Protest gegen US-Abtreibungsgesetze: Schwangere will Strafzettel nicht zahlen

Protest gegen US-Abtreibungsgesetze: Schwangere will Strafzettel nicht zahlen

Die schwangere Brandy Bottone fuhr allein auf einer Fahrgemeinschaftsspur als sie von einem Polizisten angehalten wurde. Als der fragte, ob sich außer ihr noch eine weitere Person im Auto befinde, zeigte sie auf ihren Bauch.

Die 32-jährige Brandy Bottone aus dem US-Bundestaat Texas sieht sich mit einer Geldstrafe konfrontiert. In Dallas hatte sie eine Fahrgemeinschaftsspur genutzt, die ausschließlich für Wagen mit mindestens zwei Personen an Bord reserviert ist.

Schwangere verwies auf Gerichtsentscheidung zur Abtreibung

Als der Polizist sie darauf hinwies, dass sie allein im Auto sitze, widersprach die Schwangere. Dabei berief sie sich auf die kürzlich in Kraft getretenen Abreibungsgesetze. Demnach gelten Föten als Personen. Das hatte zuvor der Supreme Court, das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten geurteilt und damit ein Bundesgesetz aufgehoben, das Frauen den Zugang zur Abreibung garantierte.

"Er sagte: 'Ist noch jemand im Auto?'", berichtete Bottone in einem Interview mit dem US-Sender CNN. "Ich zeigte auf meinen Bauch und sagte: 'Genau hier'", erinnerte sie sich. Der Polizist habe behauptet, die zweite Person müsse sich "außerhalb des Körpers" befinden.

Battones Argumentation: Wenn denn ein Fötus vor dem Gesetz als eine Person gelte, dann sitze sie keinesfalls allein im Wagen, sondern befördere eine zweite Person, auch wenn die sich noch in ihrem Bauch befinde.

Gerichtliches Nachspiel?

"Ein Gesetz sagt, dass dies ein Baby ist, und jetzt sagt er mir, dass dieses Baby, das mir in die Rippen sticht, kein Baby ist", sagte Bottone.

Das texanische Strafgesetzbuch - wie das vieler konservativer Bundesstaaten - erkennt einen Fötus als "Person" an. Für die Gesetze zur Regelung des Transports scheint dies aber nicht zugelten.

Nun will Batonne vor Gericht ziehen, um sich gegen die Geldstrafe zu wehren.