Neue Angriffe auf Ukraine - Kiews Patriot-System offenbar wieder repariert

Russlands Beschuss der Ukraine dauert an. In der Nacht wurden mehrere Städte mit Drohnen und Raketen angegriffen. Wie die Sprecherin der Heeresgruppe Süd, Natalja Humenjuk, mitteilte, wurde auch "ein schwerer Raketenangriff auf Odessa registriert". Ihren Angaben nach wurden die meisten Raketen über dem Meer abgefangen. Es gebe aber "leider auch Treffer". Ein Mensch sei getötet, zwei weitere verletzt worden. Auch über Kiew war die Flugabwehr im Einsatz.

Nach Angaben der Kiewer Militärverwaltung wurden alle Luftziele von der Flugabwehr erfasst und abgeschossen. Es sei der neunte Luftangriff seit Anfang Mai. In zwei Stadtbezirken seien Raketentrümmer herabgefallen. In einem Garagenkomplex ist demnach ein Brand ausgebrochen. Tote und Verletzte habe es aber nicht gegeben. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angaben.

Pentagon: Patriot-System wieder einsatzfähig

Unterdessen ist das zuvor beschädigte Patriot-Flugabwehrsystem der Ukraine nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wieder komplett funktionsfähig. Wie es aus dem Pentagon hieß, sei ein Patriot-System beschädigt worden, nun aber wieder repariert und bereit für den Einsatz.

Nach der Darstellung Russlands war die Batterie zur Verteidigung der Hauptstadt Kiew vom russischen Militär beinahe komplett zerstört worden. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte am Mittwoch unter Berufung auf "zuverlässig bestätigte Daten" erneut behauptet, bei einem Angriff am 16. Mai mit einer Hyperschallrakete vom Typ "Kinschal" das Radar-Leitsystem der Batterie sowie fünf Abschussrampen zerstört zu haben.

Sean Murphy/AP Photo
Patriot-Raketenwerfer (Archivbild) - Sean Murphy/AP Photo

Stoltenbergs Forderung vor Nato-Gipfel

Kiew hatte zur Stärkung der Flugabwehr des Landes verschiedene Systeme aus westlicher Produktion erhalten, darunter auch die US-Patriots. Diese gelten als modernste Waffen in diesem Bereich. Die jüngsten russischen Luftangriffe galten in erster Linie den Flugabwehrsystemen der Ukraine.

Die jüngsten Ankündigungen Westlicher Verbündeter, Marschflugkörper an Kiew zu liefern und ukrainische Piloten an westlichen Kampfjets zu schulen, wurden von Nato-Generalsrekretär Jens Stoltenberg begrüßt.

Der 64-Jährige erklärte bei einem Treffen mit Portugals Ministerpräsident António Costa in Lissabon, er erwarte auf dem nächsten Nato-Gipfel im Juli eine Einigung der Mitglieder, mindestens zwei Prozent ihres BIPs für die Verteidigung auszugeben.