Rote Bänke in Marseille erinnern an getötete Frauen

In Marseille sollen rote Bänke an die Opfer von Frauenmorden erinnern. Sie seien "ein Symbol für das Unaussprechliche, für das, was nicht sein darf: die Ermordung von Frauen durch ihre Partner oder Ex-Partner", erklärte Nathalie Tessier, die in der zweitgrößten Stadt Frankreichs für Frauenrechte zuständige Stadträtin.

Sie weihte die Bänke an diesem Donnerstag in Anwesenheit einer Delegation von Gleichstellungsaktivistinnen aus verschiedenen afrikanischen Ländern.

Die Frauen aus Tansania, Ruanda, der Zentralafrikanischen Republik, Guinea-Bissau und der Demokratischen Republik Kongo und sich für die Gleichstellung einsetzen, sind in dieser Woche zu einem Studienbesuch in Marseille.

"Die Organisationen warnen, verteidigen, sammeln, schützen, begleiten und tun alles, was sie können, aber die Mittel sind in Frankreich knapp", sagte Tessier und kritisierte, dass es an politischem Willen auf höchster staatlicher Ebene fehle.

Es sind nicht die Frauen, die schwach sind, sondern ihre Rechte.

Abschließend sagte sie: "Es sind nicht die Frauen, die schwach sind, sondern ihre Rechte."

Die Aktion findet anlässlich des am Samstag, den 25. November, stattfinden internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Menschenrechtlerinnen zufolge sterben in Frankreich seit 2006 jedes Jahr durchschnittlich 100 Frauen pro Jahr als Opfer von Femiziden.

Ursprünglich stammt die Initiative der roten Bänke aus Korsika, erklärte eine Vertreterin der Organisation Femmes solidaires. In ganz Frankreich wurden bisher rund 20 Bänke zum Gedenken an Frauenmorde aufgestellt.