Prinz Harry: Prozess um abgehörte Telefone hat begonnen
Vier Tage nach der Krönung seines Vaters König Charles III. (74) zieht Prinz Harry (38) vor Gericht. Am Mittwoch (10. Mai) hat am Londoner High Court der Hacking-Prozess gegen den Verlag "Mirror Group Newspapers" (MGN) wegen abgehörter Telefone begonnen. Wie "Sky News" berichtet, gab es zum Auftakt einen ersten Erfolg für den Prinzen und seine prominenten Mitkläger.
"MGN entschuldigt sich vorbehaltlos"
In Gerichtsdokumenten, die zu Beginn des Prozesses veröffentlicht wurden, räumte der Herausgeber des "Daily Mirror" demnach ein, dass es "einige Beweise für die Anweisung Dritter gibt", sich an "unrechtmäßiger Informationsbeschaffung" zu beteiligen. Das rechtfertige eine Entschädigung.
Weiter hieß es: "MGN entschuldigt sich vorbehaltlos für alle derartigen Fälle und versichert den Klägern, dass sich ein solches Verhalten niemals wiederholen wird." Es seien aber nicht alle Vorwürfe gerechtfertigt. Bisher hatte die Unternehmensgruppe die Beschuldigungen vehement zurückgewiesen. Zudem argumentierte sie, dass Fristen nicht eingehalten worden seien, weswegen die Klage abgewiesen werden müsse.
Das sind die Vorwürfe
Prinz Harry und weitere britische Prominente werfen den früheren Verantwortlichen der Boulevardzeitungen "Daily Mirror", "Sunday Mirror" und "Sunday People" vor, ihre Privatsphäre verletzt und Informationen mit illegalen Methoden erworben zu haben. So seien Telefone abgehört und Handy-Sprachnachrichten abgefangen worden.
In der Zeit von 1996 bis 2010 seien dadurch rund 140 Artikel erschienen. Weitere prominente Kläger sind die ehemalige "Girls Aloud"-Sängerin Cheryl Cole (39), die Erben des verstorbenen Sängers George Michael (1963-2016), Ex-Fußballer Ian Wright (59) und der Schauspieler Ricky Tomlinson (83).
Erst im März sagte Harry in einem anderen Prozess aus
Die Kläger fordern Schadenersatz. Es wird erwartet, dass Prinz Harry im Juni vor Gericht aussagen wird. Es ist nicht sein erster Auftritt im Gerichtssaal: In einem nahezu identischen Fall gegen den Verlag "Associated Newspapers", der Herausgeber der Boulevard-Zeitungen "Daily Mail" und "Mail on Sunday", war er im März 2023 überraschend zu einer mehrtägigen Anhörung in London erschienen.
Schon häufig hat der jüngere Sohn von König Charles III. die Methoden der britischen Yellow Press angeprangert. Er gibt den Medien auch eine Mitschuld am Unfalltod seiner Mutter Diana (1961-1997). Auch seine Ehefrau, Herzogin Meghan (41), verklagte die Zeitungsgruppe "Associated Newspapers" bereits. Ein Brief an ihren Vater war ohne ihre Einwilligung veröffentlicht worden. Meghan gewann den Gerichtsprozess im Dezember 2022. Die "Mail on Sunday" druckte daraufhin eine Entschuldigung ab.