Nicolas Cage bereut, in „Vampire’s Kiss“ lebendige Kakerlaken gegessen zu haben

Cage tauscht sich mit „Renfield“-Kollege Nicholas Hoult über das Verspeisen von Insekten aus.

Nicolas Cage als Graf Dracula in der neuen Horrorkomödie „Renfield“. (Foto: Universal/Courtesy Everett Collection)
Nicolas Cage als Graf Dracula in der neuen Horrorkomödie „Renfield“. (Foto: Universal/Courtesy Everett Collection)

Zumindest für Nicolas Cage passen Vampirfilme und das Verspeisen von Käfern zusammen wie KFC und Champagner. Der ehemalige Leinwand-Superheld und bekennende Star Trek-Fan spielt in der neuen Horrorkomödie Renfield Graf Dracula höchstpersönlich. Mit dabei ist auch Nicholas Hoult als R.M. Renfield, der leidgeprüfte Diener des Grafen, der Insekten knuspert, wenn er einen vampirhaften Energieschub braucht.

Vor 35 Jahren war es Cage, der sich bei den Dreharbeiten zu der Kultkomödie Vampire's Kiss (1988) ein Insekt in den Mund steckte, eine lebende Kakerlake, um genau zu sein. Es war ein Method-Moment, den er nicht noch einmal erleben möchte. „Das mache ich nie wieder“, sagt der Schauspieler jetzt gegenüber Yahoo Entertainment. „Ich bereue, es überhaupt getan zu haben.“

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Unter der Regie von Robert Bierman war Vampire's Kissein unvergesslicher Film, in dem Cage nach Mondsüchtig die Rolle des Peter Loew spielte, eines Yuppies der späten 80er-Jahre, der glaubt, dass er von einer wunderschönen Vampirin verhext und gebissen wurde. Diese wird gespielt von Flashdance-Star Jennifer Beals. In der Annahme, dass auch er auf dem besten Weg ist, ein Blutsauger zu werden, stürzt sich Peter ins Verderben, läuft mit falschen Reißzähnen durch New York und isst Kakerlaken zum Frühstück.

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In dem Originaldrehbuch zu Vampire’s Kiss sollte Peter es Rocky Balboa gleichtun und ein rohes Ei schlucken. Aber wie Cage später im Audiokommentar für die DVD erklärte, hatte er das Gefühl, das sei zu langweilig. „Ich sah es als eine geschäftliche Entscheidung, denn wenn die Leute eine Kakerlake in meinem Mund verschwinden sehen … reagieren [sie] wirklich“, sagte er. Bierman belohnte das Engagement seines Hauptdarstellers, dem das Publikum so am Herz lag, und gab ihm noch eine Kakerlake zu essen, obwohl Cage den Verdacht hatte, dass er die ganze Zeit schon das erste Take verwenden wollte. „Ich habe zweimal [Kakerlaken] gegessen, weil der Regisseur mir einen Streich spielen wollte“, sagt er jetzt.

Hoult hatte offensichtlich keine Gelegenheit, sich Vampire's Kiss anzusehen, bevor er den Renfield zu Cages Dracula spielte. Der Mad Max: Fury Road-Star reagierte mit echter Überraschung auf die Enthüllung seines Co-Stars, dass dieser vor laufender Kamera nicht nur einmal, sondern zweimal ein lebendes Insekt gegessen hat. „Die Kakerlaken, die ich in diesem Film essen durfte, waren aus Karamell“, gesteht Hoult. „Ich hatte auch Grillen und die waren sogar ziemlich lecker; sie schmeckten nach Salz und Essig oder nach Smoky Barbecue.“

Aber Cage beharrt darauf, dass seine rechte Hand nur bescheiden ist. „[Nicholas] hat einen Kartoffelkäfer gegessen, er hat es also auf ein neues Level gebracht“, sagt der Schauspieler voller ehrlicher Bewunderung. „Ich finde [Kartoffelkäfer] angsteinflößend, genau wie Kakerlaken.“ Wie also schmecken Kartoffelkäfer? „Gut war das nicht“, sagte Hoult kichernd. „Sie sind nicht so gut getrocknet und schmeckten einfach nur nach Käfer.“

