Robo-King-Kong versus Planetenfresser: Das sind die Kino-Highlights der Woche

"Transformers: Aufstieg der Bestien" ist der Auftakt einer geplanten neuen Trilogie. Im Bild: Optimus Primal, Anführer der Maximals. (Bild: Paramount)
"Transformers: Aufstieg der Bestien" ist der Auftakt einer geplanten neuen Trilogie. Im Bild: Optimus Primal, Anführer der Maximals. (Bild: Paramount)

"Memory of Water", "All Inclusive" und der neue Action-Blockbuster "Transformers: Aufstieg der Bestien", in dem Optimus Prime auf seinen großen Artverwandten Optimus Primal trifft: Das sind die Kino-Neustarts am 8. Juni.

Große Roboter-artige Kreaturen aus fernen Welten, die sich in einem epischen Kampf zwischen Gut und Böse in Trucks, Sportwägen, Flugzeuge und Panzer verwandeln: Die Transformers sind seit den 80er-Jahren Kult und inzwischen auch eine der ganz großen Kino-Marken. Knapp fünf Milliarden Dollar spielte die von Michael Bay ins Leben gerufene Reihe bereits ein. Fünf Jahre nach "Bumblebee", dem bislang letzten Teil des Franchise, kracht es nun also wieder. "Transformers: Aufstieg der Bestien" - das nächste Kapitel im ewigen Ringen zwischen den guten Autobots und den bösen Decepticons? Nicht ganz.

In "Transformers: Aufstieg der Bestien" treffen Autobots und Maximals auf böse Terrorcons und Predacons. (Bild: Paramount Pictures)
In "Transformers: Aufstieg der Bestien" treffen Autobots und Maximals auf böse Terrorcons und Predacons. (Bild: Paramount Pictures)

Transformers: Aufstieg der Bestien

Optimus Prime ist wieder in einer zentralen Rolle dabei, Bumblebee ebenfalls. Der große Star ist diesmal aber ein Transformer, den man bislang nur aus einer eher nischigen 90er-Jahre-Serie ("Beast Wars") kennt. Ein Transformer in Gorillagestalt ziert die Plakate und war auch schon in den Trailern zu sehen, eine imposante Mischung aus Roboter und King Kong: Optimus Primal. Er ist Anführer einer prähistorischen Transformers-Rasse, die durch die Zeit reist, um das Leben zu schützen. Diese sogenannten Maximals, Verwandte der Autobots, hielten sich nach der Zerstörung ihres Heimatplaneten lange auf der Erde versteckt. Bis ins Jahr 1994. An dem Punkt setzt die Handlung von "Transformers: Aufstieg der Bestien" ein.

Die Menschen aktivieren versehentlich ein antikes Hightech-Siegel, Alarm bei den Transformers, einige Zeit später stehen Autobots und Maximals sich zum ersten Mal gegenüber. Optimus Primal (Originalstimme: Ron Perlman) erklärt Optimus Prime (Peter Cullen), dass die Welt in großer Gefahr ist ("Es geht um das Schicksal aller Lebewesen"). Da kommt ein uralter Feind, Unicron, und nur gemeinsam könne man ihn besiegen. Wenn überhaupt. Dieser überdimensionierte Gegner, der sogar den Todesstern aus "Star Wars" recht mickrig aussehen lässt, "frisst Planeten". Jetzt ist die Erde dran.

Warum hochentwickelte Robo-Aliens die Gestalt von Affen, Nashörnern, Raubkatzen und Greifvögeln annehmen - es gibt Erklärungen dafür, natürlich. Besonders viel Zeit zum Reden bleibt aber nicht in dieser Geschichte, die Regisseur Steven Capable Jr. ("Creed II") nach dem Drehbuch eines mehrköpfigen Autorenteams (federführend: Joby Harold) inszenierte. "Transformers: Aufstieg der Bestien" ist einmal mehr ein bombastisches Effekte-Spektakel, bei dem vor allem die Action im Vordergrund steht.

Autobots und Maximals kämpfen gegen finstere Terrorcons und Predacons. Die Megatonnen fliegen kreuz und quer durch die Gegend. Ein Ex-Militär (Anthony Ramos) und eine Archäologin (Dominique Fishback) huschen zwischen den Giganten hin und her und versuchen, nicht von den Trümmern erschlagen zu werden. Das ist großes Kino, im Idealfall aber auch wieder der Anfang von etwas noch Größerem: Wie vor einiger Zeit schon bekannt wurde, soll mit "Aufstieg der Bestien" eine neue "Transformers"-Trilogie starten.

"Memory of Water" erzählt von einer dystopischen Welt, in der die Wassernutzung streng reglementiert ist. Das Militär führt regelmäßig "Wasserrazzien" durch. (Bild: Bufo Production/Gabriela Urm)
"Memory of Water" erzählt von einer dystopischen Welt, in der die Wassernutzung streng reglementiert ist. Das Militär führt regelmäßig "Wasserrazzien" durch. (Bild: Bufo Production/Gabriela Urm)

Memory of Water

Kein Leben ohne Wasser, das weiß jedes Kind. Gleichzeitig wird Wasserknappheit immer mehr zum Thema, vor allem im Zuge des Klimawandels. Dürren, Ernteausfälle, die Ausbreitung von Krankheiten und schwerwiegende soziale Konflikte: Mit Blick auf die Zukunft wurde schon öfter ein Szenario skizziert, in dem Menschen sich gegenseitig bekriegen, um an Wasser zu kommen. Ein neuer Kinofilm von Regisseurin Saara Saarela malt dieses Bild nun detailreich aus: "The Memory of Water".

