Prozess: 36-Jähriger greift Eltern an, wenn er kein Geld bekommt

Ein Gutachten eines Sachverständigen soll über die Einweisung des Angeklagten entscheiden

Berlin. Monatelang soll Moritz P. sein Umfeld drangsaliert haben, mal durch Drohungen und Beleidigungen, mal durch gewalttätige Übergriffe. Seit Dienstag muss sich der 36-Jährige vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung und Beleidigung angeklagt. Die Ankläger sind sich allerdings nicht sicher, ob P. für seine Taten verantwortlich ist, möglich ist bei einem Schuldspruch auch eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung.

13 Fälle zwischen September 2014 und Mai 2015 hat die Staatsanwaltschaft aufgelistet. Dass es erst jetzt, drei Jahre später, zum Prozess kommt, begründete der Vorsitzende mit einem vor allem in Berlin seit Langem bestehenden gravierenden Problem: Seine Kammer war in jüngster Vergangenheit hoffnungslos überlastet, insbesondere durch Haft­sachen, denen grundsätzlich Vorrang einzuräumen ist. Hauptleidtragende der Attacken des Angeklagten waren seine Eltern. Die besuchte P. regelmäßig und ebenso regelmäßig gab es Streit, in der Regel um Geld, das der 36-Jährige offenbar immer wieder forderte. Mitunter blieb es nach einer Ablehnung der Eltern bei Beschimpfungen und Bedrohungen, häufig wurde allerdings der Vater auch mit Schlägen und Tritten bedacht, selbst die Mutter musste sich gelegentliche Ohrfeigen gefallen lassen.

Wenn P. rabiat wurde, kam regelmäßig die Polizei

Attackiert wurden neben den Eltern unter anderem eine Mitarbeiterin einer Sparkassenfiliale, die dem Angeklagten kein Geld auszahlen w...

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