Die Party ging einfach weiter: Ikke Hüftgold äußert sich nach Mallorca-Unglück entsetzt

Feiern, während andere leiden und trauern - Ikke Hüftgold (47) kann nicht verstehen, warum am Ballermann auf Mallorca die Show einfach weiterging und Stimmungslieder gesungen wurden, während an der Playa de Palma vier Tote und viele Verletzte beklagt wurden, nachdem ein Beach Club in sich zusammenfiel.

Unglück im Urlaubsparadies

Um 20.30 Uhr am Donnerstagabend (23. Mai) passierte das Unglaubliche: Eine neue Dachterrasse, auf der die Gäste des Medusa Beach Clubs feierten, brach zusammen, die Feiernden stürzten in die Tiefe und wurden zum Teil von Trümmern begraben. Vier Menschen waren tot, 14 mussten ins Krankenhaus, während weitere Besucher des Clubs mit leichteren Verletzungen davonkamen. Die spanische Regierung ordnete drei Trauertage an, aber am Ballermann war die Ansage offenbar: weitermachen, auftreten, feiern, als wäre nichts gewesen. "Es ist echt traurig, alles lief ganz normal weiter", offenbarte Ikke, der mit bürgerlichem Namen Matthias Distel heißt und die Partyszene seit Jahren bestens kennt.

Ikke Hüftgold kann es nicht nachvollziehen

Er erfuhr erst am Freitag (24. Mai) von dem Unglück und wie man am Ballermann darauf reagierte - oder besser gesagt nicht reagierte: "Die Geschäftsführung des Bierkönigs hat gestern von unseren Künstlern trotz moralischer Bedenken verlangt, unmittelbar nach dem Unglück um 23 Uhr und 1 Uhr nachts auf die Bühne zu gehen. Aus Angst vor einem Rauswurf sind sie den Anweisungen gefolgt", berichtete er 't-online', was er von anderen Künstler*innen erfahren hatte. Und der Bierkönig war nicht der einzige Laden, der es so handhabte: "Alle anderen Läden haben auch so getan, als wäre nichts passiert", sagte er - das könne doch nicht wahr sein.

Erst kürzlich äußerte sich Ikke zustimmend über die strikteren Regeln, die die Behörden auf Mallorca ausgegeben haben - so ist öffentliches Trinken außerhalb der Lokale nicht mehr erlaubt: "Das ist konsequent und lange überfällig. Ich habe dafür sehr großes Verständnis und hoffe, dass es in aller Schärfe durchgeführt wird", erklärte er gegenüber 't-online'. "Man darf natürlich nicht alles tot reglementieren. Aber man kann es in einen Rahmen packen, mit dem alle gut leben können." Schon vor Betreten der Clubs und Bars werde zu viel und bisweilen maßlos getrunken. "Es gibt einfach zu viele Idioten, die den Strand wie einen Schweinestall hinterlassen - und das liegt eben am Alkohol. Wer hier nachts am Strand entlanggeht, sieht nur Müll, Alkoholflaschen und Schnapsleichen. Das ist einfach nicht schön", sagte Ikke Hüftgold kritisch.

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