Deutschland will 4000 Soldaten dauerhaft in Litauen stationieren

Für die dauerhafte Verlegung von deutschen Soldatinnen und Soldaten nach Litauen gibt es nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD eine Voraussetzung, nämlich die Schaffung der notwendigen Infrastruktur zur Unterbringung der Brigade sowie von Übungsmöglichkeiten.

Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hatte die Bundesregierung im Juni 2022 zugesagt, eine Kampftruppen-Brigade für die Verteidigung Litauens im Fall eines Angriffs bereitzuhalten. Bisher war aber strittig, ob die Soldaten dauerhaft in Litauenstationiert werden sollen. Die litauische Regierung hat das mit Nachdruck darauf bestanden.

Nachbarstaaten von Belarus und Russland wollen vorbereitet sein

Nach Prigoschins gescheitertem Putschversuch und dem Rückzug seiner Söldner sorgen sich die Anrainerstaaten von Belarus um ihre Grenzen.

Ob sich der Wagner-Chef wie vom Kreml angekündigt, bereits tatsächlich dort aufhält, ist unklar. Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak betonte bei einem Truppenbesuch im Nordosten des Landes, es herrsche eine verschärfte Sicherheitslage. "Wir haben die Grenzen verstärkt, die Grenze zu Belarus und zur russische Exklave Kaliningrad.

Wir sind uns dieser Bedrohungen bewusst und reagieren, indem wir Angriffe vorhersehen. Immerhin haben wir es seit zwei Jahren mit einem hybriden Angriff an der polnischen Grenze zu tun.

Soldaten der polnischen Armee dienen an der Grenze und stärken so die Sicherheit unserer Heimat."

Litauen fordert Verstärkung der NATO-Ostflanke

Litauens Präsident Gitanas Nauseda sagte am Sonntag, die NATO müsse ihre Ostflanke "verstärken", wenn Belarus Prigoschin und seine Truppen beherberge.

Auch die finnische Außenministerin Elina Valtonen brachte ihre große Sorge zum Ausdruck. "Die Lage ist heikel und es kann alles passieren. Wir werden die Lage weiterhin sehr genau beobachten.

Derweil haben Finnland, Estland, Litauen und Lettland koordinierte und verstärkte Maßnahmen zur Kontrolle der Grenzübergänge zu Russland und Belarus eingeführt.

An diesem Montag ist NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu einem Treffen mit Nauseda in Vilnius, das der Vorbereitung des Nato-Gipfels am 11. und 12. Juli in der litauischen Hauptstadt dienen soll.

Ebenfalls anwesend war der deustsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Zu dieser Gelegenheit verkündete er die Verlegung der deutschen Soldaten nach Litauen.

"Deutschland ist bereit, dauerhaft eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren", sagte Pistorius während seines Besuchs in der litauischen Hauptstadt Vilnius.