"Operation Aderlass": Drahtzieher wird Zulassung entzogen
Neues Kapitel in der aufsehenerregenden „Operation Aderlass“: Fünf Jahre nach der Aufdeckung des Erfurter Blutdopingrings hat der Mediziner Mark S. seine ärztliche Zulassung verloren. Das bestätigte das zuständige Thüringer Landesverwaltungsamt der ARD-Dopingredaktion am Dienstag. Der Entzug der Approbation kommt in Deutschland nur sehr selten vor.
Mark S. war Drahtzieher eines Dopingsystems, das im Februar 2019 durch spektakuläre Razzien im Rahmen der "Operation Aderlass" während der Nordischen Ski-WM in Seefeld und in Erfurt aufgeflogen war. Verwickelt waren über 20 Sportler aus acht Ländern.
Seit Juni 2022 auf Bewährung entlassen
Im Januar 2021 wurde Mark S. unter anderem wegen Anwendung von Dopingmethoden in 24 Fällen und gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren und zehn Monaten Haft, 158.000 Euro Geldstrafe und einem dreijährigen Berufsverbot verurteilt. Im Juni 2022 wurde er auf Bewährung vorzeitig aus der Haft entlassen.
Auch die vier Mittäter erhielten Strafen. Komplize Dirk Q. wurde mit einer Gesamtstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten belegt. Die weiteren drei Mittäter wurden zu Bewährungsstrafen oder Geldstrafen verurteilt.