"Oma" Ludwig erfüllt sich ihren Paris-Traum
Laura Ludwig konnte ihr Glück kaum fassen. „Die fünften Olympischen Spiele - es hört sich an, als wäre ich eine Oma“, sagte die 38-Jährige lachend im SID-Gespräch: „Ich bin auf jeden Fall völlig beseelt und fertig zugleich.“
Das emotionale Chaos, es war mehr als verständlich - hatte sich doch nach nervenaufreibenden Wochen und Monaten endlich der Traum der Beachvolleyballerin erfüllt: Das Ticket für Paris ist gelöst.
Zusammen mit ihrer Partnerin Louisa Lippmann kann die Rio-Olympiasiegerin die Medaillenkämpfe im Schatten des Eiffelturms ins Visier nehmen. Im tschechischen Ostrava setzte sich das Duo „LLLL“ gleich in der ersten Qualifikationsrunde gegen die nationalen Konkurrentinnen Karla Borger und Sandra Ittlinger durch, sicherte damit den zweiten deutschen Startplatz für die Sommerspiele hinter Svenja Müller und Cinja Tillmann ab.
„Louisa hat einen Riesensprung gemacht“
Dementsprechend groß war die Freude nach dem Matchball. Mit einem gewaltigen Satz sprang Lippmann, die in Frankreich ihre Olympia-Premiere im Beachvolleyball feiert, ihrer Partnerin in die Arme.
„Ich wollte nur mal sagen: Louisa hat einen Riesensprung gemacht“, kommentierte Ludwig bei Instagram mit einem Augenzwinkern den ausgelassenen Jubel ihrer Mitspielerin - der aber auch den Weg des deutschen Teams nach Paris treffend in Worte fasste.
Im Anschluss an Tokio 2021 hatte Ludwig eine Babypause eingelegt. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes feierte sie im November 2022 ihr Comeback - an der Seite von Lippmann, einer ehemaligen Hallen-Nationalspielerin.
Hatte das neu formierte Duo in den ersten Monaten noch einige spielerische Probleme, zeigten Ludwig und Lippmann spätestens mit Bronze bei der EM im vergangenen Jahr ihr Potenzial.
„Krass, wie viel Druck abgefallen ist“
Durch den entscheidenden Sieg in Tschechien wurde das bereits früh ausgerufene Ziel erreicht. „Es ist so krass, wie viel Druck abgefallen ist“, jubelte Lippmann. Sie könne es „gar nicht richtig beschreiben“, neben der „Größten“ Ludwig fühle sich der Erfolg für die Neueinsteigerin im Sand „ganz groß“ an.
Auch Ludwig wollte direkt in den Partymodus wechseln. „Man möchte am liebsten nach Hause, diese ganze Last, die jetzt endlich von den Schultern ist, wegfeiern, zusammen genießen“, sagte die zweifache Mutter.
Doch trotz der großen Erlösung muss das Turnier in Ostrava natürlich noch weitergespielt werden - auch, um weiteres Selbstvertrauen für den Sommer zu sammeln. „Deswegen ist es gerade ein Hin und Her, man kann noch gar nicht richtig loslassen. Aber natürlich ist es der Wahnsinn.“