Oscars 2023: Hugh Grant sorgt für Fremdscham-Moment

Durch Filme wie “Tatsächlich…Liebe“ oder “Notting Hill“ hat sich Hugh Grant das Image des perfekten Charmeurs erspielt. Wie uncharmant er im wahren Leben sein kann, hat er im Vorfeld der Oscar-Verleihung im Interview mit Ashley Graham gezeigt.

Hugh Grant gab bei den Oscars ein Interview, das ihm reichlich Kritik auf Social Media einbrachte (Bild: Getty Images)
Hugh Grant gab bei den Oscars ein Interview, das ihm reichlich Kritik auf Social Media einbrachte (Bild: Getty Images)

Bevor die Stars das Dolby Theatre in Los Angeles betraten, um zu erfahren, wer bei der 95. Oscar-Verleihung die wichtigsten Preise abräumen würde, kamen sie an Ashley Graham vorbei. Das Model war in diesem Jahr als Reporterin für den US-Sender ABC vor Ort und hatte den Auftrag, die Promis zu ihren Rollen zu befragen und ein wenig mit ihnen zu plaudern. Bei Hugh Grant wurde ziemlich schnell offenbar, dass Plaudern nicht ganz sein Ding ist.

Es ist faszinierend – oder nicht?

Er war als Teil des Casts von „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ zur Verleihung gekommen, in dem er neben Daniel Craig und Edward Norton zu sehen ist. Gefragt, was ihm bei der Oscar-Verleihung am besten gefalle, sagte der 62-Jährige: „Es ist faszinierend. Die ganze Menschheit ist hier. Es ist Vanity Fair.“ Und schon hier begann die Sache schiefzulaufen. Denn während Grant wohl auf den gleichnamigen Roman von William Thackeray anspielte, der übersetzt “Jahrmarkt der Eitelkeit“ heißt, dachte Ashley Graham offensichtlich, Grant würde von der im Anschluss stattfindenden Oscar-Party der “Vanity Fair“ sprechen und sagte: „Oh, es dreht sich alles um Vanity Fair.“

Vorfreude auf niemand, Designer vergessen

Ziemlich wortkarg antwortete Grant auf die nächste Frage, auf wen er sich denn am meisten freuen würde? „Niemand speziellen.“ Und der Brite hatte auch keine Lust, über den Designer seines Outfits zu sprechen. Er trage einfach seinen Anzug und würde sich an keinen Namen eines Schneiders erinnern, sagte er.

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Dass Ashley Graham ihm schließlich mitteilte, sie habe den Thriller “Glass Onion: A Knives Out Mystery“ geliebt und sehr lustig gefunden, konnte Grant auch nicht erweichen. „Nun, ich komme kaum darin vor. Ich bin vielleicht für drei Sekunden zu sehen“, sagte er und kommentierte die wiederholte Nachfrage, ob ihm der Dreh Spaß gemacht habe, so: “Ähm, fast.“ An diesem Punkt gab dann auch die enthusiastische Ashley Graham auf. Sie bedankte sich für das Gespräch und sah zum Glück schon in die Kamera, als Hugh Grant genervt die Augenbrauen hochzog, die Augen verdrehte und sich abwendete.

Die Sympathiepunkte gingen eindeutig an Ashley Graham

Auf Twitter schlug das denkwürdige Interview hohe Wellen, da kaum ein User nachvollziehen konnte, warum Hugh Grant derart patzig auf die doch erwartbaren Fragen geantwortet hatte.

So schrieb eine Userin: „Ich verstehe Hugh Grants Verhalten nicht. Wenn du nicht interviewt werden möchtest, nimm nicht das Mikrofon, lächle und gehe einfach weiter. Respekt für Ashley Graham und ihr hartnäckiges Bemühen, etwas Interessantes aus ihm herauszukriegen.“

“Warum war er so unhöflich?“, lautet ein weiterer User-Kommentar. „Dann hat er beim Weggehen auch noch die Augen verdreht.“

„Die arme Interviewerin“, sagte ein weiterer User über Ashley Graham. „Was für ein Trottel!“, schrieb ein anderer Nutzer und riet Grant, einfach zuhause zu bleiben oder nur die Preisverleihung zu besuchen, wenn er keine Interviews geben wolle. Und eine weitere Userin war der Meinung, Ashley Graham hätte nach dieser Vorstellung einen Ehren-Oscar verdient.

Auf der Oscar-Bühne, wo Hugh Grant an der Seite von "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"-Kollegin Andy MacDowell den Preis für das beste Bühnenbild überreichte, wirkte der Brite schließlich deutlich besser gelaunt. Dort musste er seine Sätze allerdings auch nur vom Teleprompter ablesen.

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