Russische U-Boote lieferten sich ein Torpedo-Duell in der Ostsee, sagen russische Medien

Russische Besatzungsmitglieder gehen in Sankt Petersburg an Bord des neu gebauten diesel-elektrischen Mehrzweck-U-Boots "Noworossijsk" B-261. - Copyright: OLGA MALTSEVA/AFP via Getty Images
Russische Besatzungsmitglieder gehen in Sankt Petersburg an Bord des neu gebauten diesel-elektrischen Mehrzweck-U-Boots "Noworossijsk" B-261. - Copyright: OLGA MALTSEVA/AFP via Getty Images

Zwei russische U-Boote lieferten sich kürzlich ein Torpedo-Duell und trainierten dabei das Aufspüren von Feinden, das Ausweichen vor Angriffen und die Durchführung von Kampfmanövern.

Die Übungen fanden in der Ostsee statt, einem Gewässer, das manchmal auch als "Nato-See" bezeichnet wird, da es seit dem Beitritt Schwedens und Finnlands von Nato-Verbündeten umgeben ist.

Die U-Boote Noworossijsk und Dmitrow hätten ein Trainingsduell mit Torpedobeschuss abgehalten, wie das russische Staatsmedium TASS berichtet. Unter Berufung auf die russische Marine berichtete die Nachrichtenagentur am 25. Juni über die Übung.

In der Ostsee habe das U-Boot Noworossijsk nach Abschluss von Manövern zur U-Boot-Bekämpfung die Dmitrow mit einem Übungstorpedo ohne Sprengkopf angegriffen, so die Marine laut TASS.

Die U-Boot-Besatzungen führten auch mehrere andere Übungen durch, die sich auf das Aufspüren und Verfolgen gegnerischer U-Boote, das Ausweichen und die Kampfausbildung konzentrierten.

Noworossijsk und Dmitrow repräsentieren zwei von mehreren Varianten russischer U-Boote der sogenannten Kilo-Klasse. Es handelt sich um dieselelektrische Jagd-U-Boote. Die U-Boot-Klasse Projekt 636 ist eine Weiterentwicklung der Klasse Projekt 877. Die Noworossijsk beispielsweise ist ein Projekt-636.3-U-Boot und kann Kaliber-Marschflugkörper abschießen. Die 636.3er sind die aktuellsten U-Boote der Kilo-Klasse, die gebaut werden. Dmitrow hingegen ist ein U-Boot des Projekts 877, eine der ursprünglich gebauten Varianten.

Beide U-Boote sind dafür bekannt, dass sie relativ leise sind. Das Noworossijsk und andere U-Boote des Projekts 636.3 gelten als hochmoderne und verborgene Schiffe. Nach Abschluss des Torpedotrainings hätten die beiden russischen U-Boote nach Angaben russischer Medien weitere Kampfübungen in der Ostsee durchgeführt.

Schiffe der Nato-Marinen fahren während der Übung Baltic Operations 2023 in Formation in der Ostsee. - Copyright: US Marine Corps/Staff Sgt. Shawn Coover
Schiffe der Nato-Marinen fahren während der Übung Baltic Operations 2023 in Formation in der Ostsee. - Copyright: US Marine Corps/Staff Sgt. Shawn Coover

Die Ostsee und die Nato

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor zwei Jahren und dem Beitritt der Nachbarländer Finnland und Schweden in die Nato hat sich die geopolitische Lage im Ostseeraum verändert.

Sie wird manchmal als "Nato-See" bezeichnet, da acht der neun Anrainerstaaten jetzt Mitglieder des Bündnisses sind. Russland ist die einzige Ausnahme. Das ist ein großer Unterschied zu 1990, als nur zwei Ostseeanrainerstaaten, Dänemark und Deutschland, Nato-Mitglieder waren.

Der Begriff "Nato-See" wurde diskutiert und als anmaßend kritisiert. Einige Experten bezeichneten ihn als "fatalen" Fehler, da die Ostsee von jeder seefahrenden Nation durchquert werden könne und für Russland nach wie vor eine wichtige strategische Front darstelle.

Die Ostsee hat für die militärische Präsenz der Nato zunehmend an Bedeutung gewonnen. Doch auch Russland hält das Gewässer für die Handelsschifffahrt, die Ölexporte und den Handel von Häfen wie St. Petersburg und Primorsk aus für lebenswichtig.

Die Region verzeichnet auch zunehmende russische Maßnahmen zur Zugangsverweigerung, insbesondere im Kaliningrader Gebiet. Zu diesen Maßnahmen gehören Marschflugkörper, Boden-Luft-Raketen und Atomwaffen, wodurch das Meer sowohl für Moskau als auch für die Nato von strategischer Bedeutung ist.

Dieser Artikel wurde von Jonas Metzner aus dem Englischen übersetzt. Den Originalartikel könnt ihr hier lesen.