"Pipigate" in Belgien: Was war los beim 50. Geburtstag des Justizministers?

"Pipigate" in Belgien: Was war los beim 50. Geburtstag des Justizministers?

In Belgien musste Justizminister Vincent Van Quickenborne eine Parlamentskommission wegen des sogenannten "Pipigate" Rede und Antwort stehen.

Bei der Feier zum 50. Geburtstag des Ministers Mitte August hatten Gäste auf das Polizeiauto gepinkelt, das zum Schutz von Vincent Van Quickenborne vor dessen Haus postiert ist. Seit es Entführungsdrohungen gegen den Justizminister gab, steht er unter Polizeischutz. In dem Polizeiwagen sollen aber keine Beamten gewesen sein.

Ein Video mit dem Minister wirft Fragen auf

Der Justizminister hat sich bei den diensthabenden Polizisten entschuldigt, dennoch wirft auch ein Video, auf dem der Politiker selbst zu sehen ist, Fragen auf.

Van Quickenborne hatte dieses Überwachungsvideo an einen Privatsender herausgegeben. Darauf zu sehen ist der Minister mit einem Freund um 4 Uhr morgens. Er erklärte, auf den Bildern sei kein nachgespieltes Pinkeln zu sehen. "Ich spiele Westerngitarre, vielleicht ist es eine Gitarrenbewegung", sagte der Liberale.

Laut der belgischen Zeitung LE SOIR beschuldigt der Justizminister eine Polizeigewerkschaft, diese wolle ihm schaden.

Van Quickenborne hat die Gäste, die auf das Polizeiauto uriniert haben, dazu aufgefordert, sich zu stellen.

In den sozialen Medien sorgt der Skandal für Kopfschütteln und einige erinnern daran, dass eines der Wahrzeichen von Brüssel "Manneken Pis" ist - und dass daher ein "Pipigate" - wie die belgische Presse die Affäre um Van Quickenborne getauft hat - nicht völlig überraschend kommt.