Nicht jeder Sport ist für den Rücken gut

Nicht jeder Sport ist für den Rücken gut

Wie heißt es so schön: "Bewegung tut gut." Das trifft in Bezug auf den Rücken allerdings mal mehr, mal weniger. Einige Sportarten stellen nämlich durchaus eine Belastung für die Wirbelsäule dar und sind damit Gift für den Rücken. Ein Überblick.

Gefährlich für den Rücken sind unter anderem Sportarten, bei denen die Wirbelsäule überstreckt und eine schnelle Drehbewegung des Rumpfes notwendig ist. Das ist zum Beispiel beim Skifahren, Golf oder Tennis der Fall.

Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung in Köln, hält diese Sportarten nur für eingeschränkt geeignet. Was Tennis beispielsweise betrifft, erklärt der Sportwissenschaftler im Gespräch mit "Focus": "Die schnellen Rotationen, ruckartigen Dehnungen und reaktiven Bewegungsmuster belasten den Rücken erheblich, die Krafteinwirkung auf die Wirbelsäule ist bis zu achtmal größer wie beim Laufen. Vor allem beim Aufschlag kommt es bei der gekoppelten Bewegung aus Rotation und Seitneigung zu einer enormen Krafteinwirkung auf die Wirbelsäule."

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Schon viel besser sieht es hingegen bei Sportarten wie Laufen oder Yoga aus. Bei diesen Aktivitäten werden die Muskeln, Faszien, Sehnen, Bänder und Gelenke trainiert und gestärkt. Besonders Schwimmen sei laut Froböse sehr rückenschonend und damit empfehlenswert. Der Grund: "Schwimmen zählt zu den gelenkschonendsten Sportarten überhaupt. Durch den Auftrieb des Wassers wird die Schwerkraft quasi aufgehoben und die Gelenke entlastet. Zusätzlich wird das Herz-Kreislauf-System angeregt, der Körper optimal durchblutet und die Atemmuskulatur gekräftigt." Doch auch beim Schwimmen gibt es eine kleine Einschränkung: Beim Brustschwimmen bestehe nämlich die Gefahr einer Überstreckung des Halswirbels, was für Rückenschmerzen insgesamt eher förderlich sei.

Und wie sieht es mit dem beliebten Krafttraining aus? Es ist grundsätzlich unproblematisch, allerdings sollte es am besten unter Anleitung eines Trainers praktiziert werden. Experte Froböse: "Damit gesundheitliche Effekte erzielt werden können, muss das Training individuell angepasst werden und sowohl den Rücken als auch die geraden und schrägen Bauchmuskeln sowie die Brustmuskulatur miteinschließen. Diese sind die Gegenspieler der Rückenmuskulatur und sorgen nur zusammen für einen starken Rumpf."

Wer regelmäßig unter Rückenschmerzen leidet und körperlich eher unaktiv ist, dies allerdings ändern möchte, sollte sich am besten von seinem Arzt beraten lassen. Er kann auf rückenschonende Sportarten verweisen.

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