Neuer Standort - 100 neue Lösungsansätze bis Jahresende: SAP dreht bei KI auf

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Ein Schild mit der Aufschrift «SAP» hängt an einem Gebäude.Uwe Anspach/dpa/Symbolbild

Das Thema „Künstliche Intelligenz“ ist das Buzzword des Jahres 2024. Auch einer der größten Software-Konzerne Deutschlands arbeitet an Lösungen. Wo SAP mit KI die Industrie revolutionieren will.

Der Software-Konzern SAP sieht eine starke Nachfrage nach Lösungen rund um Künstliche Intelligenz (KI). Das Interesse der Kunden sei „enorm“, sagte der für das Cloud-Geschäft zuständige Vorstand Thomas Saueressig FOCUS Money. KI-Lösungen würden künftig ein „starker Wachstumstreiber“ für den Konzern.

Bei KI versuchen Entwickler, Computern menschliches Denken beizubringen. Dafür füttern sie Rechnerfarmen mit riesigen Datenmengen und helfen ihnen dabei, auffällige Muster zu finden und die richtigen Antworten abzuleiten.

Alleine bis Jahresende will SAP rund 100 Lösungen für unterschiedliche KI-Szenarien anbieten, sagte Saueressig. Mögliche Anwendungen umfassten künftig praktisch das gesamte Produktportfolio des Konzerns. So könne KI die Personalabteilung bei der Erstellung und Formulierung von Stellenausschreibungen unterstützen. Auch komplexere Support-Anfragen von SAP-Usern könnten bereits von der KI übernommen werden.

Lieferkette als KI-Thema Nummer 1

Besonders große Einsatzmöglichkeiten sehen die Walldorfer zudem in der Lieferkette. Dort gebe es eine „extrem große Nachfrage“, sagte Saueressig. Erst unlängst hat der Konzern gemeinsam mit einem großen Industriepartner eine Lösung für den Wareneingang entwickelt. Statt die Lieferscheine der Speditionen am Werkstor manuell zu checken und die Daten anschließend digital zu erfassen, genüge nun ein Foto mit dem iPhone. Sämtliche Lieferdaten würden dann automatisch in die entsprechenden SAP-Systeme übernommen. Mit der neuen Lösung spare der Partner pro Jahr und Werk „mehrere Millionen Euro“.

Um für den KI-Schub gerüstet zu sein, baut SAP sein Entwicklernetzwerk mit Hochdruck aus. Erst am Donnerstag eröffneten die Walldorfer auf dem Gelände der TU München ein weiteres SAP Lab. Am neuen Standort in Garching im Norden der Landeshauptstadt   will der Konzern gemeinsam mit Top-Forschern der TU die Entwicklung von KI oder digitalen Logistikketten vorantreiben. In der ersten Ausbaustufe will SAP 700 Mitarbeitende ins Rennen schicken, dazu kommen weitere 120 Spezialisten der TU.