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"In Panik": Verliert Putin die Propaganda-Schlacht gegen den Westen?

"In Panik": Verliert Putin die Propaganda-Schlacht gegen den Westen?

Wladimir Putin hat behauptet, der Westen könne die Waffenlieferungen an die Ukraine nicht aufrechterhalten. Gleichzeitig kündigt Russlands Präsident erstaunliche Zahlen zur militärischen Produktion im eigenen Land an. Der US-Thinktank "Institute for the Study of War" (ISW) sieht diese Äußerungen als Anzeichen dafür, dass der russische Staatschef "in Panik" sei.

Nach Angaben des ISW versucht Putin den Eindruck zu erwecken, dass die westliche Unterstützung für die Ukraine "sinnlos" sei, weil auch er eine Gegenoffensive der ukrainischen Armee fürchtet.

In einer Rede in einem staatlichen Nachrichtensender behauptete Putin am Samstag, die westliche Rüstungsproduktion könne mit der russischen nicht mithalten. Er kündigte an, dass bis Ende 2023 in Russland 1.600 neue Panzer gebaut werden sollen.

Laut Putin verfüge die russische Armee dann über mehr als dreimal so viele Panzer wie die Ukraine.

Russische Panzer aus der Sowjetzeit in der Ukraine nur noch begrenzt wirksam

Was der russische Präsident nicht sagt, ist, dass seine Armee in der Ukraine derzeit verschiedenen Berichten zufolge etwa 150 Panzer pro Monat verliert. Weil es ganz offensichtlich an Nachschub fehlt, greift Moskau zunehmend auf ältere Panzer und Raketen aus der Sowjetära zurück, die auf dem Schlachtfeld nur noch begrenzt wirksam sind.

Putin spricht von Opfern, die der Westen bringen müsse, um die Ukraine zu unterstützen

Ganz anders als Putin geht das "Institute for the Study of War" davon aus, dass das russische militärisch-industrielle Potenzial dem Westen "hoffnungslos unterlegen" sei.

In seiner im Fernsehen übertragenen Rede behauptete Putin, die ukrainischen Streitkräfte verbrauchten bis zu 5.000 Granaten pro Tag, während die USA durchschnittlich 14.000 bis 15.000 pro Monat produzierten.

Die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine seien laut Putin lediglich ein Versuch, den Krieg zu verlängern. Der Kreml-Chef deutete an, dass der Westen erhebliche Opfer bei zivilen Projekten bringen müsse, um weiterhin Waffen zu produzieren.

Russische Militärblogger bezweifeln Putins Aussagen

"Die USA und ihre Verbündeten müssen sicherlich Entscheidungen treffen, wenn sie erwägen, die großen Summen für die Unterstützung der Ukraine auszugeben, aber die Entscheidungen, vor denen sie stehen, sind nicht annähernd so schwer wie die, mit denen Russland konfrontiert ist", schreibt das ISW. "Das Gleichgewicht der insgesamt verfügbaren Ressourcen und Industriekapazitäten ist entscheidend zugunsten des Westens gewichtet".

Putins Behauptungen sind "nicht haltbar", kontatiert das ISW weiter. "Allein das BIP der USA ist zehnmal so groß wie das Russlands. Deutschland, Großbritannien und Frankreich haben zusammen eine Wirtschaft, die fast fünfmal so groß ist wie die Russlands.

Zuletzt hatte der Chef der Wagner-Söldner Jewgeni Prigoschin die offizielle Linie des Kreml zum Krieg in der Ukraine bestritten.

Auch russische Militärblogger zweifeln auf Telegram an den Angaben ihres Präsidenten zur Waffenproduktion im eigenen Land. Viele Beobachter werten dies als Zeichen dafür, dass Putins Propaganda immer weniger Erfolg hat.