Ein Pimp, ein Dealer, eine Prostituierte und jede Menge Klone - nicht nur Jamie Foxx dreht völlig durch

Zuhälter Slick (Jamie Foxx, links), die smarte Prostituierte Yo-Yo (Teyonah Parris) und Dealer Fontaine (John Boyega) sind in einem geheimen Experiment gefangen. (Bild: Parrish Lewis/Netflix © 2023)
Zuhälter Slick (Jamie Foxx, links), die smarte Prostituierte Yo-Yo (Teyonah Parris) und Dealer Fontaine (John Boyega) sind in einem geheimen Experiment gefangen. (Bild: Parrish Lewis/Netflix © 2023)

Auferstanden von den Toten entdeckt ein erschossener Drogendealer im hinreißenden Netflix-Film "They Cloned Tyrone", dass in seinem Viertel finstere Regierungskräfte am Werk sind.

Was ist bloß in seinem Viertel los? Drogendealer Fontaine ("Star Wars"-Star John Boyega) hat sein Revier eigentlich ganz gut im Griff. Bis er von einem Konkurrenten erschossen wird - und am nächsten Tag quicklebendig aufwacht. Schön, könnte man denken. Das Leben geht weiter. Doch Fontaine findet seine wundersame Wiederauferstehung im Netflix-Film "They Cloned Tyrone" (ab 21. Juli) gar nicht lustig.

Dass irgendetwas nicht stimmt, bekommen in der schwarz-bitteren Mystery-Horror-Komödie auch Fontaines Bekannte mit: Zuhälter Slick (Jamie Foxx) und sein Laufmädchen Yo-Yo (Teyonah Parris) haben Fontaine sterben sehen. Nun steht er wieder vor ihnen und will Antworten auf die vielen Fragen, die ihm durch den Kopf schwirren.

Gemeinsam macht sich das ungleiche Trio auf die Suche nach der Wahrheit und kommt dabei einer Verschwörung auf die Spur, die sie in ein geheimes Labor im Untergrund ihres Viertels führt. Dort werden nicht nur beliebte Konsumprodukte mit Gehörigkeitszutaten manipuliert, es findet sich auch eine ganze Batterie an Klonen wieder - nicht nur von Fontaine gibt es Dutzende Backups, die bei Bedarf aktiviert werden.

Durchaus albern, aber das ist gewollt: Yo-Yo (Teyonah Parris), Slick Charles (Jamie Foxx, Mitte) und Fontaine (John Boyega) gehen einer Verschwörung auf den Grund. (Bild: Parrish Lewis/Netflix © 2023)
Durchaus albern, aber das ist gewollt: Yo-Yo (Teyonah Parris), Slick Charles (Jamie Foxx, Mitte) und Fontaine (John Boyega) gehen einer Verschwörung auf den Grund. (Bild: Parrish Lewis/Netflix © 2023)

Irrwitzige Reise in die Finsternis

Es ist ein ziemlich wilder Ritt, den Regisseur Juel Taylor, der zusammen mit Tony Rettenmaier auch das Drehbuch schrieb, inszeniert. Mit viel Verve, stimmungsvollem Soundtrack und feinem Retro-Look bedient sich "They Cloned Tyrone" bei der "Truman Show" genau wie bei den Blaxploitation-Filmen der 1970er und John Carpenters Kultfilm "They Live". Eine Prise "Und täglich grüßt das Murmeltier" ist natürlich auch dabei.

Dass sich Taylor dabei hin und wieder vergaloppiert, sei ihm verziehen. Wichtiger ist ohnehin, was man rechts und links des Weges zu sehen und mit unbändigem Redeschwall von den überaus spielfreudigen Hauptdarstellern John Boyega, Jamie Foxx und Teyonah Parris erklärt bekommt.

"They Cloned Tyrone" erzählt viel über den Zustand der USA und den institutionellen Mechanismen von Unterdrückung und Rassismus. Der Film schickt seine Protagonisten mitten hinein in das gespaltene Herz der US-Gesellschaft und verbindet mit verschlüsselten Anspielungen und (mal mehr, mal weniger) subtilem Humor die Vergangenheit mit der Gegenwart.

Da liegt er nun und kann nicht anders: Fontaine (John Boyega, links) entdeckt zusammen mit  Yo-Yo (Teyonah Parris) und Slick Charles (Jamie Foxx) die Leiche seines Klons. (Bild: Parrish Lewis/Netflix © 2023)
Da liegt er nun und kann nicht anders: Fontaine (John Boyega, links) entdeckt zusammen mit Yo-Yo (Teyonah Parris) und Slick Charles (Jamie Foxx) die Leiche seines Klons. (Bild: Parrish Lewis/Netflix © 2023)