Ein neuer "Exorzist" mit alten Bekannten: Das sind die Kino-Highlights der Woche

50 Jahre nach dem Horror-Meisterwerk "Der Exorzist" kommt ein (neues) Sequel ins Kino, "Der Exorzist: Bekenntnis". Im Bild: Lidya Jewett (links) und Olivia O'Neill. (Bild: 2023 Universal Studios)
50 Jahre nach dem Horror-Meisterwerk "Der Exorzist" kommt ein (neues) Sequel ins Kino, "Der Exorzist: Bekenntnis". Im Bild: Lidya Jewett (links) und Olivia O'Neill. (Bild: 2023 Universal Studios)

"Catch the Killer", "The Lost King" und "Der Exorzist: Bekenntnis", ein mit Spannung erwartetes Sequel zum Kult-Horrorfilm von 1973: Das sind die Kino-Neustarts am 5. Oktober.

Begeisterte Kritiken, ein entsetztes Publikum, Rekorde an den Kinokassen und insgesamt zehn Oscar-Nominierungen: "Der Exorzist" (1973) gilt bis heute als einer der besten Gruselfilme, die je gedreht wurden. Ein "Psychoschocker" zwischen Angst und Schrecken, heißt es im "Lexikon des internationalen Films", ein "perfekt inszenierter Horrorfilm". Zwei Fortsetzungen gab es bereits, 1977 und 1990. Deren Ereignisse werden nun aber weggewischt von einem neuen Sequel, das inhaltlich direkt an das große Meisterwerk von 1973 anknüpft. Für "Der Exorzist: Bekenntnis" kehrt auch eine der Original-Darstellerinnen von damals zurück auf die Leinwand.

Außerdem neu im Kino: Shailene Woodley begibt sich in "Catch the Killer" auf Attentäter-Jagd, und Stephen Frears erzählt in "The Lost King" die wahre Geschichte einer britischen Amateurhistorikerin, die das lange verschollene Grab von Richard III. aufspüren möchte.

Victors (Leslie Odom Jr.) Tochter Angela verhält sich, als wäre sie vom Teufel besessen. In seiner Verzweiflung wendet er sich an jemanden, der sich mit so etwas auskennt: Chris MacNeil (Ellen Burstyn). (Bild: 2023 Universal Studios)
Victors (Leslie Odom Jr.) Tochter Angela verhält sich, als wäre sie vom Teufel besessen. In seiner Verzweiflung wendet er sich an jemanden, der sich mit so etwas auskennt: Chris MacNeil (Ellen Burstyn). (Bild: 2023 Universal Studios)

Der Exorzist: Bekenntnis

Ein liebenswertes junges Mädchen, das sich in ein Gift und Galle spuckendes Monster verwandelt, unheimlich über dem Bett schwebt und Priester beschimpft: Wie die kleine Regan (Linda Blair) damals in "Der Exorzist" mit dem Teufel rang, wird wohl niemand, der den Film gesehen hat, je wieder vergessen. Linda Blair wirkte auch in "Exorzist II - Der Ketzer" (1977) mit. Daran, ihre alte Rolle für den neuen Film wieder aufzugreifen, habe sie aber "kein Interesse" gehabt, wie es im Vorfeld hieß. Sie unterstützte die Produktion lediglich als Beraterin hinter der Kamera. Dafür ist Oscar-Gewinnerin Ellen Burstyn wieder dabei - sie spielte vor 50 Jahren Regans Mutter.

Der kürzlich verstorbene Regisseur William Friedkin inszenierte "Der Exorzist" damals nach einem Drehbuch von William Peter Blatty, der auch die Romanvorlage geschrieben hatte. Die kreativen Köpfe bei "Der Exorzist: Bekenntnis" heißen nun David Gordon Green und Peter Sattler. Vor allem Green hat sich diesen Film "verdient": Zuletzt drehte der Regisseur drei neue "Halloween"-Teile, die allesamt recht profitabel waren. Ein paar Filmpreise konnte er auch schon gewinnen. Mit "Der Exorzist: Bekenntnis" hat man ihm nun ein weiteres Kult-Horror-Franchise anvertraut; das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit Sattler.

