Überraschung im NFL-Draft - keine Receiver für Rodgers!
Eine Überraschung an Nummer 1, ein Mega-Deal, ein Quarterback für die Steelers und wieder keine Receiver für Rodgers: Das war die erste Runde im NFL-Draft!
Für den vielleicht größten Aufreger sorgten die Tennessee Titans, die ihren Star-Receiver A.J. Brown an die Philadelphia Eagles abgaben. Aus Philly bekam die Franchise dafür einen zweiten Erstrunden-Pick an Position 18 und einen Drittrunden-Pick (101). (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)
Brown, der vor dem letzten Jahr seines Rookie-Vertrags stand, hatte sich zuletzt Hoffnung auf einen neuen, lukrativen Deal gemacht - und bekommt diesen nun bei den Eagles. Wie ESPN berichtet, erhält er bei seinem neuen Team einen Vierjahresvertrag, der ihm bis zu 100 Millionen Dollar einbringen könnte. 57 Millionen Dollar sind demnach garantiert. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Die Titans wählten mit Pick 18 dann auch gleich einen potentiellen Ersatz, Treylon Burks. Ob dieser das Niveau von Brown erreich wird, bleibt abzuwarten. Tennessee hatte zuvor in der Free Agency bereits Ex-Rams-Receiver Robert Woods via Trade geholt. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)
Das sind die Highlights des NFL-Drafts im Überblick:
Pick Nummer eins: Travon Walker!
Der erste Pick im diesjährigen Draft gehörte den Jacksonville Jaguars und brachte direkt eine Überraschung. Ausgewählt wurde mit Travon Walker ein Pass Rusher. Der Defensiv-Spieler bestach am College bei den Georgia Bulldogs vor allem mit seiner herausragenden Athletik. Allerdings waren im Vorfeld vor allem Aidan Hutchinson oder Kayvon Thibodeaux als Nummer 1 gehandelt worden.
Die Jags aber wählten aus den besten Defensive Ends Walker aus. „Er ist eine Laune der Natur. Eine solche Athletik bei seiner Größe und seinem Gewicht ist selten. Ich denke es wird einige Jahre dauern, bis ich wieder so jemanden coachen darf“, sagte sein ehemaliger Head Coach Kirby Smart schon vor dem Draft. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Walker kann als Edge Rusher auflaufen, hat im College aber auch schon Nose Tackle gespielt. An seiner Technik wird er aber noch arbeiten müssen, wenn er auch in der NFL bestehen will.
Pick Nummer zwei: Der nächste Pass Rusher
Aidan Hutchinson war bei vielen Experten der vermutete Nummer-eins-Pick. Er ist wie Walker ein Pass Rusher, aber der wohl im Moment komplettere Spieler. Er geht zu den Detroit Lions.
Besonders in seinem letzten Jahr lieferte der Quarterback-Jäger, der täglich mehr als 3,5 Liter destilliertes Wasser trinkt, richtig ab. Mit 14 Sacks führte er sein Team in das Finale um die College-Meisterschaft und landete auf Platz zwei bei der Wahl zum besten College-Football-Spieler des Jahres. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)
Texans stärken die Defensive
Die Houston Texans müssen nicht lange überlegen und schnappen sich an Position drei den Cornerback Derek Stingley Jr.. Dieser hat zwei eher schwierige Jahre an der LSU hinter sich, sollte seinem neuen Team aber schnell helfen.
In den vergangenen zwei Jahren hat er aufgrund einer Fußverletzung nur zehn Partien absolviert. Beim Combine im April zeigte er aber, dass er körperlich wieder bei 100 Prozent ist.
Giants schnappen sich Toptalent und Koloss
An Position fünf holen die New York Giants einen weiteren potentiellen Nummer-eins-Pick, die Wahl fällt auf Kayvon Thibodeaux.
Der Mann aus dem sonnigen Kalifornien ist ein absolutes Top-Talent auf seiner Position als Edge Rusher. Schon in jungen Jahren galt er als enorm begabt und wurde von ESPN als bester High-School-Spieler seines Jahrgangs ausgezeichnet. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)
Die Giants sind auch an Position sieben wieder dran und holen Evan Neal. Ein wahrer Koloss ist der Left Tackle. Mit einer Größe von 2,04 m und einem Gewicht von knapp 153 Kilogramm verfügt Neal über Gardemaße.
Dabei hat der 21-Jährige erst noch lernen müssen, wie wichtig ein athletischer Körper ist. Während seiner Zeit an der IMG Academy traf er auf den langjährigen NFL-Spieler Bryan Bulaga, der ihm noch zu viel Babyspeck attestierte. Das änderte der junge Mann aus Florida, der gegen Fisch allergisch ist, und verlor am College von Alabama in drei Jahren fast 20 Kilogramm.
Falcons greifen bei London zu
Drake London, der wohl talentierteste Receiver seiner Draft-Klasse, geht zu den Atlanta Falcons. Für Draft-Experte Michael Renner von Pro Football Focus ist der 20-Jährige der beste Spieler beim Catch, die er seit Bestehen von PFF vor acht Jahren bewertet hat. Mit seiner Größe von 1,98m ist er ein begehrter Spielertyp. Er geht an Position acht über den Tisch.
Der erste Quarterback geht an die Steelers
Die Pittsburgh Steelers brauchen nach dem Karriereende von Franchise-Legende Ben Roethlisberger einen neuen QB - und schlagen beim diesjährigen Draft an Position 20 zu. Die Wahl fällt auf Kenny Pickett und damit auf einen Lokalmatadoren. Pickett spielte am College bei den Pittsburgh Panters. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Regeln im Football)
Ob Pickett das große Erbe von „Big Ben“ anzutreten vermag, bleibt abzuwarten. Der 23-Jährige wird sich mit Mitchell Trubisky um die Position des Spielmachers streiten müssen.
