Neue Reifenregeln erschüttern MotoGP

Neue Reifenregeln erschüttern MotoGP
Neue Reifenregeln erschüttern MotoGP

Die Ankunft der MotoGP-Karawane in Katar weckt schmerzhafte Erinnerungen an das letzte Rennen, als Jorge Martín alle Chancen auf den Sieg - und fast die Chance auf den Titel - wegen eines Hinterreifens verlor, der „härter als ein Stein“ war, wie er selbst sagte. Michelin, der Reifenlieferant, wies jedoch jede Verantwortung von sich und machte Martín für seinen Fahrstil verantwortlich.

Neue Saison, neues Reifenreglement

Vor dem Start der Saison 2024 steht Michelin erneut im Rampenlicht. Eine wichtige Änderung steht bevor: Die vorgewärmten Reifen des französischen Herstellers sind passé. Allerdings sind nicht alle Teams mit dieser Änderung einverstanden, denn ein Detail verkompliziert die Situation für die Satellitenteams.

Michelin ist der einzige Reifenlieferant im MotoGP-Feld und stellt den Teams die Pneus kostenlos zur Verfügung. Bisher mussten die Teams vorsichtig mit den vorgewärmten Reifen umgehen, die zwar montiert und aufgeheizt, aber nie gefahren wurden. Sie wurden als neu, aber vorgewärmt zurückgeschickt, was das Auftreten von Defekten erleichterte.

Neue Kosten für die Teams

Von nun an werden diese Reifen entsorgt und die Teams können bis zu 40 Reifen pro Saison vorwärmen und kostenlos zurückgeben. Ab dem 41. Reifen wird jedoch ein Preis von 1.000 Euro pro neuem Reifen fällig.

Diese neue Regelung, die ab dieser Saison in Kraft tritt, schafft eine Kluft zwischen den Werksteams mit höheren Budgets und den Satellitenteams mit weniger finanziellen Mitteln. Letztere fühlen sich benachteiligt, da sie nicht über die gleichen finanziellen Mittel verfügen, um so viele Reifen vorzuwärmen, wie sie gerne hätten.

Das Lotterieverfahren bleibt bestehen

Das Verlosungsverfahren für die Reifen bleibt jedoch unverändert. Jeden Mittwoch findet im Michelin-Zelt eine Ziehung statt, bei der die Reifenlose für jeden Fahrer vergeben werden. Jedes Los enthält 15 Vorderreifen (5 weiche, 5 mittlere und 5 harte) und 12 Hinterreifen (7 weiche und 5 harte).

Im Falle von Regen stehen 6 Vorder- und 7 Hinterreifen zur Verfügung, aufgeteilt in weich und mittelhart. Obwohl mehr zur Verfügung stehen, darf jeder Fahrer maximal 22 Reifen pro Grand Prix verwenden, 10 Vorder- und 12 Hinterreifen.