Ronan Keating düpiert bei "The Voice": "Meine Frau wird mir so viele Fragen stellen"

Autsch, das tat weh: Ronan Keating hätte so gern die 24-jährige Malou aus Köln in sein Team geholt. Die Sängerin wollte auch: Doch Bill und Tom Kaulitz hatten den Iren geblockt. (Bild: ProSieben / SAT.1 / André Kowalski)
Autsch, das tat weh: Ronan Keating hätte so gern die 24-jährige Malou aus Köln in sein Team geholt. Die Sängerin wollte auch: Doch Bill und Tom Kaulitz hatten den Iren geblockt. (Bild: ProSieben / SAT.1 / André Kowalski)

 

Harte Schule für den irischen Star und Ex-Boyzone-Sänger: In der sechsten "Blind Audition" muss Ronan Keating lernen, wie beliebt der Schlager wirklich ist, wie wichtig deutsche Geografie-Kenntnisse sind und was - zur Hölle - "Erpelpelle" heißen soll. Shirin David outet sich als "Schlagermaus".

"It's Schlager-Time" bei "The Voice of Germany": Gleich mehrere Talente setzten beim sechsten Vorsingen vor den umgedreht sitzenden Coaches auf die vermeintliche sichere Bank - auf aus Bierzelten und von Volksfesten bekannte Unterhaltungssongs, bei denen einfach kein Fan in der Berliner Halle sitzen bleiben konnte. Welche Macht der deutsche Schlager hat, führte Giovanni Zarrella seinem bass erstaunten Kollegen Ronan Keating vor.

Der weiß zwar, wie das Musikgeschäft international läuft und welche oft unerwarteten Talente es zu entdecken gibt. Vom deutschsprachigen Schlager hatte er bislang aber keine Ahnung. Doch das sollte sich diesmal bei "The Voice" ändern. "Ronan, willkommen in Deutschland", lautete der Weckruf von Zarrella, der dann gleich mal Mitgröl-Hits wie den Wolfgang-Petry-Klassiker "Wahnsinn" mit dem eingängigen Refrain "Hölle, Hölle, Hölle" anstimmt. Im Bilde, Ronan? Aber ja!

Immer wieder setzten die Kaulitz-Brüder zu ihrem scherzhaft gemeinten
Immer wieder setzten die Kaulitz-Brüder zu ihrem scherzhaft gemeinten

 

Shirin David überrascht ihre Fans: "Ich bin richtig 'ne Schlagermaus."

Tatsächlich standen weite Teile der Freitagabendshow bei SAT.1 im Zeichen des deutschsprachigen Liedguts, wenn man den Schlager-Begriff weit dehnt. Shirin David ließ überraschend eine Leidenschaft erkennen, die man der erfolgreichen Hamburger Rapperin nicht unbedingt zugetraut hätte. "Ich bin richtig 'ne Schlagermaus", bekannte sie in der Sendung. Und sie deutete auch gleich eine mögliche Weiterentwicklung ihrer Karriere an. "Wenn's irgendwann mit Rap nicht mehr läuft, will ich auch Schlager machen." Gut zu wissen!

Tatsächlich war der "Wahnsinn", von dem "Wolle" Petry so gern singt, immer wieder zu spüren - allerdings nicht ausschließlich bei Schlager-Songs. So wird der Auftritt der 24-jährigen Malou aus Köln sicher einer Höhepunkte der Staffel bleiben - das aber mit "Rainbow Connection", einem poetisch-stimmungsvollen Lied, das man - etwas anders dargeboten - aus dem "Muppet"-Film von Kermit, dem Frosch, kennt. "Das war der absolute Wahnsinn", jubelte Tom Kaulitz nach dem Auftritt der Mützenträgerin mit dem Nasenring.

"So viel Gefühl reingebracht", befand Shirin David. Giovanni Zarrella konnte zu Malou nur noch sagen: "Das war wirklich magisch." Doch was meinte Ronan Keating? Der Ire wirkte am Boden zerstört. Tatsächlich hatten ihm die Kaulitz-Brüder einen niederschmetternden Streich gespielt: Sie hatten den Kollegen Keating geblockt - diese Option sehen die "The Voice"-Regeln seit dieser Staffel erstmalig vor. Auch Keating hatte sich für Malou umgedreht - doch der Weg in sein Team war ihr versperrt.

