Ohren richtig reinigen: Das solltest du auf keinen Fall verwenden

Für viele Menschen gehört das Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen noch immer zur täglichen Routine, dabei warnen HNO-Ärzt*innen immer wieder vor deren Gebrauch. Um die Ohren sauber zu halten, braucht es viel weniger.

Frau mit Ohr in Großansicht
Ohren brauchen Pflege, aber die richtige. (Foto: Getty)

Die Produktion von Ohrenschmalz ist wichtig und erfüllt zwei Funktionen: Zum einen ist das Schmalz ein quasi natürliches Schmiermittel mit gleichzeitiger Reinigungs- und Schutzfunktion. Es bindet Schmutz und eventuelle Fremdkörper an sich, die sonst in den Gehörgang gelangen und dort Schaden anrichten könnten.

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Zum anderen reinigt sich das Ohr durch das Schmalz selbst. Schmutz, abgestorbene Hautzellen und Fremdkörper werden zusammen mit dem Schmalz nach außen transportiert, wobei dieser Vorgang durch die Bewegungen beim Kauen und Gähnen unterstützt wird. Die Menge, die der Körper an Ohrenschmalz produziert, ist normalerweise genau richtig, um diese Aufgaben zu erfüllen.

Ohren reinigen: Ohrenschmalz abwischen reicht völlig aus

Befindet sich das Ohrenschmalz dann in der Ohrmuschel, kann es ganz einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden, erklärt Dr. Dr. Tobias Weigl in einem Youtube-Video. Und dann rät er noch von etwas ab, das trotz aller Warnungen von Ärzt*innen noch immer viele Menschen machen: Wattestäbchen in die Ohren stecken, um das Schmalz da abzufangen, wo es herkommt.

Gefährlich ist das nicht nur, weil man sich dabei im schlimmsten Fall das Trommelfell verletzen kann. Sondern auch, weil da vermeintliche Reinigen kontraproduktiv sein kann. Statt am Stäbchen hängenzubleiben, wird das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang geschoben und festgedrückt, wodurch der Gehörgang gereizt oder verstopft wird. Die erste und wichtigste Regel, die es laut dem Arzt zu befolgen gilt, lautet darum: Niemals etwas Festes oder Hartes ins Ohr stecken, wozu auf jeden Fall auch Wattestäbchen gehören.

Bei festsitzendem Ohrenschmalz helfen Sprays oder Tropfen

Ist das passiert, was du unter anderem an einem verminderten Hörvermögen oder Schmerzen feststellen kannst, heißt das noch nicht, dass das Ohr professionell gespült und abgesaugt werden muss. Auch hier rät der Arzt dazu, es zunächst selbst zu versuchen. Die effektivste Methode besteht darin, sich in der Apotheke mit Ohrenspray oder -tropfen zu versorgen, diese ins Ohr zu geben und den Kopf dann schief zu halten. Am besten funktioniert das über Nacht mit dem entsprechenden Ohr auf das Kissen gebettet. Anstatt der Tropfen oder dem Spray kannst du auch destilliertes Wasser verwenden. Eine weitere Methode, um festsitzenden Schmalz zu lockern: Den Kopf ebenfalls zur Seite neigen und das Ohrläppchen mehrmals nach unten ziehen.

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