Neuer Tempel-Skandal: 40 tote Tigerbabys in der Kühltruhe

Schon wieder ein Tempel-Skandal in Thailand! In einem buddhistischen Kloster machte die Polizei eine grausige Entdeckung: 40 tote Tigerbabys in einer Tiefkühltruhe. Der Fund löste nicht nur in Thailand großes Entsetzen aus. Was die Entdeckung besonders skandalös macht: Der Tiger-Tempel stellt sich selbst als Kämpfer für den Tierschutz dar. Die Mönche geben vor, sich für die Raubkatzen einzusetzen – es stellt sich nur die Frage, wie 40 tote Tigerbabys in dieses Bild passen sollen.

Touristen konnten in dem Skandal-Tempel Tiger an einer Leine führen und Fotos mit den Tieren machen – gegen Geld natürlich. Auf dem Gelände des Tempels beschlagnahmte die Polizei in den vergangenen zwei Wochen bereits 137 lebende, ausgewachsene Tiger. Es wird vermutet, dass es den Mönchen tatsächlich wenig um Tierschutz geht – stattdessen sollen sie die Tiger an einen Tierhändler-Ring verkauft haben. Der Abt des Tiger-Tempels, Phra Wisutthi Sarathera, streitet jedoch alle Vorwürfe ab und forderte die Polizei auf, die Verantwortlichen zu ermitteln.

Die toten Tigerbabys sind nicht der erste Vorfall, der ein zweifelhaftes Licht auf das Verhalten buddhistischer Mönche wirft. Fast täglich kommt in Thailand derzeit ein neuer Tempel-Skandal ans Licht. In einem anderen Kloster fand am Donnerstag eine Razzia statt, die sogar live im Fernsehen übertragen wurde. Der Abt des Klosters Wat Dhammakaya nördlich von Bangkok wird der Geldwäsche und der Hehlerei beschuldigt. Er soll umgerechnet rund 35 Millionen Euro unterschlagen haben. Drei Vorladungen und einen Haftbefehl hat Abt Phra Dhammachayo ignoriert und sich stattdessen in seinem Kloster verschanzt. Paradox: Der Abt predigt gemäß dem Buddhismus die Abkehr vom weltlichen Besitz – und nimmt gleichzeitig gestohlene Millionen von einer Kreditgenossenschaft an, die dadurch in den Ruin getrieben wurde. Hollywood hätt sich diesen Tempel-Skandal kaum besser ausdenken können.

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