 

"Wir haben Family Connections"

Umso frustrierender, dass er wenig später herausfand: Malou hätte sich, wenn sie gedurft hätte, für Ronan Keating entschieden. Stattdessen wählte sie nach einigem Hin und Her ausgerechnet die Tokio-Hotel-Brüder als Team-Chefs aus. "Oh wie schön", jubelte Bill Kaulitz. Giovanni Zarrella hatte vergeblich gebibbert: "Sie darf sich nur nicht falsch entscheiden." Shirin David jaulte nach Malous Wahl auf: "Oh, das tut so weh." Und Ronan? Der war fast gar nicht mehr zu trösten. "Das bricht mir das Herz noch mehr", sagt er, als er hörte, das Malou - ohne den Block-Widerstand - gerne zu ihm gekommen wäre.

Dafür lief's zumindest wenig später doch noch gut für ihn: Dann nämlich, als sich die über und über tätowierte Jacky mit dem Jazz-Song "All of Me" vorstellte - und sich dabei für eine Strophe auch noch gekonnt auf der Kazoo, einem von der menschlichen Stimme gesteuerten Membranophon, begleitete. Bei der 34-Jährigen drehten sich ziemlich begeistert zunächst Shirin, dann aber auch noch Ronan Keating um.

Doch um Jacky für sich zu gewinnen, brauchte er tatsächlich noch einen kleinen "Schubser" ausgerechnet von der Kandidatin selbst. Die Sängerin deutete an, dass Ronans Ehefrau Storm familiäre Beziehungen in ein Dorf ganz in der Nähe von Jackys Wohnort habe. Bis der Groschen fiel, dauerte es allerdings: Offensichtlich kennt sich der Ire genauso schlecht mit deutscher Geografie aus wie mit dem deutschen Schlager. Trotzdem: Jacky entschied sich für Team Ronan. Und plötzlich wirkte der wie angewärmt ums Herz: "Wir haben Family Connections", meinte er. "Meine Frau wird mir so viele Fragen stellen."

Eine Frau, eine Mütze, eine Wucht: Alle vier Teams sehnten sich danach, Malou zu verpflichten. Doch die 24-Jährige wählte klug aus und entschied sich für Bill und Tom Kaulitz! (Bild: ProSieben / SAT.1 / Richard Hübner)
Eine Frau, eine Mütze, eine Wucht: Alle vier Teams sehnten sich danach, Malou zu verpflichten. Doch die 24-Jährige wählte klug aus und entschied sich für Bill und Tom Kaulitz! (Bild: ProSieben / SAT.1 / Richard Hübner)

 

Rouven aus Mannheim - ein Mann, dem Shirin vertrauen kann

Immer wieder ein dickes Fragezeichen im Gesicht des Englisch-Deutsch Radebrechenden tauchte auf, als ihm die Kollegen Vokabelunterricht geben wollten. So versuchten ihm Bill und Tom Kaulitz den Ausdruck "Erpelpelle" beizubringen - als Entsprechung zur viel beschworenen "Gänsehaut", die so mancher Song auslöste. Allerdings: Auch Shirin David machte kein Hehl daraus, dass das angeblich nicht allgemeiner Sprachgebrauch sei. "Was ist das eigentlich?", wollte sie wissen. "Erpelpelle" - hä?

Keine Fragen blieben schließlich zum Schluss offen: Da waren sich wieder alle vier Teams einig - ein Supertalent wie den 20-jährigen Rouven aus Mannheim darf man nicht ziehen lassen. Er löste zwar mit keinem Schlager, aber immerhin mit der deutschen Ballade "Ich will nur" von Philipp Poisel Begeisterungsstürme - und erneut vier Buzzer - aus.

"Du hast mit 20 Jahren so viel Gefühl, als hättest du schon 30 Heartbreaks hinter dir", schmachtete ihn Shirin David an. Rouven ist eine der wenigen Männer, dem sie jetzt schon blind vertraut. Und so viel Hingabe hatte ein Happy End verdient: Auch Rouven vertraut künftig auf Shirin! Noch ein Glücksgriff für ihr Team, das mit jeder Sendung stärker wird.

Ronan Keating wirkte wie am Boden zerstört, als er erfuhr, dass Malou eigentlich zu ihm kommen wollte. Der Ire war ja leider geblockt! (Bild: ProSieben / SAT.1 / Richard Hübner)
Ronan Keating wirkte wie am Boden zerstört, als er erfuhr, dass Malou eigentlich zu ihm kommen wollte. Der Ire war ja leider geblockt! (Bild: ProSieben / SAT.1 / Richard Hübner)