Nicholas Hoult betrachtet eines der vielen Insekten, die er in der Horrorkomödie „Renfield“ essen muss. (Foto: Universal/Courtesy Everett Collection)
Nicholas Hoult betrachtet eines der vielen Insekten, die er in der Horrorkomödie „Renfield“ essen muss. (Foto: Universal/Courtesy Everett Collection)

Er mag zwar kein Fan von Kartoffelkäfern oder Kakerlaken sein, aber Cage hat einen bescheidenen Vorschlag, wie das globale Ernährungsproblem gelöst werden könnte, wenn wir alle unsere Abneigung gegen den Verzehr von Insekten überwinden würden. (Zur Erinnerung: Insekten wie Käfer und Heuschrecken stehen in vielen anderen Ländern, darunter Thailand und Simbabwe, bereits auf der Speisekarte). „Wenn man seine Angst, seine Phobie vor dem Verzehr von Insekten loswerden könnte, könnte man den Hunger der Welt beseitigen“, sagt der Schauspieler und fährt fort, die Liste der Vorteile von Insekten herunterzurasseln. „Hoher Proteingehalt, kein Fett, hervorragende Nährstoffe, im Überfluss verfügbar. Sie sind überall! Aber nein – das wird nicht passieren.“

Wo wir gerade bei Ängsten sind, Renfield gibt sich nach dem Trend mit glamourösen oder Emo-Vampiren alle Mühe, Vampire wieder unheimlich (und unheimlich komisch) wirken zu lassen. „Es war unserem Regisseur Chris McKay sehr wichtig, das Gleichgewicht zwischen Horror und Komödie zu halten“, so Cage über seine Verkörperung des Draculas. „Wir haben versucht, dem Film einen Hauch von American Werewolf zu verpassen. Ich habe mich selbst dabei ertappt, Gesten zu machen und mich dann zu fragen ‚Ist das unheimlich?‘ Und dann habe ich gesagt ‚Ja, aber auch lustig.‘“

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In einem separaten Interview bestätigt McKay, dass er ein wenig echten Horror in die Komödie einbauen wollte. „Damit der Film funktioniert, muss er geerdet sein – man muss ihn als Horrorfilm erden“, erklärt der Regisseur. „Es war uns wichtig, dass er sich wie ein echter Dracula-Film anfühlt. Die Action musste echt sein und die Gewalt musste echt sein.“

Auf die Frage, ob ihm wirklich etwas von Cage in seiner Rolle Angst gemacht habe, antwortete Hoult, dass manche seiner Reaktionen auf echter Angst beruhten. „Die ganze Dynamik bestand daraus, dass ich Angst vor ihm habe und er ist ein großartiger Schauspieler. Renfield hat seit hundert Jahren mit Dracula zu tun und bewegt sich mit ihm immer auf dünnem Eis, da er nie genau weiß, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln. Was an Nics Performance brillant ist, ist, dass er charmant und lustig sein kann, aber plötzlich dreht sich das Blatt zum Schlimmsten und man ist wieder auf der Hut. Und genau so sollte Renfield sein.“

Cage sagt, er habe versucht, Draculas Gruselfaktor in den gewalttätigsten Momenten des Films zu erhöhen, indem er Kobras, Katzen und andere große Raubtiere nachahmte. „Ich mochte die Szenen, in denen Dracula endlich die Zähne zeigt“, erinnert er sich. „Das war alles sehr katzenhaft und das Stunt-Team hat uns dabei wirklich geholfen.“ Aber der Preis für den besten Mord geht an Hoult. „Ich durfte einen Kopf abschlagen“, sagt der Schauspieler. „Er kann wirklich sagen, dass er in einem Film einen Kopf abgeschlagen hat“, staunt Cage. „Ich glaube, das hat noch niemand geschafft.“

Ethan Alter

VIDEO: Nicolas Cage über seine "Renfield"-Rolle