Oktopus-Imitat: Neues Vegan-Produkt erregt Aufsehen

Veganer Oktopus: das neueste Produkt eines österreichischen Foodtech-Unternehmens. (Foto: Revo Foods)
Veganer Oktopus: das neueste Produkt eines österreichischen Foodtech-Unternehmens. (Foto: Revo Foods)

Release the Kraken – befreit den Kraken: So bewirbt ein österreichisches Lebensmittelunternehmen sein neuestes veganes Produkt. Es handelt sich um einen Fischersatz in Form und Farbe eines Oktopusarms. Das Imitat sieht dem tierischen Vorbild zum Verwechseln ähnlich, es besitzt sogar Saugnäpfe.

Im Webshop des Unternehmens ist das Produkt bereits ausverkauft, auch wenn es noch keine Bewertungen dazu gibt. Doch wer sich in den sozialen Medien umschaut, findet nicht nur positive Meinungen.

Gegen die Zerstörung der Ökosysteme

Das noch junge österreichische Lebensmittelunternehmen Revo Foods hat sich auf vegane Fischalternativen spezialisiert. Als Grund dafür nennt es die Überfischung und Erschöpfung weltweiter Fischbestände: "Die daraus resultierende Zerstörung der Meeresökosysteme birgt die Gefahr eines Kollapses des größten Ökosystems unseres Planeten." Die Gründer*innen sind aber überzeugt, dass sie den Hunger nach "leckerem Fisch auch anders stillen können".

Dafür bringen sie ihre "Rohstoffe", das sind vor allem Pilzproteine, Öl und Wasser mit 3D-Druckern in Form. Laut eigenen Angaben haben sie im September 2023 das erste gedruckte Lebensmittel in einen Supermarkt gebracht: ein pflanzliches Lachsfilet.

Nicht nur war damals das Medienecho riesig, in einem Imagefilm erzählen die Gründer*innen auch, dass ihr Lachs innerhalb von nur zwei Tagen ausverkauft war. Mittlerweile umfasst das Sortiment weitere Produkte wie Räucherlachsscheiben, gebeizten Lachs oder Tunfischaufstrich.

Online: Nicht alle sind überzeugt

Neu dazu gekommen: Oktopus. Der kostet derzeit 5,99 Euro. Dafür erhält man drei Tentakel zu je 35 Gramm. Die Zubereitung soll ganz einfach sein. Empfohlen wird, den Oktopus entweder bei 180 Grad Celsius für sechs bis acht Minuten zu backen oder bei mittlerer Hitze und mit etwas Öl für fünf bis sechs Minuten anzubraten.

Doch auch wenn sich das ganz simpel liest, nicht alle Menschen sind von dem Produkt überzeugt. Auf Instagram verstehen einige User*innen nicht, wieso es so real aussehen muss: "Wenn man schon jedes erdenkliche Lebensmittel drucken kann, dann ist die Idee, abgetrennte tierische Körperteile zu formen wirklich die schlechteste." Oder: "Wieso sollten wir heute noch daran erinnert werden, dass wir einmal Tiere getötet haben, um sie zu essen?" Und: "Wollen wir nicht genau davon wegkommen, dass vegane Produkte wie tierische aussehen?"

Aber die meisten Stimmen sprechen sich klar für die Innovation aus: "Ich würde das auf jeden Fall essen. Ich habe immer den Geschmack von Meeresfrüchten geliebt." Und: "Das ist wirklich clever. Ich hoffe, es ist nah genug am tierischen Vorbild dran, damit es mehr und mehr Menschen stattdessen essen." Oder: "Das ist auf jeden Fall besser, als Tiere zu essen. Deshalb: Alles, was uns weiterhilft, schätze ich mal."

Erfolgreiches Crowdfunding

Der Oktopus ist laut Revo Foods eine "kulinarische Innovation, die den Erfolg unserer Crowdinvesting-Kampagne feiert und das kreative Potenzial von FoodTech vorstellt".

Revo Foods ist aktuell auf Fundernation gelistet, wo Investor*innen "mit Sinn investieren" können. Dort hat das Lebensunternehmen derzeit knapp 1,2 Millionen Euro eingenommen. Die Kampagne läuft noch zum 17. April.