Schauplatz ist Skandinavien, also ein Ort, an dem die Wasserknappheit (anders als etwa in Afrika) heute noch keine so große Rolle spielt. In dieser Dystopie, die auf dem internationalen Bestseller "Memory of Water" von Emmi Itäranta basiert, ist das anders. Es gibt quasi keine natürlichen Süßwasservorkommen mehr, und was an trinkbarem Wasser überhaupt noch da ist, wird in der "Skandinavischen Union" von einem Militärregime kontrolliert. Die Soldaten durchsuchen regelmäßig Privathäuser und führen "Wasserrazzien" durch. Der Handel mit der lebenswichtigen Ressource ist verboten.

In diesem düster bebilderten Setting erzählt "The Memory of Water" eine Heldinnengeschichte, bei der aber lange unklar bleibt, ob es hier wirklich ein Happy End geben kann. Noria (Saga Sarkola) ist nach dem Tod ihres Vaters die neue "Teemeisterin" und damit verantwortlich für den Schutz einer kleinen verborgenen Quelle. Solche "Teemeister" und "Teemeisterinnen" gibt es in vielen kleinen Dörfern. Noria aber richtet den Blick auf das große Ganze, will etwas bewegen und verändern, auch wenn sie sich die Hände dabei schmutzig machen muss.

"Wasser gehört allen", heißt es an einem Punkt in diesem Mix aus Okö-Thriller und Science-Fiction, der jenseits von Noria auch von weiteren engagierten und mutigen jungen Menschen erzählt. Schön und gut. Aber vielleicht ist es einfach zu spät, um die Versäumnisse der Vergangenheit jetzt noch auszubügeln. Ein paar H2O-Guerillas alleine werden es jedenfalls nicht richten können.

Noria (Saga Sarkola) ist als "Teemeisterin" ihres Dorfes für den Schutz einer verborgenen Quelle verantwortlich. (Bild: Bufo Production/Kjell Lagerroos)
Noria (Saga Sarkola) ist als "Teemeisterin" ihres Dorfes für den Schutz einer verborgenen Quelle verantwortlich. (Bild: Bufo Production/Kjell Lagerroos)

All Inclusive

Vier junge Menschen, ein gemeinsames Ziel: die Teilnahme an den Special Olympics World Games 2023. In diesem Jahr finden die Spiele erstmals in Deutschland statt, Austragungsort ist Berlin (17. Bis 25. Juni). 26 Sportarten, 7.000 Sportlerinnen und Sportler aus 190 Ländern. Timo (Deutschland), Toivo (Finnland), Uyangaa (Mongolei) und Mary Stella (Kenia) wollen unbedingt dabei sein. Der Dokumentarfilm "All Inclusive" begleitet sie ein Stück weit auf ihrem Weg.

"Special", was genau heißt das? Die Special Olympics finden seit 1968 regelmäßig statt, auf der Homepage wird das diesjährige Event als "internationales, buntes Fest des Sports" beworben. Im Fokus stehen Athletinnen und Athleten "mit geistiger und mehrfacher Behinderung", wichtig sind neben dem Miteinander (statt Gegeneinander) auch Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe.

Timo möchte bei den Special Olympics erfolgreich den Tennisschläger schwingen, Toivo ist Segler, Uyangaa spielt Volleyball, und Mary Stella ist Torhüterin beim Fußball. So unterschiedlich wie diese Sportarten, das wird schnell klar, sind auch die vier Protagonistinnen und Protagonisten in "All Inclusive". "Special", ja, aber sie alle haben ihre ganz individuellen Herausforderungen im Leben - und ganz unterschiedliche Träume, die weit über das Gewinnen von Medaillen hinausgehen.

Die Filmemacher Thorsten Ernst, Tobias Lickes, Malte Nieschalk und Gordon Volk arrangierten für "All Inclusive" vier berührende Porträts, die von Ehrgeiz, Entschlossenheit und Hingabe, aber auch von Frust sowie von Rückschlägen erzählen, die beim Sport eben auch dazugehören. Unterstützt wird das Filmprojekt von einigen prominenten Synchronsprechern und -sprecherinnen (unter anderem Collien Ulmen-Fernandes, Kostja Ullmann, Arabella Kiesbauer, Bürger Lars Dietrich, Florian Hambüchen), von der Filmbewertung FBW wurde "All Inclusive" mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" versehen.

"All Inclusive" handelt von vier Athletinnen und Athleten, die an den Special Olympics World Games 2023 in Berlin teilnehmen wollen. (Bild: Kloos und Co. Medien)
"All Inclusive" handelt von vier Athletinnen und Athleten, die an den Special Olympics World Games 2023 in Berlin teilnehmen wollen. (Bild: Kloos und Co. Medien)