Nico Semsrott führt die CDU in Sachen Urheberrecht vor

Nico Semsrott, Satiriker von der Partei Die Partei, hat die CDU erfolgreich mit ihrer eigenen Politik geärgert.

Koeln, Deutschland, 23.03.2019: Demonstration gegen Uploadfilter.
Nicht unbedingt widerlegt: Schild auf einer Uploadfilter-Demo in Köln. (Bild: ddp Images)

Die CDU und das Internet – so richtig nahe gekommen sind sich die beiden noch immer nicht. Nach der “Zerstörung der CDU” durch ein Video von YouTuber Rezo hat nun Nico Semsrott die etwas ergraute Partei aufs glatte Eis des digitalen Neulands geführt.

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Semsrott machte per Tweet das ZDF und die ARD darauf aufmerksam, dass der YouTube-Kanal der “selbsternannten Urheberrechtspartei” CDU ja voller Mitschnitte (“Raubkopien”) der Öffentlich-Rechtlichen wäre – und fragte ob das eigentlich abgesprochen wäre?

War es natürlich nicht, antwortete die ARD.

Videos der Öffentlich-Rechtlichen auf seinem eigenen YouTube-Kanal hochladen - ob das mit der Urheberrechtsreform vereinbar ist? Eher nicht. Kurz nach dem Tweet waren die Videos, über 30 Talkshow-Ausschnitte, verschwunden – die CDU hatte sie gelöscht und erklärt, sie wären “fälschlicherweise” hochgeladen worden. Mausgerutscht, hm?

Offenbar hat die Partei, die sich am stärksten für die umstrittene Urheberrechtsreform im Internet eingesetzt hat, nicht verstanden, was diese für das Internet bedeutet.

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Semsrott wollte mit der Aktion natürlich nicht erreichen, dass Parteien keine öffentlich-rechtlichen Inhalte ihrer eigenen Politiker verwenden dürfen, wie er in einem zusätzlichen Tweet klar stellte: “Ging hier nur darum, die CDU mit ihrer eigenen Politik zu ärgern.”

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