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Rückkehr nach "Downton Abbey": Das sind die Kino-Highlights der Woche

Lady Grantham (Maggie Smith, rechts) hat eine Villa an der Côte d'Azur geerbt. Doch darüber, wie sie zu diesem Erbe kam, hüllt sie sich in Schweigen. (Bild: 2022 Focus Features/Ben Blackall)
Lady Grantham (Maggie Smith, rechts) hat eine Villa an der Côte d'Azur geerbt. Doch darüber, wie sie zu diesem Erbe kam, hüllt sie sich in Schweigen. (Bild: 2022 Focus Features/Ben Blackall)

Frederick Lau als alleinerziehender Vater in "Wolke unterm Dach", das mit Spannung erwartete Sci-Fi-Abenteuer "Everything Everywhere All at Once" und "Downton Abbey II", eine neue Adaption der preisgekrönten britischen Drama-Serie: Das sind die Kino-Neustarts am 28. April.

Der König und die Königin von England zu Besuch, nach allem, was man über sechs Staffeln mit insgesamt 52 Folgen schon erlebt hatte: "Downton Abbey", die Kino-Adaption der gleichnamigen britischen Kultserie von ITV, wirkte 2019 wie der krönende Abschluss eines einmaligen Projekts. Noch größer als die vielfach Emmy-prämierte Serie, noch pompöser, noch exquisiter, eigentlich nicht mehr zu überbieten. Aber versuchen kann man es: Mit "Downton Abbey II: Eine neue Ära" tauchen wir ein weiteres Mal ein in die Welt des britischen Adels.

Wer sich für die feine britische Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts nicht interessiert: Mit "Wolke unterm Dach", einem Familiendrama mit Frederick Lau, und dem Sci-Fi-Abenteuer "Everything Everywhere All at Once" stehen in dieser Woche auch noch zwei weitere verheißungsvolle Kino-Neustarts an.

Der Kinofilm "Downton Abbey" wirkte 2019 wie ein krönender Abschluss dessen, was mit der gleichnamigen TV-Serie begonnen hatte. Nun gibt es aber doch wieder eine Rückkehr: "Downton Abbey II: Eine neue Ära" erzählt mit Originalbesetzung von einer Zeit des Umbruchs. (Bild: 2022 Focus Features/Ben Blackall)
Der Kinofilm "Downton Abbey" wirkte 2019 wie ein krönender Abschluss dessen, was mit der gleichnamigen TV-Serie begonnen hatte. Nun gibt es aber doch wieder eine Rückkehr: "Downton Abbey II: Eine neue Ära" erzählt mit Originalbesetzung von einer Zeit des Umbruchs. (Bild: 2022 Focus Features/Ben Blackall)

Downton Abbey II: Eine neue Ära

Die üppigen Kostüme, die fantastischen Kulissen von Highclere Castle, natürlich auch die Art, wie man mit- und übereinander spricht: "Downton Abbey" war von Beginn an ein Fenster in eine Zeit, die es so heute nicht mehr gibt. In "Downton Abbey II: Eine neue Ära", der Titel verrät es schon, steht nun etwas grundsätzlich Neues vor der Tür: ein Kamerateam. Man hat Downton ausgewählt, um dort einen Film zu drehen.

Licht, Kamera, Action - Cut! Durch die Dreharbeiten wird viel Staub aufgewirbelt im Schloss, eine aufregende Sache. "Die moderne Welt hält nun Einzug auf Downton", stellt Lady Grantham (Elizabeth McGovern) wohlwollend fest. Ihr Gatte Lord Crawley (Hugh Bonneville) hingegen hält nicht viel davon. "Ein schrecklicher Gedanke. Schauspielerinnen vollgekleistert mit Make-up und Schauspieler, die ebenso bemalt sind."

Neben dem Filmprojekt ist da aber auch noch eine andere Sache, die auf Downton für Aufregung und einiges Tuscheln sorgt. Wie sich herausstellt, hat die Dowager Countess (Maggie Smith) eine Villa an der Côte d'Azur geerbt - aber wie kommt sie zu diesem Prunkstück? Weil die alte Lady Grantham nicht so recht mit der Sprache herausrücken will, entschließen sich einige Familienmitglieder zu einer Reise nach Südfrankreich, um das pikante Geheimnis aufzuklären.

So wird in "Downton Abbey II" noch einmal mit viel Drama der ganz große Prunk aufgefahren - und das mit der vollständigen Originalbesetzung. Neben Hugh Bonneville, Elizabeth McGovern und der inzwischen 87-jährigen Maggie Smith sind unter anderem auch Laura Carmichael und Michelle Dockery wieder dabei. Regie führte Simon Curtis, das Drehbuch stammt, wie immer bei "Downton Abbey", von dem Erfinder der Serie Julian Fellowes.

