Oscars 2023: Die Tops und Flops des Abends

Auch bei den Oscars geht nicht immer alles glatt, darum gibt es neben vielen Show-Highlights auch einige Tiefpunkte der diesjährigen Verleihung...

Jamie Lee Curtis, Brendan Fraser, Ke Huy Quan und Michelle Yeoh
Sie dürfen strahlen: Jamie Lee Curtis, Brendan Fraser, Ke Huy Quan und Michelle Yeoh. (Bild: REUTERS/Mike Blake)

Am Sonntag wurden in Los Angeles zum 95. Mal die Oscars verliehen. Was für viele ein absolutes Highlight ihrer Karriere war, lief für andere weniger gut - und nicht nur, weil sie diesmal leer ausgingen. Das sind die absoluten Tiefpunkte der diesjährigen Verleihung:

Stars werden bei In Memoriam vergessen

Charlbi Dean
Charlbi Dean. (Bild: REUTERS/Piroschka Van De Wouw)

Jedes Jahr wird bei einem In Memoriam-Teil der Veranstaltung an verstorbene Filmschaffende erinnert, unter ihnen auch Schauspieler*innen. Eine Person hat die Academy dabei aber anscheinend vergessen: Charlbi Dean, die letzten August plötzlich im Alter von nur 32 Jahren verstarb, wurde nicht erwähnt. Besonders pikant, weil ihr aktuellster Film "Triangle of Sadness" gleich für mehrere Preise, unter anderem auch "Bester Film" nominiert war.

Dean ist jedoch nicht die einzige, die vergessen wurde. Auch Schauspieler Tom Sizemore, der Anfang des Monats an einem Aneurysma und Schauspielerin Anne Heche, die nach einem Autounfall starb, wurden beide nicht erwähnt. Eine Twitter-Userin nennt sogar 19 Namen von nicht genannten Stars. Zwar gibt es eine ausführlichere Liste auf der Internet-Seite der Academy, das wirft allerdings die Frage auf, nach welchen Kriterien entschieden wird, wer in der Show gezeigt wird und wer nicht.

Dankesreden wurden abgeschnitten

Kartiki Gonsalves und Guneet Monga
Kartiki Gonsalves und Guneet Monga haben mit "The Elephant Whisperers" gewonnen. (Bild: REUTERS/Carlos Barria)

Ja, manche Gewinner*innen neigen dazu, Mama, Papa, Onkel, Tante, den Nachbar*innen und Gott weiß wem zu danken, so dass es Sinn macht die Zeit für Dankesreden einzugrenzen um die Veranstaltungslänge nicht vollends eskalieren zu lassen. Aber dennoch ist es schade, wenn man manchen Leuten nicht einmal die Chance gibt, überhaupt irgendetwas zu sagen, wie man es bei diesen Oscars öfters beobachten konnte.

Twitter-User*innen ist außerdem aufgefallen, dass anscheinend manchen Leuten mehr Zeit gegeben wird als anderen... Beispielsweise Kartiki Gonsalves und Guneet Monga aus Indien, die für "The Elephant Whisperers" gewonnen haben, wurden von der Bühne gescheucht, noch bevor eine von ihnen etwas sagen konnte, während die drei weißen Briten hinter "The Boy, The Mole, The Fox and the Horse" ihre gesamte Dankesrede ohne Unterbrechung zu Ende bringen konnten...

Hugh Grant geht in die Oscar-Interview-Geschichte ein

Hugh Grant und seine Frau Anna Elisabet Eberstein
Hugh Grant und seine Frau Anna Elisabet Eberstein. (Bild: REUTERS/Eric Gaillard)

Allerdings nicht im positiven Sinne. Schuld ist ein Interview mit Model Ashley Graham für den US-Sender "ABC" bei dem sich der ehemalige Liebesfilm-Star von seiner umcharmantesten Seite präsentiert hat. Scheinbar hatte der 62-Jährige gar keine Lust auf das Gespräch, denn jede Frage schmetterte er mit einer unfreundlichen Antwort ab.

Ob er sich besonders freuen würde, wenn ein bestimmter Film gewinnt? Nein. Was er denn heute Abend trage? Einfach seinen Anzug. Wer den Anzug denn gemacht habe? Daran erinnere er sich nicht. Ob ihm der Dreh von "Glass Onion" Spaß gemacht habe? Naja, fast.

Und als wäre das nicht schon genug, verdrehte er noch merklich die Augen, als er sich schließlich von Graham abwendete - die Reaktionen ließen natürlich nicht lange auf sich warten. Während manche kein gutes Haar an dem Schauspieler lassen, verteidigen ihn andere allerdings und kritisieren die Fragen, die das Model ihm gestellt hat.

Natürlich war aber nicht alles schlecht bei den 95. Academy Awards, sondern es gab auch durchaus einige Highlights. Das sind unsere Top-Momente der Verleihung:

Die Indiana-Jones-Reunion

Ke Huy Quan und Harrison Ford
Ke Huy Quan und Harrison Ford. (Bild: REUTERS/Carlos Barria)

Dieser Moment hat die Herzen aller Indiana Jones-Fans ein bisschen höher schlagen lassen: Harrison Ford aka der heldenhafte Archäologe selbst, verleiht den Preis für den "Besten Film" an "Everything Everywhere All At Once" - und trifft auf der Bühne einen alten Freund, Ke Huy Quan, aka sein treuer Sidekick Short Round.

Als Zwölfjähriger spielte Ke Huy Quan an der Seite von Ford und wurde durch die Rolle zum Kinderstar, bevor er das Schauspiel lange aufgeben musste, weil er keine Rollen bekam. Die beiden nun wieder vereint zu sehen, nachdem ersterer gerade zudem den Preis als bester Nebendarsteller bekommen hat, war nicht nur für die beiden, sondern garantiert auch für einige Zuschauer*innen ein emotionaler Moment.

"Naatu Naatu" bringt alle zum Tanzen

Rahul Sipligunj und Kaala Bhairava performen
Und jetzt alle: "Naatu Naatu". (Bild: REUTERS/Carlos Barria)

Es war das erste Mal, dass ein Song aus einem indischen Film für einen Oscar nominiert war - und was für einer: "Naatu Naatu" ist nicht nur ein virales Phänomen, sondern hat auch absolute Ohrwurm-Qualität. Spätestens die energetische Tanzperformance bei den Oscars sollte den letzten überzeugt haben, dass Indien sich den Platz in der Nominierungsliste - und letztendlich auch den Oscar, als erster asiatischer Song überhaupt übrigens, absolut verdient hat.

Falls uns jemand sucht, wir lernen dann mal den Tanz...

Dreifacher Schauspiel-Sieg für "Everything Everywhere All At Once"

Die Stars von
Die Stars von "Everything Everywhere All at Once". (Bild: REUTERS/Mike Blake)

Der Name ist Programm: Ganze drei Oscars für die schauspielerische Leistung konnte der Cast von "Everything Everywhere All At Once" einheimsen. Ke Huy Quan gewann als bester Nebendarsteller, Jamie Lee Curtis als beste Nebendarstellerin und Michelle Yeoh nahm den Goldjungen als beste Hauptdarstellerin mit nach Hause.

Die grundsympathischen Stars blieben sich auch in ihren Reden treu und besonders Ke Huy Quan sorgte schon zu Beginn der Show für einen emotionalen Moment, als er sichtlich bewegt seinen Preis entgegen nahm. Also, wen das jetzt nicht überzeugt den Film zu gucken...

Im Video: "And the oscar goes to ..." - Das sind die Abräumer der Oscars 2023