Polens heimlicher Held
Dank eines 2:1-Erfolgs im Härtetest gegen die Türkei fährt Polen mit Rückenwind zur EM. Während Nicola Zalewski von der AS Rom am Montagabend kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer erzielte, rückte eine Person, die nicht einmal auf dem Spielfeld stand, ins Rampenlicht.
So titelte die polnische Boulevardzeitung Fakt: „Der Balljunge ist der Held des Spiels“. Auch Rafal Ulatowski, Trainer des polnischen Zweitligisten Resovia Rzeszow und Experte bei TVP Sport, würdigte den Beitrag des Balljungens in seiner Analyse nach dem Spiel.
Doch was genau war passiert? Nachdem Baris Alper Yilmaz in der 77. Minute zum Ausgleich für die Türkei getroffen hatte, lieferten sich die beiden Teams eine hart umkämpfte Schlussphase. Als die Türken in der 89. Minute einen Ball ins Aus vertändelten, droschen sie den Ball weg, um wertvolle Sekunden von der Uhr zu nehmen.
Balljunge leitet polnisches Siegtor ein
Dabei hatten sie jedoch nicht mit dem aufmerksamen Balljungen gerechnet, der das Spielgerät sofort an Przemyslaw Frankowski übergab. Dieser warf den Ball schnell zu Sebastian Szymanski, der einen sehenswerten Pass über das halbe Feld auf Zalweski spielte. Der 22-Jährige startete ein feines Solo gegen vier Türken und ließ mit seinem Siegtreffer das Warschauer Stadion jubeln.
Die Polen starten am Sonntag (ab 15.00 Uhr im SPORT1-Ticker) gegen die Niederlande in die EM in Deutschland, weitere Gegner in der schwierigen Gruppe D sind Österreich und Frankreich.
Torjäger Robert Lewandowski wird den EM-Auftakt jedoch verpassen. Der Superstar des FC Barcelona zog sich nach Verbandsangaben gegen die Türkei einen Muskelfaserriss am hinteren Oberschenkel zu.
Der frühere Münchner wurde bereits in der 33. Spielminute ausgewechselt. In seinem 150. Länderspiel hatte Lewandowski noch den polnischen Führungstreffer durch Karol Swiderski (12.) vorbereitet.