Papa, Mama, Kind: "Wolke unterm Dach" handelt von einer netten kleinen Familie, die in eine schwere Krise stürzt, als Mutter Julia (Hannah Herzsprung) stirbt. (Bild: 2022 Pantaleon Films GmbH/Warner Bros.)
Papa, Mama, Kind: "Wolke unterm Dach" handelt von einer netten kleinen Familie, die in eine schwere Krise stürzt, als Mutter Julia (Hannah Herzsprung) stirbt. (Bild: 2022 Pantaleon Films GmbH/Warner Bros.)

Wolke unterm Dach

Wenn von alleinerziehenden Eltern die Rede ist, geht es in der Praxis zumeist um alleinerziehende Mütter. Es gibt aber eben auch den anderen Fall. Krankenpfleger Paul (Frederick Lau) lernt auf einem Flug Stewardess Julia (Hannah Herzsprung) kennen, die beiden verlieben sich und gründen wenig später eine kleine Familie. Alles ist schön zu dritt mit Tochter Lilly (Romy Shroeder), doch dann ist von einem Tag auf den anderen plötzlich alles anders.

Julia stirbt unerwartet, Paul bleibt alleine mit der kleinen Lilly zurück. Wie geht es jetzt weiter? "Keine Ahnung. Ich muss jetzt Mama und Papa gleichzeitig sein." Paul verarbeitet und verdrängt den Tod Julias auf seine Art, nimmt ihre alten Wolken-Fotografien von der Wand und räumt sie in den Dachboden - irgendwie neu anfangen. Lilly hat derweil ihre ganz eigene Sicht auf das, was passiert ist: Sie ist fest davon überzeugt, dass Mama jetzt in einem der Bilder auf dem Speicher wohnt.

Ein verzweifelter und bisweilen völlig überforderter Vater, ein kleines Mädchen beim Abschiednehmen von seiner Mutter: Mit "Wolke unterm Dach" porträtiert Regisseur Alain Gsponer ("Heidi", "Jugend ohne Gott") eine Familie in der größtmöglichen Krise - im Kino wird man vielleicht das eine oder andere Taschentuch brauchen. Das Drehbuch stammt von Dirk Ahner ("Hui Buh", "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer").

Paul (Frederick Lau) muss sich nach Julias Tod alleine um die gemeinsame Tochter (Romy Shroeder) kümmern, während die immer weiter in eine Fantasiewelt abdriftet. (Bild: 2022 Pantaleon Films GmbH/Warner Bros.)
Paul (Frederick Lau) muss sich nach Julias Tod alleine um die gemeinsame Tochter (Romy Shroeder) kümmern, während die immer weiter in eine Fantasiewelt abdriftet. (Bild: 2022 Pantaleon Films GmbH/Warner Bros.)

Everything Everywhere All at Once

"Evelyn, ich bin nicht dein Ehemann. Ich bin eine Version aus einem anderen Universum": Evelyn (Michelle Yeoh) winkt ab, sie habe "heute noch viel zu tun" und keine Zeit für solchen Unsinn. Aber ob sie will oder nicht, sie wird bald Wichtigeres zu erledigen haben als die tägliche Wäsche. "Etwas sehr Böses" breitet sich im Multiversum aus und wie sich herausstellt, kann nur Evelyn das Ende von allem abwenden.

Oder besser: die vielen Evelyns. Es gibt Tausende Versionen von ihr, wie sich herausstellt. In einer ist die unscheinbare Hausfrau plötzlich eine Köchin mit absurd langen Wurstfingern, in einer anderen, etwas brauchbarer, eine herausragende Martial-Arts-Kämpferin. Nun gilt es also, die Fähigkeiten all der verschiedenen Evelyns zu bündeln und die Welt zu retten.

"Everything Everywhere All at Once" wurde im März 2022 beim South by Southwest Film Festival in Texas uraufgeführt, in der Folge entstand ein gewaltiger Hype um das neue Werk von Dan Kwan und Daniel Scheinert, die gemeinsam das Drehbuch schrieben und Regie führten. Einige Kommentatoren meinen bereits, irgendwo im schrägen Multiversum von "Everything Everywhere All at Once" den besten Science-Fiction-Film des Jahres gefunden zu haben. So oder so: Diejenigen Sci-Fi-Fans, die mal etwas anderes als den klassischen ernsten Hollywood-Ansatz wollen, sollten diesen Film unbedingt auf dem Zettel haben.

Evelyn (Michelle Yeoh) stellt fest, dass es viele andere Versionen von ihr im Multiversum gibt. Eine davon hat lange Wurstfinger. (Bild: Leonine)
Evelyn (Michelle Yeoh) stellt fest, dass es viele andere Versionen von ihr im Multiversum gibt. Eine davon hat lange Wurstfinger. (Bild: Leonine)