NFL revolutioniert diese Regel

Die NFL ist weiter um die Gesundheit ihrer Spieler besorgt. Vor allem die Zunahme von Gehirnerschütterungen sorgt immer wieder für Kritik.

„Wir mussten etwas tun“, sagte Rick McKay, CEO der Atlanta Falcons und seit 30 Jahren Mitglied des NFL Competition Committee, ESPN: „Wir können nicht einfach dasitzen und diese Daten ignorieren.“

Um diese Gefahr weiter zu reduzieren, hat die Liga nun auf einer Eigentümer-Versammlung am Dienstag beschlossen, die Fair-Catch-Regel zu ändern.

Sollte der Ball nach einem Kickoff innerhalb der eigenen 25-Yard-Linie per Fair Catch gefangen werden, wird der Ball an besagter 25-Yard-Linie platziert.

Es erfolgt also dasselbe Vorgehen wie bei einem Touchback nach Kickoff, wenn der Ball in der Endzone landet oder darüber hinausfliegt. Erfolgt der Fair Catch außerhalb der eigenen 25-Yard-Markierung, geht das Spiel normal an der Stelle weiter, wo der Ball gefangen wurde.

Die Regeländerung soll zunächst nur für die kommende Saison gelten. Nach der Spielzeit wird evaluiert, ob die Regel wieder abgeschafft oder in eine dauerhafte Regel umgewandelt wird.

NFL folgt der Entwicklung im College-Football

„Der Kickoff ist ein Element, das im Laufe der Jahre viele Veränderungen mit sich gebracht hat, die alle mit Blick auf Gesundheit und Sicherheit getroffen wurden“, erklärte McKay und fügte hinzu: „„Die Gehirnerschütterungsrate im Spiel ist gestiegen. Sie ist gestiegen, weil der Ball öfter durch Kickoffs zurückgegeben wird, die innerhalb der 5-Yard-Linie landen.“

Im College-Football findet die nun in der NFL beschlossene Regelung bereits seit einigen Jahren Anwendung. Diese Daten habe man genau studiert und sei dann zu der Entscheidung gekommen, dass dies auch für die NFL das Richtige sei, führte McKay weiter aus.

Auch Jeff Miller, NFL-Vizepräsident für Gesundheit und Sicherheit, sprach sich für die neue Regel aus. Man gehe davon aus, dass die Return-Rate nach Kickoffs von 38 Prozent auf 31 Prozent fallen würde. Die Anzahl von Gehirnerschütterungen würde sich gleichzeitig um 15 Prozent verringern.

Kritik von Trainern und Spielern

Allerdings sind sich die Verantwortlichen auch bewusst, dass es nicht nur Zustimmung für die Entscheidung geben wird.

Vor allem aus den Reihen der Special-Teams-Trainer soll es zu Gegenstimmen gekommen sein. „Sie haben ihre Teams auf eine bestimmte Art und Weise trainiert, um einen Vorteil zu haben. Also werden sie mit solchen Änderungen nicht zufrieden sein“, meinte McKay erteilte den Kritikern aber zugleich eine Abfuhr: „Die Änderung musste sein.“

Mit Tommy Townsend hat sich auch bereits der erste Spieler zu der Thematik geäußert.

„Aus vielen Gründen nicht gut für den Football“, twitterte der Punter des aktuellen Super-Bowl-Champions Kansas City Chiefs und fügte ironisch hinzu: „Aber lasst uns etwas verabschieden, das Spieler und Trainer so klar ablehnen.“