Polarpreis für Chuck Berry und Peter Sellars

Der Rock'n'Roll-Musiker Chuck Berry und der US-amerikanische Operndirektor Peter Sellars teilen sich in diesem Jahr den schwedischen Polarpreis.

Der 87-jährige Berry sei «der Rock'n'Roll-Pionier, der die E-Gitarre zu einem Hauptinstrument der Rockmusik gemacht» habe, begründete die Jury in Stockholm ihre Entscheidung.

Seit seiner ersten Single «Maybellene» 1955 habe er Generationen von Rockgitarristen beeinflusst. «Die Rolling Stones, die Beatles und eine Million anderer Bands haben ihr Handwerk gelernt, indem sie Chuck-Berry-Songs gespielt haben», berichtete die Jury, und nannte Berry einen «spektakulären Songschreiber».

Der 56-jährige Sellars präsentiere Musik in einem neuen Kontext, hieß es. In seinen kontroversen Oper- und Theaterproduktionen habe er etwa «Mozart vor die luxuriöse Kulisse der Trump Towers und in den Drogenhandel von Spanish Harlem» versetzt. «Peter Sellars zeigt, dass es bei klassischer Musik nicht nur um verstaubte Notenbücher und Metronompräzision geht, sondern dass sie (...) immer eine Art war und bleibt, die Welt zu spiegeln und zu schildern», hieß es in der Begründung.

Der mit einer Million schwedischen Kronen (rund 110 000 Euro) dotierte Polarpreis wird seit einem Vierteljahrhundert jährlich an jeweils einen klassischen und einen zeitgenössischen Künstler oder eine Band vergeben. Frühere Preisträger sind etwa Bob Dylan, Paul McCartney und Led Zeppelin. Berry und Sellars nehmen den Preis am 26. August vom schwedischen König Carl Gustaf entgegen.

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