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Ein neuer Anlauf für Super Mario: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Mario sieht aus wie Mario, Peach wie Peach und Toad wie Toad: "Der Super Mario Bros. Film" bleibt sehr nah an der Videospiel-Vorlage, erlaubt sich in Details aber doch Abweichungen vom Kanon. (Bild: Universal Pictures)
Mario sieht aus wie Mario, Peach wie Peach und Toad wie Toad: "Der Super Mario Bros. Film" bleibt sehr nah an der Videospiel-Vorlage, erlaubt sich in Details aber doch Abweichungen vom Kanon. (Bild: Universal Pictures)

"Air: Der große Wurf", "The Pope's Exorcist" und "Der Super Mario Bros. Film", eine Videospiel-Verfilmung, die alle Register zieht und dabei vielleicht auch ein bisschen Wiedergutmachung leisten will: Das sind die Kino-Neustarts am 5. und 6. April.

Mario, Luigi, Toad und die Prinzessin. Donkey Kong, Bowser und die Koopas. Sie sind alle da! Und sie sehen alle so aus, wie sie aussehen müssen! Die Erleichterung bei den Fans war groß, als vor einigen Monaten die ersten Bilder zu "Der Super Mario Bros. Film" auftauchten. Eine Videospiel-Verfilmung, also das Genre, bei dem man so viel falsch machen kann wie bei wahrscheinlich keinem anderen. Gerade bei Super Mario, der größten Gaming-Ikone überhaupt. Die anfängliche Skepsis ist inzwischen komplett verflogen, der Hype dafür umso größer. Jetzt kommt "Der Super Mario Bros. Film" endlich ins Kino.

Was das Publikum in dieser Woche außerdem erwartet: Ben Affleck erzählt in "Air: Der große Wurf", wo der bekannteste Sportschuh der Welt eigentlich herkommt, und Russell Crowe spielt in "The Pope's Exorcist" einen bekannten Teufelsaustreiber, der viele Jahre lang im Vatikan arbeitete.

Nichts gegen Dennis Hopper, dieser Bowser ist trotzdem besser: Der Endgegner aller Endgegner möchte im neuen "Super Mario Bros. Film" das Pilz-Königreich zerstören. (Bild: Nintendo/Universal Studios)
Nichts gegen Dennis Hopper, dieser Bowser ist trotzdem besser: Der Endgegner aller Endgegner möchte im neuen "Super Mario Bros. Film" das Pilz-Königreich zerstören. (Bild: Nintendo/Universal Studios)

Der Super Mario Bros. Film

Ein neuer "Super Mario"-Film? Nintendo sträubte sich lange, ehe man sich auf einen Deal mit Universal einließ. Was man auch verstehen kann. 1993 gab es schon einmal eine große Leinwand-Adaption mit Bob Hoskins (Mario) und Dennis Hopper (Bowser). Es wurde ein 50-Millionen-Dollar-Desaster, seitdem sprechen viele von "Super Mario Bros." als dem "schlechtesten Film aller Zeiten". Das Hauptproblem: Der Realfilm von damals, eine finstere B-Movie-Groteske zwischen Spezialeffekte-Schleim und "Blade Runner"-Ästhetik, hatte bis auf den Titel eigentlich nichts mit Super Mario zu tun. Bei "Der Super Mario Bros. Film" ging man nun einen ganz anderen Weg.

Die Trademark-Musik, die Figuren und die kunterbunte Welt, in der sie leben: Das alles, was man jetzt auf der Leinwand sieht und hört, hätte es ganz ähnlich - wenngleich etwas pixeliger - auch in einem der 80er- oder 90er-Jahre-Spiele geben können. "Der Super Mario Bros. Film" möchte so nah wie möglich dran sein an der Vorlage. Kein Film mit echten Schauspielern, sondern ein Animations-Abenteuer, das die technischen Mittel voll ausschöpft. Keine abseitigen Experimente, dafür viel Fan-Service. Es ist, verglichen mit 1993, fast schon ein konservativer Ansatz - aber wahrscheinlich auch der einzig richtige, wenn man einen Super-Mario-Film dreht.

