Prinz Harry in London: Abhörskandal kostete ihn angeblich Freunde
Im Rahmen des Gerichtsverfahrens gegen den Herausgeber der "Daily Mail", ANL (Associated Newspapers Limited), vor dem Londoner High Court wurden nun auch Details aus den Vorwürfen von Prinz Harry (38) öffentlich.
Der Herzog von Sussex gehört zu einer Reihe hochrangiger Persönlichkeiten, die den Verlag wegen des Vorwurfs der rechtswidrigen Informationsbeschaffung und Verletzung der Privatsphäre verklagt haben. Wie unter anderem das "Hello!"-Magazin berichtet, soll es sich dabei um "die Beauftragung von Privatdetektiven mit dem Anbringen von Abhörgeräten in Autos, das Abfangen von privaten Dokumenten und das Abhören und Aufzeichnen von privaten Telefongesprächen" handeln.
Prinz Harry: "Freunde gingen verloren"
Prinz Harry war überraschend am Montag zu einer gerichtlichen Anhörung in seiner alten Heimat eingetroffen. Dabei hatte er über die Auswirkungen dieser "ungesetzlichen Handlungen" und die Folgen für seine Teenagerjahre gesprochen.
In einem Dokument, das in Harrys Namen eingereicht wurde, erklärte Anwalt David Sherborne: "Insbesondere wurde durch die Veröffentlichung der rechtswidrigen Artikel durch Associated Misstrauen und Paranoia ausgelöst: Freunde gingen verloren oder wurden ausgeschlossen, und jeder wurde zum 'Verdächtigen', da er [Harry, Red.] durch die Art und Weise, wie die Artikel geschrieben wurden, zu der Annahme verleitet wurde, dass diejenigen, die ihm nahe standen, die Quelle dieser Informationen waren, die den Zeitungen von Associated zur Verfügung gestellt wurden."
Er fügte hinzu: "Der Kläger betrachtet die rechtswidrigen Handlungen von Associated als einen großen Verrat angesichts der Versprechen der Medien, ihr Verhalten nach dem tragischen und frühen Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana, im Jahr 1997 zu verbessern."
Prominente Klägerinnen und Kläger
Harry, Sir Elton John (76), sein Ehemann David Furnish (60), Baroness Doreen Lawrence of Clarendon (70) und Schauspielerin Sadie Frost (57) waren am Montag zu Beginn der ersten Anhörung ihrer Klagen gegen Associated Newspapers Limited (ANL) vor dem Royal Courts of Justice erschienen. Zu der Gruppe gehören auch Elizabeth Hurley (57) und der ehemalige Abgeordnete der Liberal Democrats, Sir Simon Hughes (71).
Zu den weiteren Vorwürfen, die am Montag zum ersten Mal veröffentlicht wurden, gehört die Behauptung, dass der Festnetzanschluss von John und Furnish in ihrem Haus in Windsor abgehört wurde. Anwalt Sherborne sagte dazu: "Sie sind auch beschämt, wenn sie daran denken, dass all ihre Gespräche, von denen einige sehr persönlich waren, abgehört, mitgeschnitten und als kommerzielles Produkt für Journalisten und andere verwendet wurden, unabhängig davon, ob sie veröffentlicht wurden oder nicht."
Die Anwälte von ANL, dem Herausgeber von "The Mail On Sunday" und "Mail Online", wiesen die Vorwürfe "entschieden zurück" und erklärten, dass die "fadenscheinigen" Behauptungen zu spät vorgebracht worden seien.