Neuer Wirbel um Dennis Schröder

Neuer Wirbel um Dennis Schröder
Neuer Wirbel um Dennis Schröder

Der folgenschwere Eklat zwischen den deutschen NBA-Stars Dennis Schröder und Maximilian Kleber entfacht einmal mehr Wirbel: DBB-Kapitän Schröder hat seine Sicht der Dinge noch einmal ausführlich geschildert und damit für viel Gesprächsstoff in der Basketball-Community gesorgt.

„Um das nochmal kurz aufzuklären. Maxi Kleber ist ein sehr, sehr geiler Spieler“, erklärte Schröder in seinem That‘s Tuff Podcast: „So wie es in die Öffentlichkeit getragen wurde, meinte ich es nicht. Er hat sehr viele Stärken, spielt seit Jahren in der NBA. Er ist ein super Spieler und würde uns natürlich auch helfen“, betonte der DBB-Kapitän im Zwiegespräch mit seiner Frau Ellen. Schröder verband seine Erklärungen mit scharfer Kritik an dem Moderator des Interviews, in dem er seine ursprünglichen Aussagen über Kleber getätigt hatte.

Schröder wollte Kleber „nicht demütigen“

Schröder hatte vor der WM im vergangenen Jahr mit Kritik an Kleber eine Lawine in Gang gesetzt. Der 30 Jahre alte Spielmacher der Brooklyn Nets hatte im Got-Nexxt-Podcast von Basketball-Journalist André Voigt Klebers EM-Absage 2022 kritisiert, dessen „Commitment“ für das Nationalteam und die Begründung infrage gestellt, dass Kleber stattdessen an seinem Ballhandling-Game arbeiten wollte (“Sorry, Maxi, aber du hast kein Game!“).

Kleber sagte daraufhin seine Teilnahme an der WM ab und war somit kein Teil des Teams, das am Ende den Weltmeister-Titel gewann.

Schröder versichert nun, dass es ihm nicht darum gegangen sei, Kleber zu „verletzen“ oder gar zu „demütigen“. Vielmehr habe er in seiner Funktion als Kapitän die Spieler schützen wollen, die ebenfalls eine Teilnahme am Turnier verdient gehabt hätten: „Wir hatten so viele talentierte Big Men“, blickte Schröder nun zurück und nannte den aus dem WM-Kader gestrichenen Leon Kratzer als Beispiel.

Auch den besonders im Zentrum der Aufregung stehenden Satz „Maxi, du hast kein Game“ habe er nicht so scharf gemeint, wie er herübergekommen sei, sagte Schröder. Kleber habe enorme Stärken, vor allem im Defensivspiel oder etwa auch bei Drei-Punkte-Würfen - sein Punkt sei gewesen: „Er weiß, dass er diese Sachen sehr gut kann. Und ich habe lediglich gesagt, dass er im Endeffekt an seinem Game nicht mehr arbeitet oder arbeiten sollte, weil er die Dinge, die er kann, Elite kann. Er wird kein Dirk Nowitzki, der Stepbacks nimmt. Jeder sollte sein Spiel kennen, so wie ich ja auch.“

Kleber hatte das damals anders aufgenommen, sprach von „unglücklichen und unangebrachten öffentlichen Äußerungen“, die ihm „zu 100 Prozent deutlich“ gemacht hätten, „dass ich im Nationalteam nicht uneingeschränkt willkommen bin“.

Der nun mit den Dallas Mavericks im NBA-Finale gegen die Boston Celtics stehende Kleber begründete seine WM-Absage mit den Worten: „Es ist nicht mein Ziel, die gute Chemie im Team des letzten Sommers zu zerstören. Ich möchte auch nicht zu einer Quelle der Ablenkung werden. Deshalb habe ich beschlossen, dass es für alle Beteiligten das Beste ist, wenn ich nicht spiele.“

„Komplett aus dem Kontext genommen“

Schröder bekräftigt nun seine Ansicht, dass nicht seine Aussagen an sich, sondern die Art und Weise der Verbreitung für die Eskalation gesorgt hätten.

Es sei „sehr unprofessionell“, dass er die endgültige Podcast-Aufnahme vor der Publikation von Moderator Voigt nicht nochmal zur Freigabe bekommen habe. „Ich habe einfach frei geredet. Da habe ich auch gesagt, wir kriegen es ja eh nochmal zum Nachsehen“, schilderte Schröder. „Er hat es einfach nicht geschickt zum Nachsehen, hat eine Story draus gemacht und für sehr viel Aufregung gesorgt.“

Der Trubel, der passiert sei, sei nicht das gewesen, „worauf ich hinaus wollte“, beteuerte Schröder: „Er hat es komplett aus dem Kontext und als Headline genommen“, kritisierte Schröder Voigt und betonte, dass er bis heute sauer auf Voigt sei: „Ich kann nicht mehr mit ihm an einem Tisch sitzen und so tun, alles wäre in Ordnung.“ In die Kritik an Podcast-Host André Voigt stimmte auch Schröders Frau Ellen ein, die den Journalisten wiederholt „unprofessionell“ nannte.

Schröders neue Ausführungen stoßen in den sozialen Medien erneut auf kritischen Echo. Unter anderem weisen mehrere Fans darauf hin, dass Voigts Podcast tatsächlich den neutralen Titel „Interview: Dennis Schröder“ hatte. Voigt selbst hat seinerseits mehrfach beteuert, Schröder angeboten zu haben, die Aufnahme vor Veröffentlichung zu schicken.

Der Kleber-Part aus dem Podcast hatte sich im vergangenen Sommer zunächst via Social Media viral verbreitet. Schröder hatte schon damals Kritik geübt, dass sein Interview aus dem Kontext gerissen worden sei.