Neue Studie: Wespengift kann Krebszellen attackieren

Studie macht Hoffnung auf neue Therapieformen

Wespengift kann Krebszellen attackieren (Bild: Thinkstock)
Wespengift kann Krebszellen attackieren (Bild: Thinkstock)

Sie belagern den Frühstückstisch, schwirren im Zickzackflug vor dem Gesicht herum und produzieren noch nicht einmal Honig – die Wespe ist nicht gerade das Lieblingstier der Nation. Während sich gerade viele Menschen Sorgen um das mysteriöse Bienensterben machen, würde Wespen vermutlich kaum jemand nachweinen.

Doch das könnte sich jetzt ändern: Einer Studie der Universität Leeds zufolge soll das Gift der Wespen Krebszellen unschädlich machen können. Und das, ohne die gesunden Zellen anzugreifen.

MP1 oder Polybia-MP1 lautet der Name des Stoffes, der laut Studie die Membran der Krebszellen angreift. Das Gift bringt die atypische Anordnung der Fette durcheinander und schafft Schwachstellen in der Zellmembran. Die Membran bekommt Löcher, lebenswichtigen Proteine können entweichen – und die Krebszelle stirbt ab. Könnte die Wirkung dieses Giftes in der Krebstherapie gezielt zum Einsatz kommen, wäre das ein großer Erfolg in der Therapieforschung. Und eine große Hoffnung im Kampf gegen die tückische Krankheit. Allerdings produziert laut Experten der Studie nur eine ganz bestimmte Wespe das MP1: die brasilianische Polybia paulista.

Die Studie wurde an Modell-Membranen durchgeführt. Ideal wäre es laut Experten, die Wirkung des Wespengiftes mit anderen Therapien zu kombinieren, um die Krebszellen gezielt und an mehreren Stellen anzugreifen. Jetzt versuchen die Forscher, die selektiven Eigenschaften des Giftes zu verstehen und die entscheidenden Wirkstoffe zu aufzubereiten. Dieser Prozess wird sicher noch eine Weile dauern, aber die Prognosen klingen vielversprechend.

Sehen Sie auch: Rührende Aktion für junge Mutter