"Phantastische Tierwesen" erstmals mit Mads Mikkelsen: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Übernahm die Rolle von Johnny Depp: Mads Mikkelsen verkörpert im dritten "Phantastische Tierwesen"-Film den bösen Zauberer Grindelwald. (Bild: 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved)
Übernahm die Rolle von Johnny Depp: Mads Mikkelsen verkörpert im dritten "Phantastische Tierwesen"-Film den bösen Zauberer Grindelwald. (Bild: 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved)

"Death of a Ladies' Man", "Wo in Paris die Sonne aufgeht" und der dritte Teil der "Phantastische Tierwesen"-Reihe, in dem Mads Mikkelsen erstmals die frühere Rolle von Johnny Depp übernimmt: Das sind die Kino-Neustarts am 7. April.

Produktionskosten von etwa 200 Millionen Dollar, demgegenüber ein Einspielergebnis von 650 Millionen Dollar - ein Flop ist definitiv etwas anderes, aber ganz zufrieden konnte man bei Warner und dem Produktionsteam von "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" (2018) trotzdem nicht sein. Der zweite Teil der Spin-off-Reihe erwirtschaftete spürbar weniger Geld als der erste (über 800 Millionen) und viel weniger als jeder "Harry Potter"-Film. Dazu hagelte es einige ziemlich miese Filmkritiken. Keine schöne Tendenz, wenn man bedenkt, dass insgesamt fünf Filme geplant sind. Mit Teil drei, "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse", soll jetzt aber alles viel besser werden.

Neben dem jüngsten Blockbuster aus dem "Harry Potter"-Universum stehen in dieser Woche zwei weitere interessante Kino-Neustarts an, in denen es nicht um Niffler und Muggel geht, sondern um bittersüßte Träumereien und die Suche nach der Liebe: "Death of a Ladies' Man" und "Wo in Paris die Sonne aufgeht".

Es wird wieder magisch, aber auch ziemlich düster: "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" bringt Fans zurück in die zauberhafte Welt von Hogwarts. Neben Jude Law (dritter von links) gehört natürlich auch Eddie Redmayne (rechts) wieder zum Cast. (Bild: 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved)
Es wird wieder magisch, aber auch ziemlich düster: "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" bringt Fans zurück in die zauberhafte Welt von Hogwarts. Neben Jude Law (dritter von links) gehört natürlich auch Eddie Redmayne (rechts) wieder zum Cast. (Bild: 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved)

"Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse"

Zauberer und Menschen, das war in "Harry Potter"-Geschichten schon immer ein angespanntes Verhältnis. In "Phantastische Tierwesen: Dumbelores Geheimnisse" kommt es nun aber zur bislang größten und heftigsten Konfrontation. Magier-Schurke Grindelwald hat den Menschen den Krieg erklärt und sich zum Ziel gesetzt, die Welt der Muggel vollständig "niederzubrennen". Kann man Grindelwald und seine stetig wachsende Anhängerschaft noch stoppen? Dumbledore schickt ein Team um Newt Scamander los, um das Schlimmste zu verhindern.

Der dritte Teil der "Phantastische Tierwesen"-Reihe ist der bislang düsterste und, ähnlich wie die späten "Harry Potter"-Filme, sicher nicht für die Allerkleinsten geeignet. Unter anderem kommt es bei der Geschichte, die in den 1930-ern spielt, auch zu einer Verknüpfung mit dem Zweiten Weltkrieg; einige Szenen des bildgewaltigen Fantasy-Spektakels spielen in Berlin.

Das Drehbuch zu "Dumbledores Geheimnisse" verfasste "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling gemeinsam mit Steve Kloves, Regie führte wie schon bei den beiden Vorgängern David Yates. Eddie Redmayne spielt wieder Newt Scamander, Jude Law ist erneut als (junger) Albus Dumbledore dabei. Daneben konnte unter anderem auch Oliver Masucci eine Rolle als deutscher Zauberer ergattern. Die spannendste Personalie bei diesem Film ist aber natürlich eine andere: Nach dem Ausscheiden von Johnny Depp verkörpert nun Mads Mikkelsen den bösen Grindelwald.