Und die Geschichte dieses neuen Sequels, das natürlich mit hohen Erwartungen verbunden ist, geht so: Zwei junge Mädchen verschwinden für mehrere Tage im Wald, kehren dann - abgesehen von ein paar Schürfwunden - scheinbar unversehrt wieder zurück. Aber irgendetwas stimmt nicht. Nach ihrer Heimkehr verhalten sich sowohl Angela (Lidya Jewett) als auch Katherine (Olivia O'Neill) extrem auffällig.

Zunächst kann sich niemand wirklich erklären, was mit den beiden Freundinnen passiert ist, und sie selbst erinnern sich an nichts. Aber eines wird bald klar: "Wohin die Mädchen auch gegangen sind, sie haben etwas mit zurückgebracht." Etwas Böses, klar, etwas Dämonisches. Auf der Suche nach Hilfe wendet sich Angelas alleinerziehender Vater Victor (Leslie Odom Jr.) schließlich an jemanden, der schon einmal Ähnliches durchlebt hat: Chris MacNeil (Ellen Burstyn). Kann sie dem Spuk ein Ende setzen? Wenn, dann jedenfalls nur vorläufig: Zwei weitere Fortsetzungen der "Exorzist"-Filmreihe sind bereits in Planung, die nächste soll im Frühjahr 2025 in den Kinos starten.

Zu Beginn des Thrillers "Catch the Killer" ist Eleanor (Shailene Woodley) eine einfache Streifenpolizistin. Doch binnen kürzester Zeit steigt sie zur Profilerin auf, die einen grausamen Attentäter aufspüren soll. (Bild: Tobis)
Zu Beginn des Thrillers "Catch the Killer" ist Eleanor (Shailene Woodley) eine einfache Streifenpolizistin. Doch binnen kürzester Zeit steigt sie zur Profilerin auf, die einen grausamen Attentäter aufspüren soll. (Bild: Tobis)

Catch the Killer

Action kann sie ("Die Bestimmung"), Thriller ("Der Mauretanier") und Drama ("Big Little Lies", "Das Schicksal ist ein mieser Verräter") ebenfalls. Als Shailene Woodley vor einigen Jahren ihre ersten größeren Rollen in Hollywood ergatterte, prophezeiten viele ihr eine ruhmreiche Karriere. Immerhin zwei Golden-Globe-Nominierungen kann die US-Schauspielerin schon vorweisen, der ganz große Durchbruch lässt aber (noch) auf sich warten. Jetzt, immerhin, sieht man die 31-Jährige nach längerer Zeit mal wieder in einer Hauptrolle. Und die hat es in sich: In "Catch the Killer" verkörpert Woodley eine junge Polizistin auf Attentäter-Jagd.

Viel Zeit, sich in den neuen Film des argentinischen Regisseurs Damián Szifron ("Wild Tales", Drehbuch: Szifron, Jonathan Wakeham) hineinzufühlen, hat das Publikum nicht. Direkt zu Beginn sterben 29 Menschen. Der Tatort: Baltimore in der Silvesternacht. Der Täter: ein Phantom. Er hat seine Opfer von einem Hochhausbalkon aus erschossen, vielleicht war er mal beim Militär. Aber eigentlich weiß die Polizei gar nichts. "Keine Patronen, keine Hülsen, kein einziges Haar, kein Fingerabdruck."

Die junge Eleanor (Woodley), eine einfache Streifenpolizistin, erscheint als eine der Ersten am Ort des Geschehens. Über nennenswerte Erfahrung verfügt sie nicht, zumal nicht bei der Aufklärung solcher Horror-Verbrechen. Aber sie hat ein gutes Gespür, hat Intuition. Sie glaubt, der gesuchte Mann habe "eine Mission", und FBI-Ermittlungsleiter Lammark (Ben Mendelssohn) glaubt, Eleanor könnte die Richtige sein, um noch Schlimmeres zu verhindern. Doch die Uhr tickt. Während die Polizei noch diskutiert und rätselt, droht in einem Einkaufszentrum das nächste Blutbad. Und so setzt Lammark seine ganze Hoffnung auf die junge Kollegin. "Ich brauche Ergebnisse. Jetzt!"

