Die Rückkehr der Jedi-Kriegerin: Das sind die Streaming-Tipps der Woche
Bei Disney+ steht eine neue Serie aus einer "weit, weit entfernten Galaxis" in den Startlöchern, während bei WOW der jüngste Kinohit von Star-Regisseur Fatih Akin Streaming-Premiere feiert. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.
Ihren ersten Auftritt hatte die Ahsoka Tano als Anakin Skywalkers Padawan im Animationsfilm "The Clone Wars" - real wurde sie in der zweiten "Mandalorian"-Staffel. Am 23. August startet nun ihre eigene Serie bei Disney+: "Ahsoka". Die Titelheldin (Rosario Dawson) bekommt es neben Bösewicht Admiral Thrawn auch mit einem neuen Sith-Meister zu tun. Was WOW, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"Star Wars: Ahsoka", Disney+
Jedes "Star Wars"-Zeitalter, in Produktzyklen gerechnet, hat ein Fan-Publikum, das damit aufgewachsen ist. Das gilt selbstverständlich für die drei Kinotrilogien, aber auch für das von 2008 bis 2014 "wirkende" Animationszeitalter rund um die "Clone Wars", in dem einem Kinofilm sieben Staffeln der gleichnamigen TV-Serie folgten. Eine der beliebtesten Figuren jenes Erzählstrangs war die junge Jedi-Schülerin Ahsoka, die der Spezies der Togruta angehört.
Tarantino-Star Rosario Dawson ("Death Proof") gibt dieser Figur seit den jüngeren Star-Wars-Serien "The Mandalorian" und "The Book of Boba Fett" ein Gesicht. Natürlich spielt die 44-jährige New Yorkerin diese Rolle nun auch in der achtteiligen neusten "Star Wars"-Serie "Ahsoka", die mit einer Doppelepisode am Mittwoch, 23. August, bei Disney+ Premiere feiert.
Erwarten darf man eine Abenteuer-orientierte, klassische "Star Wars"-Erzählung, randvoll gepackt mit bereits bekannten Charakteren und natürlich dem ewigen Kampf Gut gegen Böse. "Ahsoka" ist kurz nach dem Untergang des Imperiums angesiedelt und folgt der ehemaligen Jedi-Ritterin Ahsoka Tano, die eine "aufkommende Bedrohung" für eine "verwundbare Galaxis" untersucht - wie es in der wie immer sparsam gehaltenen Vorab-Info Disneys heißt.
"Harlan Coben's Shelter - Der schwarze Schmetterling", Prime Video
Die Serien-Adaptionen von Harlan Cobens Romanen sind derzeit in aller Munde. Nach dem Auslaufen des Exklusivvertrags mit Netflix erscheint mit "Harlan Coben's Shelter" (ab 18. August) nun die erste Original Serie bei Prime Video. Im Zentrum steht der 14-jährige Mickey Bolitar (Jaden Michael), der nach dem plötzlichen Unfalltod seines Vaters (Kristoffer Polaha) zu seiner Tante nach Kasselton, New Jersey, ziehen muss. Obwohl Shira (Constance Zimmer) sich große Mühe mit ihrem Neffen gibt, fällt es Mickey schwer, sich einzugewöhnen.
Die Situation wird nicht leichter, als er an seinem ersten Schultag ein Spukhaus in der Nachbarschaft entdeckt: "Dein Vater ist nicht tot", behauptet die mysteriöse Bewohnerin, die angeblich Kinder frisst. Als Mickeys Mitschülerin Ashley (Samantha Bugliaro) verschwindet, begibt er sich mit seinen neuen Außenseiterfreunden Spoon (Adrian Greensmith) und Ema (Abigale Corrigan) auf die Suche nach Antworten. Auch wenn es bei der spannenden Mystery-Serie "Harlan Coben's Shelter" anfangs etwas dauert, bis man mit der Geschichte und den Figuren warm wird, überzeugt die Produktion bald mit vielen überraschenden Wendungen.
