Begegnung kurz vor dem Konzert.

Nach vielen Jahren begegnen sie sich wieder: Martin Simmonds (Tim Roth, r.) und Dovid Eli Rapoport (Clive Owen).<span class="copyright">Kinostar</span>
Nach vielen Jahren begegnen sie sich wieder: Martin Simmonds (Tim Roth, r.) und Dovid Eli Rapoport (Clive Owen).Kinostar

Der Titel ergibt sich aus der Tradition, die Namen derjenigen zu singen, die in Treblinka ermordet wurden. Gesungen prägen sie sich leichter ein. Darin liegt ein dramatisches Pote...

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