FBI-Agent Lammark (Ben Mendelssohn) vertraut Eleanor (Shailene Woodley), aber die junge Polizistin muss schnell Ergebnisse liefern. Nach einem Attentat mit 29 Toten droht bereits das nächste Blutbad. (Bild: Tobis)
FBI-Agent Lammark (Ben Mendelssohn) vertraut Eleanor (Shailene Woodley), aber die junge Polizistin muss schnell Ergebnisse liefern. Nach einem Attentat mit 29 Toten droht bereits das nächste Blutbad. (Bild: Tobis)

The Lost King

Wohl alle Historikerinnen und Historiker, die ihre Hände ab und zu mal in die Erde stecken, träumen davon: der eine große Sensationsfund, über den die ganze Welt spricht. Aber in der Realität ist dieses Glück nur wenigen vergönnt. Viele freuen sich schon, wenn sie mal einen morschen Holzpfahl finden, eine rostige Haarklammer oder vielleicht ein paar Tonscherben, um anschließend dann ein Essay über die Essgewohnheiten angelsächsischer Bauern zu schreiben. Umso skurriler und abenteuerlicher die Geschichte von Philippa Langley, die in "The Lost King" direkt nach den Kronjuwelen greift.

Philippa Langley, eine Historikerin? Da geht es ja schon los. Eine Amateurhistorikerin, bestenfalls. Zu Beginn des Films arbeitet sie als Schriftstellerin, darüber hinaus hegt Philippa (verkörpert von Sally Hawkins) aber auch eine große Faszination für König Richard III., der im späten 15. Jahrhundert über England herrschte. Richard III., ausgerechnet! Der Mann hatte nach seinem Tod lange Zeit einen extrem schlechten Ruf. Shakespeare zeichnete ihn einst als bösartigen Krüppel, in "The Lost King" wird er auch als "Thronräuber" bezeichnet.

Ziemlich unfair, das alles, findet Philippa. Sie hat sämtliche Bücher über den verrufenen Monarchen gelesen und sieht in ihm "einen Menschen, der zu lange zu Unrecht verurteilt worden ist und der nie die Gelegenheit hatte, seine wahre Größte zu zeigen". Es gab seit seinem Tod auch nicht viel, was dieses schlechte Bild hätte geraderücken können. 500 Jahre lang galt sein Grab als verschollen. Und genau da setzt die ehrgeizige Philippa an. Die sterblichen Überreste von Richard III. finden und die Geschichte Großbritanniens neu schreiben - das macht sie, allen akademischen und familiären Widerständen zum Trotz, zu ihrer neuen Lebensaufgabe.

Als Vorlage für "The Lost King", einen Mix aus Drama und Biopic mit einigem britischen Humor, diente die wahre Geschichte von Philippa Langley, die vor einigen Jahren durch die Presse ging - manche werden sich vielleicht noch erinnern. Steve Coogan und Jeff Pope brachten die Ereignisse von damals in Drehbuch-Form, Stephen Frears ("Die Queen", "Philomena") führte Regie.

Philippa Langley (Sally Hawkins) ist fasziniert von Richard III., der im späten 15. Jahrhundert über England herrschte. Seinen schlechten Ruf als bösartiger Krüppel und "Thronräuber" hält sie für unbegründet. (Bild: X Verleih AG)
Philippa Langley (Sally Hawkins) ist fasziniert von Richard III., der im späten 15. Jahrhundert über England herrschte. Seinen schlechten Ruf als bösartiger Krüppel und "Thronräuber" hält sie für unbegründet. (Bild: X Verleih AG)