Nur Propaganda? Tschetscheniens Putin-Verbündeter Kadyrow soll schwer erkrankt sein oder gar im Koma
An der Front im Krieg in der Ukraine sind in den vergangenen Tagen vor allem Erfolge der Ukraine gemeldet worden. Russlands Präsident Wladimir Putin hat inzwischen den Machthaber aus Nordkorea bei dessen erster Auslandsreise seit der Corona-Pandemie zu Besuch. Doch wie steht es um Putins Rückhalt im eigenen Land? Fehlt dem russischen Präsidenten auch die Unterstützung durch seinen sogenannten"Bluthund" Ramsan Kadyrow, weil dieser erkrankt ist?
Ist Kadyrow ernsthaft erkrankt?
Die letzten Bilder internationaler Nachrichtenagenturen, die Putin zusammen mit dem tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow zeigen, sind im vergangenen März aufgenommen worden. Der 46-Jährige, der seine Heimatregion seit der Ermordung seines Vaters im Jahr 2004 mit harter Hand regiert, wirkt etwas übergewichtig, sein Gesicht ist oft sehr rot.
Im Mai 2023 hat Russlands Präsident die Ehefrau Medni Kadyrowa für ihre Verdienste als Mutter ausgezeichnet. Die Kadyrows haben zwölf Kinder - sechs Mädchen und sechs Jungen. Nicht nur gegen Kadyrow selbst - auch gegen mehrere Mitglieder seiner Familie bestehen Sanktionen des Westens.
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"In kritischem Zustand"
Doch jetzt macht der tschetschenische Langzeit-Herrscher Schlagzeilen, weil Ramsan Kadyrow laut Andrei Jusow vom ukrainischen Militärgeheimdienst GUR "systemische Gesundheitsprobleme" habe. Wie Jusow gegenüber der Nachrichtenplattform Nexta erklärt, habe sich die (nicht näher definierte) Krankheit verschlimmert, der Tschetschene befinde sich in einem "kritischen Zustand".
Propaganda der Ukraine?
Auch der ukrainische Präsidentenberater teilt die Nachricht von der Erkrankung Kadyrows.
Einige Telegram-Kanäle melden, Kadyrow liege im Koma. Unabhängig oder gar offiziell bestätigt sind diese Meldungen allerdings nicht. Alles nur ukrainische Propaganda?
Im Jahr 2022 hatte der Tschetschene mehrmals Videos verbreitet, die ihn an der Front in der Ukraine zeigen. Kadyrow hatte zusammen mit dem verstorbenen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin Russlands Militärführung wegen mangelnder Erfolge teils heftig kritisiert und ein härteres Durchgreifen gefordert.