"Das perfekte Dinner" voll frivol: Dorota formt Zweideutiges aus Teigtaschen
Beim Zubereiten ihrer polnischen Ravioli-Variante sinniert Dorota (38) über deren Bezug zum allzu Menschlichen: "Wie beim Sex muss hier alles gefüllt werden." Auch sonst lauert an Tag 3 von "Das perfekte Dinner" in Hamburg der Doppelsinn an jeder Ecke.
Noch schnell die Badelatschen abgestreift und rein in die roten High Heels. "War klar, dass Doro heute optisch abliefert", freut sich Lisa (30) schon im Vorfeld auf die schicke "Das perfekte Dinner"-Gastgeberin. Auch Max (33) bezeichnet die gebürtige Polin und Mutter dreier Kinder als "Blend-Granate" - um es allerdings psychologisch zu differenzieren: "Hinter ihrer taffen Fassade verbirgt sich so viel. Man erfährt von ihr immer Neues, was einen in den Grundfesten erschüttert."
Meint Max den polnischen Kirschlikör, den Dorota vor ihrer "Party" ausschenkt ("Schmeckt wie die Lutscher, die es früher beim Kinderarzt gab")? Oder ihr Menü, das laut Lisa "die Hausmannskost auf ein neues Level hebt"?
Motto: "Polnische Party" Vorspeise: Souvenir aus dem Urlaub - mit Tomaten und Mandeln Hauptspeise: Weltbekannte Taschen - mit Kartoffeln und Pilzen Nachspeise: Mehr ist besser - fruchtig und süß
"Mit Händen, Zunge und Augen"
In jedem Fall bietet vor allem der Hauptgang reiche Assoziationsmöglichkeiten. So melancholisch Dorota ("Manchmal bin ich nicht stark, sondern brauche einfach eine Umarmung") oft wirkt, so frivol interpretiert sie ihre typisch polnischen Teigtaschen. Während sie die im Fleischwolf entstandene Farce aus Kartoffeln und vom Ehemann ("Er soll heute stolz auf mich sein") selbst gesammelten Steinpilzen einarbeitet, sinniert sie: "Ist wie beim Sex, wo alles gefüllt wird - mit Händen, Zunge und Augen."
Auch die bis auf eine kleine Öffnung geschlossene Teigtasche habe in ihrer Heimat Bedeutung: "Da sagt man oft 'Du hast eine schöne Pirogi'." Anspielungen, die zumindest Marie (23) nicht erröten lassen: "Sex kommt in unserer Runde häufig vor - ist ja auch wichtig. Ich liebe Sex!"
Extrapunkte für die gute Stimmung
Um Essen geht es auf der "Polnischen Party" tatsächlich auch ein wenig. "Die Suppe muss tanzen, nicht kochen", erklärt Dorota zum Zungenbrecher "Barszcz", ihrer Variante der Rote-Bete-Spezialität Borschtsch. "Hätte ich nicht gebraucht", erteilt Marie dem Eintopf eine Absage: "Zu Rote-Betig."
Während die Garnelen-Vorspeise gefällt (Max: "Wie beim Wohlfühl-Italiener"), sind der Runde die reichlichen Desserts - Tiramisu mit Zimtäpfeln und Himbeeren mit Baiser - "nicht kreativ genug". Am Schluss sind es 32 Punkte - inklusive Extrapunkte für die Stimmung. Und die Gewissheit, künftig beim Füllen jeglicher Teigtaschen nicht nur an Kulinarisches zu denken ...