Wieder keine Receiver für Aaron Rodgers
Die Green Bay Packers dürfen in der ersten Runde gleich zweimal ran. Das Team von Superstar Aaron Rodgers holt an Position 22 zunächst einen Linebacker. Quay Walker hat Power und Speed und soll die Defensive stärken. Der Pick kommt dennoch etwas überraschend.
Mit dem 28. Pick holen die Packers dann einen Defensive Tackle, die Wahl fällt auf Devonte Wyatt. Ein variabler D-Liner, der auf mehreren Positionen zum Einsatz kommen könnte.
Die Packers, die in der Offseason Davante Adams verloren haben, entschieden sich dabei gegen Wide Receiver Christian Watson, der zu diesem Zeitpunkt noch verfügbar war.
Übrigens: Während dem Draft sprach Rodgers in der Pat McAfee Show und gab sich dabei von dem Adams-Abgang überrascht. Er selbst hatte sich nach einigen Spekulationen zu einem Verbleib entschieden: „Als ich meine Entscheidung getroffen habe, habe ich noch gedacht, dass er zurückkommt.“ Er habe seinem kongenialen Partner seine Zukunftspläne sehr ehrlich und offen dargestellt.
Er empfinde viel Liebe für Adams: „Aber das ist natürlich eine große Lücke, die gefüllt werden muss.“
Dreierpack für die Jets
Die New York Jets schlagen gleich dreimal in der ersten Runde zu. Mit Garrett Wilson holen sie einen der besten Wide Receiver, zudem sichern sie sich Ahmad Gardner (Cornerback) und mit Jermaine Jones an Position 26 einen eigentlich höher gehandelten Defensive End.
Saints verzichten auf QB - und holen Olave
Die New Orleans Saints schnappen sich mit Chris Olave einen Wide Receiver von Ohio State an Position elf. Obendrauf gibt es noch Trevor Penning, einen Offensive Tackle.
Olave besticht durch gutes Spielverständnis und sollte den Saints schnell weiterhelfen. Penning dürfte ebenfalls schnell zur Verstärkung werden.
Gute Moves von den Ravens
Die Baltimore Ravens haben zweimal runter getradet, stehen nach der ersten Runde aber trotzdem gut da. Mit Kyle Hamilton holen sie einen hochveranlagten Safety an der 14. Mit Tyler Linderbaum kommt ein potentieller Starter auf der Center-Position.
So lief es für die Patriots
Auch die New England Patriots geben ein paar Positionen in der ersten Runde für zusätzliche Picks in den späteren Runden auf. An Position 29 sichern sie sich Cole Strange, der Guard und Center spielen kann. Ob er schon in der kommenden Saison für die NFL bereit ist, ist fraglich.
Alle 32 Erstrunden-Picks in chronologischer Reihenfolge:
1. Jacksonville Jaguars: Travon Walker, Edge (Position), Georgia (College)
2. Detroit Lions: Aidan Hutchinson, Edge, Michigan
3. Houston Texans: Derek Stingley Jr., CB, LSU
4. New York Jets: Sauce Gardner, CB, Cincinnati
5. New York Giants: Kayvon Thibodeaux, Edge, Oregon
6. Carolina Panthers: Ickey Ekwonu, OT, N.C. State
7. New York Giants (bekamen Pick von Bears): Evan Neal, OT, Alabama
8. Atlanta Falcons: Drake London, WR, USC
9. Seattle Seahawks (von Broncos): Charles Cross, OT, Mississippi State
10. New York Jets (von Seahawks): Garrett Wilson, WR, Ohio State
11. New Orleans Saints (von Commanders): Chris Olave, WR, Ohio State
12. Detroit Lions (von Vikings): Jameson Williams, WR, Alabama
13. Philadelphia Eagles (von Browns via Texans): Jordan Davis, DT, Georgia
14. Baltimore Ravens: Kyle Hamilton, S, Notre Dame
15. Houston Texans (von Dolphins via Eagles): Kenyon Green, G, Texas A&M
16. Washington Commanders: (von Colts via Saints, Eagles): Jahan Dotson, WR, Penn State
17. Los Angeles Chargers: Zion Johnson, G, Boston College
18. Tennessee Titans (von Eagles via Saints): Treylon Burks, WR, Arkansas
19. New Orleans Saints (von Eagles): Trevor Penning, OT, Northern Iowa
20. Pittsburgh Steelers: Kenny Pickett, QB, Pitt
21. Kansas City Chiefs (von Patriots): Trent McDuffie, CB, Washington
22. Green Bay Packers (von Raiders): Quay Walker, LB, Georgia
23. Buffalo Bills (von Ravens via Cardinals): Kaiir Elam, CB, Florida
24. Dallas Cowboys: Tyler Smith, OT, Tulsa
25. Baltimore Ravens (von Bills): Tyler Linderbaum, C, Iowa
26. New York Jets (von Titans): Jermaine Johnson, EDGE, Florida State
27. Jacksonville Jaguars (von Buccaneers): Devin Lloyd, LB, Utah
28. Green Bay Packers: Devonte Wyatt, DT, Georgia
29. New England Patriots (von Chiefs via 49ers, Dolphins): Cole Strange, G, Chattanooga
30. Kansas City Chiefs: George Karlaftis, EDGE, Purdue
31. Cincinnati Bengals: Daxton Hill, S, Michigan
32. Minnesota Vikings (von Rams via Lions): Lewis Cine, S, Georgia