Die Ruhe nach dem Sturm in Moskau

Am Samstag lebten Russinnen und Russen in der Hauptstadt mehrere Stunden lang mit der Bedrohung durch bewaffnete Rebellen, die auf ihre Stadt vorrückten. Dann war es plötzlich vorbei. Ein Fernsehteam aus Norwegen fragte die Menschen, wer Recht hatte:

Ein Mann auf der Straße von Moskau:

"Um zu verstehen, wer Recht hat und wer die Schuld trägt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass der militärische Aufstand von den USA organisiert wurde, durch Prigoschin und so weiter."

Ein weiterer Mann:

"Natürlich Wladimir Wladimirowitsch. Ich bin immer für Wladimir Wladimirowitsch Putin. Ich kenne Prigoschin nicht, ich weiß, dass Wladimir Wladimirowitsch (Putin) alles richtig macht."

Eine Frau:

"Das ist eine schwierige Frage. Leider ist es unmöglich, darauf eine klare Antwort zu geben. Ich kann jetzt nichts dazu sagen. Ich brauche etwas Zeit, um darüber nachzudenken. Alles war so chaotisch, passierte so schnell und war schwer zu verstehen."

In den Straßen von Rostow am Don, dem Epizentrum des Aufstandes, herrscht wieder eine Art Normalität - ein bisschen, als ob das Drama des Wochenendes nie stattgefunden hätte.

Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner sollen deren Chef Prigoschin und seine Kämpfer nicht strafrechtlich verfolgt werden. Das russische Präsidialamt bestätigte, dass ein entsprechendes Abkommen getroffen wurde. Prigoschin werde nach Belarus ziehen.

Die Vereinbarung sei vom belarusischen Staatschef Alexander Lukaschenko vermittelt worden. Dieser habe seine Hilfe angeboten, da er Prigoschin seit etwa 20 Jahren persönlich kenne. Putin habe dem zugestimmt.