Aaron Horvath und Michael Jelenic, bislang vor allem bekannt als Schöpfer der DC-Animationsserie "Teen Titans Go!", führten Regie; das Drehbuch zu "Der Super Mario Bros. Film" schrieb Matthew Fogel. Man wollte eine Art Basis-Story rund um Klempner Mario (im Original synchronisiert von Chris Pratt) entwerfen, und wenig überraschend gibt's da auch eine Entführung. Eine der wenigen Abweichungen vom Kanon: Der mächtige Schurke Bowser (Jack Black) schnappt sich nicht die Prinzessin Peach (Anya Taylor-Joy), wie man es aus so vielen Mario-Spielen kennt, sondern den Bruder des Titelhelden, Luigi (Charlie Day). Außerdem möchte Bowser mit seiner Armee von Koopas das Pilz-Königreich zerstören.

Mario macht sich also auf, den Endgegner aller Endgegner zu besiegen, mit allem, was eben auch so dazugehört: Feuerblumen einsammeln, in zweidimensionalen Jump-and-Run-Sequenzen herumhüpfen, sich wie bei "Smash Brothers" mit Donkey Kong (Seth Rogen) kloppen und zwischendurch eine Runde "Mario Kart" fahren. Ob "Der Super Mario Bros. Film" den hohen Erwartungen am Ende gerecht wird? Man wird den Machern dieses Spektakels jedenfalls nicht vorwerfen können, dass sie nicht alles versucht hätten.

Einer der Protagonisten in "Air: Der große Wurf": Phil Knight (Ben Affleck) will, dass Nike eine coole Marke wird, aber bislang hat er es noch nicht richtig hinbekommen. (Bild: Amazon Content Services/Warner)
Einer der Protagonisten in "Air: Der große Wurf": Phil Knight (Ben Affleck) will, dass Nike eine coole Marke wird, aber bislang hat er es noch nicht richtig hinbekommen. (Bild: Amazon Content Services/Warner)

Air: Der große Wurf

"Air Jordans" - die kennt man, klar. Das sind diese Basketballschuhe, die durchaus nicht nur Basketballer gerne tragen. Für Sondereditionen oder besonders seltene Exemplare blättern Sammler inzwischen so viel Geld hin, dass man davon auch einen Luxus-Sportwagen kaufen könnte. Aber wie fing das alles eigentlich an mit dem "Air Jordan"? Diese sehr amerikanische Unternehmergeschichte zeichnet Hollywood-Superstar Ben Affleck nun mit seinem prominent besetzten Drama "Air: Der große Wurf" nach.

Ohne Michael Jordan hätte es den "Air Jordan" nie gegeben, und so erzählt "Air" natürlich auch die Geschichte von Michael Jordan. Allerdings ohne Michael Jordan: Die Rolle wurde nicht besetzt, die Figur findet nur im Off statt. Die Protagonisten in "Air" heißen anders: Sonny Vaccaro, Phil Knight, Rob Strasser, Howard White, David Falk, Deloris Jordan.

Der Sportartikelhersteller Nike befindet sich 1984 am Scheideweg und ist kurz davor, die Basketballsparte zu schließen - nicht profitabel genug, nicht annähernd so cool wie die Konkurrenten Converse oder Adidas. Und dann kommt Sonny Vaccaro (Matt Damon) ins Spiel, der richtige Mann zur richtigen Zeit mit der genau richtigen verrückten Idee: Er will das junge Supertalent Michael Jordan verpflichten, um mit ihm gemeinsam eine große neue Marke zu entwickeln, den "Air Jordan". Nike-Boss Phil Knight (Affleck) und weitere Branchenexperten halten die Idee für bescheuert, für viel zu waghalsig. Dieser Junge hat ja noch nichts gewonnen, noch nichts geleistet! Sonny will sein Glück trotzdem versuchen und reist nach North Carolina, um mit Michaels Eltern zu sprechen.

