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New-York-Wahl: Brooklyn-Präsident sieht sich als Sieger

Eric Adams, Stadtteilpräsident von Brooklyn, freut sich bei einer Wahlparty mit seinen Anhängern.
Eric Adams, Stadtteilpräsident von Brooklyn, freut sich bei einer Wahlparty mit seinen Anhängern.

Steigende Gewaltverbrechen, leere Kassen und struktureller Rassismus: Der neue Bürgermeister von New York wird massive Probleme zu bewältigen haben. Diese Rolle könnte bald einem Ex-Polizisten zufallen.

New York (dpa) - Brooklyns Stadtteil-Präsident Eric Adams sieht sich als Sieger der demokratischen Vorwahl im Rennen um das Amt des Bürgermeisters der Ostküstenmetropole New York.

«Ich fühle mich geehrt, der demokratische Kandidat für das Bürgermeisteramt der Stadt zu sein, die ich immer mein Zuhause genannt habe», schrieb Adams auf Twitter, nachdem die US-Nachrichtenagentur AP den ehemaligen Polizisten nach Auszählung fast aller Stimmen zum Sieger erklärt hatte.

Bürgermeisterwahl im November

In der liberalen Hochburg New York gilt ein Sieger der Demokraten bei der Vorwahl auch als höchstwahrscheinlicher Gewinner der eigentlichen Wahl im November - Adams wäre Nachfolger von Bill de Blasio, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten kann. Gleichzeitig wäre er das zweite schwarze Stadtoberhaupt. Bei den Republikanern war der Gründer einer Bürgerinitiative für mehr Sicherheit auf den Straßen, Curtis Sliwa, bereits im Juni zum Sieger ausgerufen worden.

Die Auszählung bei der demokratischen Abstimmung vor zwei Wochen hatte wegen eines komplizierten Wahlsystems gedauert. Nach dem letzten Zwischenstand lag Adams mit einem Prozentpunkt oder knapp 8500 Stimmen vor Kathryn Garcia, der ehemaligen Beauftragten der Stadtreinigung. Adams gilt als moderat und hatte im Wahlkampf eine Balance zwischen seiner eher freundlichen Linie gegenüber der oft kritisierten Polizei und der Gerechtigkeit vor allem für Schwarze angesichts des strukturellen Rassismus versprochen.

Wirtschaft und Gewalt bestimmende Themen

Beherrschende Themen im Wahlkampf waren neben der Reform der Einsatzkräfte auch die wirtschaftliche Erholung der 8-Millionen-Stadt nach der Corona-Krise und die zunehmenden Gewaltverbrechen in der Metropole. Vor allem die lange Zeit auf Platz zwei gehandelte Bürgerrechtsanwältin Maya Wiley nahm gegenüber Adams deutlich radikalere Standpunkte in Anlehnung an die «Black Lives Matter»-Bewegung ein.

New York City ist die größte Stadt in den Vereinigten Staaten und weltweit kulturelles sowie finanzwirtschaftliches Zentrum. In den USA hat die Metropole auch politisch eine größere Bedeutung als andere Städte.