Russland: Dutzende Menschen nach Trauerfeier von Nawalny festgenommen
Trotz bedrohlich wirkender Polizeikulisse – Tausende Menschen haben in Moskau Abschied vom ehemaligen russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny genommen.
Nach einer kurzen Trauerfeier wurde er auf einem Friedhof am Rande der russischen Hauptstadt beigesetzt.
Die Mutter und Schwiegermutter von Nawalny nahmen an seiner Beerdigung teil. Seine Witwe Julia war aus Sicherheitsgründen nicht nach Moskau gereist.
Tausende Menschen waren gekommen. Viele skandierten: "Lasst uns herein, wir wollen Abschied nehmen!" Und "Ljoscha (Nawalny), wir sind bei dir!"
Eine Teilnehmerin der Abschiedskundgebung in Moskau sagte: "Nawalny ist unser Held. Ein Held unserer Zeit, verstehen Sie? Warum sollten wir Angst haben?"
Ein weiterer Teilnehmer erklärte, warum er trotz Polizeipräsenz Abschied von Alexej Nawalny nehmen wollte: "Dieser Mensch hat für unsere Rechte und Freiheit gekämpft. Dafür, dass alles auf diplomatischem, friedlichen Weg gelöst werden kann, durch das Gericht, durch die Rechtsprechung."
Die Teilnehmerin kommentierte weiter: "Und ich bin auch gekommen, um Menschen zu sehen, schau, wie viele gute Gesichter, kluge, schöne Gesichter. Ich hätte nicht erwartet, dass es so viele von uns gibt."
"Wir wollten sehen und zeigen, dass wir nicht allein sind, dass wir viele sind."
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Trauerfeier von Alexej Nawalny: Tausende Menschen nehmen Abschied
Bei den Trauerkundgebungen sind in mehreren russischen Städten Dutzende Menschen festgenommen worden.
In Nowosibirsk, in Sibirien, wurden mindestens 25 Personen am Denkmal für die Opfer politischer Repressionen festgenommen. Das berichtete die lokale Nachrichtenagentur Sibirmedia.