Ben Affleck, in "Air" mal wieder als Regisseur (Drehbuch: Alex Convery) und Schauspieler beteiligt, erzählt vom Aufbau der "Air Jordan"-Marke (und von der Transformation des gesamten Nike-Konzerns) mit einigem Witz, aber gleichzeitig mit dem Anspruch, historisch akkurat zu sein. So traf er sich im Vorfeld unter anderem auch mit Michael Jordan, um sich dessen Segen einzuholen und ein paar inhaltliche Details besprechen. Auch bei der Besetzung durfte MJ schließlich mitreden: Seinem ausdrücklichen Wunsch ist es zu verdanken, dass Oscargewinnerin Viola Davis in der Rolle seiner Mutter Deloris zu sehen ist.

Eine starke Frau, die sich nicht über den Tisch ziehen lässt: Viola Davis (mit Matt Damon) spielt Deloris Jordan, die Mutter von Basketball-Legende Michael Jordan. (Bild: Amazon Content Services/Warner)
Eine starke Frau, die sich nicht über den Tisch ziehen lässt: Viola Davis (mit Matt Damon) spielt Deloris Jordan, die Mutter von Basketball-Legende Michael Jordan. (Bild: Amazon Content Services/Warner)

The Pope's Exorcist

Gibt es den Teufel? Gibt es Dämonen, die von unschuldigen Menschen Besitz ergreifen und sie in sabbernde Monster verwandeln, die auf Lateinisch fluchen? Die allermeisten Menschen fänden die Frage an sich schon albern, und auch die meisten Kirchenvertreter würden von solchen Schauergeschichten inzwischen als "nicht mehr zeitgemäß" sprechen. Aber ganz sicher ist man sich in letzter Instanz doch nicht. Bis heute gibt es im Vatikan so etwas wie eine Exorzismus-Abteilung, und dort hat man schon so einiges erlebt. "The Pope's Exorcist", ein neuer Horrorfilm mit Russell Crowe, erzählt davon.

Der italienische Priester Gabriele Amorth arbeitete ab 1984 als Exorzist in Rom, bis zu seinem Tod 2016 war er Ehrenvorsitzender der Internationalen Exorzistenvereinigung. Seine Antwort auf die Frage "Gibt es den Teufel?" wäre klar. Amorth hat nach eigener Aussage über 70.000 Exorzismen durchgeführt und darüber hinaus einige Schriften zu dem Thema veröffentlicht. Auf diesen Texten basiert nun auch der Film "The Pope's Exorcist", den Julius Avery nach einem Drehbuch von Michael Petroni und Evan Spiliotopoulos inszenierte - mit Oscargewinner Russell Crowe ("Gladiator") in der Hauptrolle.

Amorth (Crowe) wirkt im Herzen der katholischen Kirche, im Vatikan. Ständig werden Fälle scheinbarer Besessenheit an ihn herangetragen. 98 Prozent davon schickt er wieder weg, zu Ärzten und Psychiatern. Und die übrigen zwei Prozent? Die bedeuten echte Arbeit für Vater Amorth. Er bezeichnet das, was ihm dort begegnet, als "das Böse". Der Teufelsaustreiber hat mit seinen Ansichten durchaus einigen Gegenwind, auch innerhalb der Kirche beäugt man ihn skeptisch. Aber der Papst (Franco Nero) hält zu ihm. Eines Tages wendet der Pontifex sich mit großer Sorge an seinen treuen Diener: "Es gibt da einen Fall, den du dir ansehen musst ..." Amorth nimmt sich der Sache an. Ein besonderer Härtefall, wie sich bald herausstellt, der weit mehr erfordert als Gebete und ein paar Spritzer Weihwasser.

"Der Exorzist" gilt als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten, 50 Jahre später muss offenbar wieder jemandem Teufel ausgetrieben werden: Russell Crowe spielt die Hauptrolle in "The Pope's Exorcist". (Bild: Sony Pictures)
"Der Exorzist" gilt als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten, 50 Jahre später muss offenbar wieder jemandem Teufel ausgetrieben werden: Russell Crowe spielt die Hauptrolle in "The Pope's Exorcist". (Bild: Sony Pictures)