Als „rebellischer Akt“ - Nach „Me too“-Skandal kehrt Kevin Spacey zurück vor die Kamera

Nach schweren Anschuldigungen und einem Gerichtsprozess meldet sich der Schauspieler Kevin Spacey mit einem neuen Film zurück und erhält dabei Unterstützung von Co-Star Jet Jandreau.

Nach einer Reihe von Sexualstraftatvorwürfen und einer damit einhergehenden Zwangspause, kehrt Kevin Spacey wieder vor die Kamera zurück. Seine Rückkehr markiert der Independent-Thriller „Peter Five Eight“, bei dem er eine der Hauptrollen übernimmt. Seine Co-Schauspielerin Jet Jandreau, die im selben Film mitspielt, äußerte sich kürzlich in einem Exklusivinterview mit The Independent zu Spacey und stellt fest, dass sie trotz Unterstützung der #MeToo-Bewegung nicht der Meinung sei, dass Spacey „in der Kategorie der wirklichen Monster“ sei.

Unterstützung für Spacey trotz Anschuldigungen

„Als Michael und das Team die Idee hatten, Kevin zu besetzen, mussten wir alle das erst diskutieren und sehen, ob wir damit einverstanden sind“, erklärte Jandreau im Gespräch mit The Independent. Nach Gesprächen mit Spacey und seinem Management habe sich ihre Meinung zu den Anschuldigungen geändert und sie empfinde vieles davon als übertrieben dargestellt. Jandreau betonte, sie unterstütze die #MeToo-Bewegung und die Bestrafung echter Verbrecher, jedoch müsse jeder Fall einzeln betrachtet und gerichtlich entschieden werden.

Spaceys Karriere und juristische Auseinandersetzungen

Spacey, der zweifache Oscar-Preisträger, war letztes Jahr in Großbritannien von Vorwürfen sexueller Übergriffe freigesprochen worden. Vier Männern warfen ihm die Übergriffe vor, die zwischen 2001 und 2013 stattgefunden haben sollen. Jandreau weist darauf hin, dass die Öffentlichkeit oftmals nicht informiert sei über den Ausgang der Prozesse und Spaceys Freispruch. Sie meint, es sei an der Zeit, dass dies öfter in den Medien kommuniziert werde.

Regisseur Michael Zaiko Hall sieht Besetzung als „Art rebellischer Akt“

Regisseur Michael Zaiko Hall gab ebenfalls zu verstehen, dass ihm bewusst sei, dass die Entscheidung, Spacey zu besetzen, auf Gegenwind stoßen würde. Er sieht es jedoch als eine Art rebellischen Akt und Ausdruck künstlerischer Freiheit im Filmemachen. „Peter Five Eight“, der Spacey neben Jet Jandreau in die Rolle eines charismatischen Fremden schlüpfen lässt, ist in den USA bereits auf Video-on-Demand verfügbar.