Samuel O'Shea (Gabriel Byrne) trinkt gerne viel, seine Halluzinationen haben aber eine andere Ursache. (Bild: Jonathon Cliff/2020 DOALM Ontario/MFA+)
Samuel O'Shea (Gabriel Byrne) trinkt gerne viel, seine Halluzinationen haben aber eine andere Ursache. (Bild: Jonathon Cliff/2020 DOALM Ontario/MFA+)

"Death of a Ladies' Man"

Eine Kellnerin mit Tiger-Kopf, Feuer spuckende Gänse, Frankensteins Monster, dann auch noch sein Vater, der eigentlich schon lange tot ist: Samuel O'Shea (Gabriel Byrne) hat in letzter Zeit einige merkwürdige Dinge gesehen. Aber nicht, weil er so oft betrunken war. Oder zumindest nicht nur deshalb: Der alternde College-Professor hat einen riesigen Tumor in seinem Kopf.

Die Halluzinationen nimmt Samuel noch einigermaßen amüsiert hin, mit der Krebs-Diagnose kommt aber auch eine schwere Sinnkrise hinzu. Das Ende vor Augen, zieht Samuel sich in eine entlegene Hütte in Irland zurück, um auf das Meer zu blicken und Zwiesprache mit sich und seinen Geistern zu halten. Um nach einem Leben, in dem eine Menge schiefgelaufen ist, doch noch seinen Frieden zu finden.

Mit "Death of a Ladies' Man" erzählt Regisseur Matt Bissonnette eine ergreifende Groteske voller bittersüßer Träumereien, parallel dazu geht es aber auch um eine Würdigung von Leonard Cohen. Film-Experten werden sich erinnern: Mit "Looking for Leonard" (2002) widmete sich Bissonette schon einmal dem 2016 verstorbenen Kult-Songschreiber. In "Death of a Ladies' Man" (so hieß auch ein Cohen-Album aus dem Jahr 1977) hat er nun eine ganze Geschichte auf dem Werk des Kanadiers aufgebaut und natürlich auch mit dessen Musik gearbeitet. Cohen selbst hatte vor seinem Tod noch grünes Licht für das Filmprojekt gegeben.

Einen trinken mit Frankensteins Monster: Ein Tumor im Kopf von Samuel (Gabriel Byrne) macht's möglich. (Bild: Jonathon Cliff/2020 DOALM Ontario/MFA+)
Einen trinken mit Frankensteins Monster: Ein Tumor im Kopf von Samuel (Gabriel Byrne) macht's möglich. (Bild: Jonathon Cliff/2020 DOALM Ontario/MFA+)

"Wo in Paris die Sonne aufgeht"

Paris, die Stadt der Liebe? Nicht für Camille (Makita Samba). Oder zumindest nicht so, wie man es aus konventionellen Kino-Romanzen kennt, die in Paris spielen. Camille arbeitet als Lehrer, möchte seinen Doktor machen und ist unglücklich. "Ich kompensiere die berufliche Frustration durch intensive sexuelle Aktivitäten": So erzählt er es Émilie (Lucie Zhang), die einen neuen Mitbewohner sucht und ihn zum Vorsprechen eingeladen hat. Die beiden landen im Bett, haben ein wenig Spaß, aber hinterher ist der Frust umso größer.

Auch Nora (Noémie Merlant) kam mit großen Wünschen und Hoffnungen nach Paris, auch ihre Träume drohen zu zerplatzen. Man verwechselt sie an der Universität mit einem Camgirl aus dem Internet, stellt ihr übel nach. Als sie schließlich Camille trifft, ist das einer der wenigen Momente in diesem Schwarzweiß-Film, in denen in Paris "die Sonne aufgeht".

Regisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard erzählt in mehreren Episoden von diesen und anderen jungen Menschen im 13. Pariser Arrondissement, als Vorlage dienten ihm Kurzgeschichten und eine Graphic Novel von Adrian Tomine. Viel Sex, viel Schmerz, kurze Momente brüchigen Glücks: "Wo in Paris die Sonne aufgeht", uraufgeführt 2021 in Cannes, ist definitiv ein Kino-Erlebnis - allerdings eines, bei dem man als Zuschauer ein bisschen was aushalten muss.

Sex ja, Beziehung nein: Émilie (Lucie Zhang) und Camille (Makita Zamba) schlafen miteinander, ein Paar sind sie aber nicht. (Bild: Neue Visionen Filmverleih)
Sex ja, Beziehung nein: Émilie (Lucie Zhang) und Camille (Makita Zamba) schlafen miteinander, ein Paar sind sie aber nicht. (Bild: Neue Visionen Filmverleih)