"Arcadia", ARD-Mediathek
Was, wenn - zum Beispiel aufgrund des Klimawandels - die Vorräte knapp werden? Wenn die Ressourcen nicht mehr für alle Menschen reichen? Wie wird entschieden, wer essen darf und wer nicht? In der vermeintlich paradiesischen neuen Welt "Arcadia", wie auch der Titel der niederländisch-belgisch-deutschen Near-Future-Serie lautet, sind auf diese Fragen längst Antworten gefunden. Ein Bürger-Score, ablesbar an einem in der Hand implantierten Chip, bestimmt Klasse und Status der Menschen; gut leben dürfen vor allem diejenigen, die sich als besonders gesund, fokussiert und effizient erweisen.
ARD Mediathek (ab 18. August) meets George Orwell: Als Familienvater Pieter (Gene Bervoets) den Algorithmus austricksen will, kommt man ihm auf die Schliche - er wird in die unwirtliche Außenwelt strafversetzt. Auch seine Frau (Monic Hendrickx) und seine erwachsenen Töchter erwartet ein harter Überlebenskampf: Wer einen niedrigen Score hat, wird sozial geächtet, im Krankenhaus nicht behandelt, darf nicht mehr studieren oder heiraten. Die Message ist klar: Statt in Emanzipation und Utopie landet man durch den Fortschritt gewisser Technologien nicht selten in Selbstausbeutung und autoritärer Knechtschaft.
Es ist spannend und zugleich erschreckend, wie rigoros die Herrschaftsriege durchgreift, wenn der Score in Richtung Mindestpunktzahl sinkt. Wirklich neu ist an der Serie des niederländischen Regisseurs Tim Oliehoek (Drehbuch: Philippe de Scheper, Bas Adriaensen und Zita Theunynck) zwar wenig. Wer "1984", "Die Tribute von Panem" oder auch die Netflix-Anthologie "Black Mirror" kennt und mag, dürfte dennoch viel Gefallen an den insgesamt acht "Arcadia"-Episoden finden.
"Rheingold", WOW
Knallharte Typen, die vom Leben auf der Straße erzählen, davon gibt es im deutschen HipHop bis heute eine Menge. Aber wie viele von ihnen wissen wirklich, wie dreckig und brutal das Leben sein kann? Er weiß es in jedem Fall und verfügt definitiv über die nötige "Street Credibility": Giware Hajabi alias Xatar wurde 1981 im Iran geboren und saß schon als Kleinkind mit seinen kurdischen Eltern im irakischen Gefängnis. In Deutschland angekommen, landete er wieder ganz unten, arbeitete sich dann aber schnell nach oben. Als Rapper und als Gangster. Im Biopic "Rheingold" (ab 19. August, WOW) erzählt Star-Regisseur Fatih Akin diese atemberaubende Geschichte nach.
Was von all dem in "Rheingold" Gezeigten wirklich genau so passiert ist, das weiß man natürlich nicht. Es ist die Geschichte aus Hajabis Perspektive, der Film basiert auf seinem autobiografischen Roman "Alles oder Nix: Bei uns sagt man, die Welt gehört dir". Aber Narrativ und Gossen-Romantik hin oder her, die großen Eckpunkte der Geschichte sind dokumentiert. Hajabi fängt als kleiner Straßendealer an, wird dann zum Großhändler. Als er schließlich eine gigantische Drogenladung verliert und Ärger mit dem Kartell droht, entschließt er sich zu einem spektakulären Raub, um das Geld wieder reinzuholen.
Hajabi flieht über Moskau in den Irak, wird von Geheimdiensten gejagt und gefangen genommen, sitzt dann bis 2014 in einem Gefängnis in NRW. Und schraubt von da an weiter an seiner bereits gestarteten Musiker-Karriere. Fatih Akin hat sich hier einen Stoff ausgesucht, der viel erzählt über die facettenreiche Persönlichkeit Giware Hajabi, über die Rap-Kultur und über das Leben auf der Straße, nicht nur in Deutschland. In der Hauptrolle als Xatar ist Emilio Sakraya zu sehen. Den Soundtrack lieferte der "Baba aller Babas" Xatar höchstselbst.