Rauchbombe: Japans Regierungschef in Sicherheit gebracht

Tokio (dpa) - Der japanische Regierungschef Fumio Kishida ist wegen der Explosion einer mutmaßlichen Rauchbombe bei einer Wahlkampfveranstaltung unverletzt in Sicherheit gebracht worden. Die Polizei nahm am Tatort eines Fischereihafens der westlichen Stadt Wakayama einen 24 Jahre alten Japaner fest, wie örtliche Medien berichteten. Dort wollte Kishida eine Rede zur Unterstützung eines Kandidaten seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) bei Lokalwahlen halten.

Im Juli vergangenen Jahres war Kishidas Vorgänger Shinzo Abe während einer Wahlkampfrede in der alten Kaiserstadt Nara auf offener Straße erschossen worden. Das Attentat auf den Ministerpräsidenten löste weltweit Entsetzen aus.

Die mutmaßliche Rauchbombe wurde am Samstag aus einer Menschenmenge von mehreren hundert Personen geworfen, berichteten japanische Medien. Auf TV-Aufnahmen war eine laute Explosion zu hören, schreiende Menschen versuchten wegzurennen, weißer Rauch lag in der Luft. Augenzeugen schilderten, die Explosion habe sich wenige Sekunden, nachdem der mutmaßliche Täter zu Boden gerungen worden war, ereignet. Niemand sei verletzt worden, hieß es. Kishida wurde sofort in einem Auto in Sicherheit gebracht und setzte seine Wahlkampftour später andernorts fort. Das Motiv des Täters war zunächst unbekannt.

In Japan, das als eines der sichersten Länder der Welt gilt und äußerst strenge Waffengesetze hat, herrschen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Denn an diesem Sonntag reisen die Außenminister der Gruppe der G7-Staaten zu einem Treffen in der Präfektur Nagano an. Kishida selbst wird vom 19. bis 21. Mai Gastgeber des G7-Gipfeltreffens in seiner Heimatstadt Hiroshima sein.